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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ban, du bist von der Wahl befreit. Sonst noch jemand?“

    Gilharrad sagte, ohne aufzustehen: „Ich bin zu alt, Rae. Kann ich ebenfalls befreit werden?“
    „Ich wünsche mir, du würdest das nicht verlangen“, sagte die Frau. „Wir brauchen deine Erfahrung. Willst du nicht das Eins-zu-fünfzig-Risiko eingehen?“
    „Ich war noch nicht einmal dazu verpflichtet, wieder aktiv Dienst zu tun“ bemerkte der Alte dazu.
    Gilrae seufzte und sagte: „Trotzdem…“
    Sie waren beide nicht ganz bei der Sache, dachte Gildoran, sonst wäre es ihnen eingefallen, und so brachte er so taktvoll wie möglich ein: „Gilharrad war vor weniger als sieben Jahren Jahreskapitän, Rae.“
    Die Frau schüttelte verwirrt den Kopf. „Stimmt ja, natürlich.
    Noch jemand?“
    Gilraban stand auf und sagte: „Ich werde mit der Arbeit mit dem Transmitter alle Hände voll zu tun haben. Akzeptiert?“
    „Irgendwelche Einwände?“
    „Ich bin dagegen“, sagte Gilmarti, eine große, magere, ältere Frau. „Wir sind zu acht mit dem Transmitter beschäftigt, und wir schaffen es schon, wenn es sein muß. Raban kann das gleiche Risiko wie die anderen auf sich nehmen.“
    „Befreiung abgelehnt“, sagte Gilrae und seufzte. „Sonst noch jemand? Also gut, ihr anderen, legt eure Identitätsscheiben in den Kasten, und sobald Ramie mit einem der Kinder heraufkommt, kann die Ziehung beginnen.“
    Sie standen auf und gingen nacheinander an dem rotierenden Zylinder vorbei, in den jeder oder jede die kleine Metallscheibe warf. Raban schimpfte noch immer. Gildoran blieb mit dem Wunsch neben Rae stehen, ihr irgendwie seine Gefühle zu zeigen, aber sie sah nicht auf, und er spürte, daß die Frau bei einem kleinen freundlichen Wort oder einer Gefühlsäußerung zusammenbrechen würde. Er warf seine Scheibe in den Zylinder und bemerkte, daß Gilmerrit neben ihm stand. Sie ging mit ihm zusammen zu dem Sitz, den Ramie geräumt hatte.
    Sie sah traurig und überlastet aus. „Wer auch immer Kapitän wird, es wird schwer für ihn oder sie werden – und für uns auch. Jeder hat Gilhart gemocht, und wenn wir jemanden bekommen, der ausdrücklich nicht Kapitän werden wollte, dann wird es doppelt schwer. Ich bin der Meinung, daß jeder, der es verlangt, von der Wahl freigestellt werden sollte.“
    „Aber die meisten von uns würden lieber in ihrem eigenen Spezialgebiet bleiben“, erinnerte Doran sie. „Hier an Bord gibt es nur ungefähr acht Leute, die den Job gern übernehmen würden, und die haben nicht immer die besten Qualifikationen dafür. So ist es die beste Methode, damit jeder früher oder später einmal an die Reihe kommt.“
    „Schon möglich“, sagte sie, aber es hörte sich nicht sehr überzeugt an. Gildoran lachte. „Na ja, vielleicht erwischt es ja dich. Dann kannst du das Erholungsgebiet einrichten, von dem du gesprochen hast.“
    Sie schüttelte den Kopf und sagte ernst: „Der Himmel soll dem Schiff helfen, wenn ich Kapitän werde. Ich glaube, ich habe nicht das geringste Talent zum Führen.“
    Gildoran dachte: „Ich auch nicht“. Es war dies erst das zweite Jahr, daß er in die Liste der für dieses Amt qualifizierten Personen aufgenommen worden war. Er sah sich um und fragte sich, wie viele Mannschaftsmitglieder der Samtfalter ebenso fühlten.

    Vielleicht sollten sich Leute für das Kapitänsamt ebenso wie für die medizinische Abteilung oder für die Kinderstation oder als Ingenieure qualifizieren – nach Talent, Erfahrung, Interesse, Führungsqualitäten. Wenn jemand nicht einen Ton vom anderen unterscheiden kann, machen wir ihn ja auch nicht zum obersten Musiker!

    Gilramie kam mit Gilmarina an der Hand herein. Jeder lächelte dem kleinen Mädchen in ihrem weißen und rosa Overall zu, die sich durch ihre dunklen Haare und ihre rosigen Wangen noch immer von den anderen unterschied.

    Sie wird schrecklich verwöhnt – sie ist jedermanns Liebling.
    Die Puhbären heben die hübschesten Kleider für sie auf – oder sehen sie vielleicht an ihr einfach hübscher aus?

    Als er Ramies dunkle, große Mandelaugen ansah, kam ihm plötzlich der Gedanke, daß sie früher, als der Raum sie noch nicht gebleicht hatte, Gilmarina sehr ähnlich gewesen sein mußte. Seine Erinnerung reichte nicht so weit zurück, aber schließlich waren er und Ramie zusammen aufgewachsen –
    eigentlich sollte er sich eine Erinnerung an eine hübsche, dunkelhaarige, rotbackige Ramie behalten haben, bevor sie sechs gewesen war.
    Ramie gab Marina in Gilraes Arme,

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