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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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und sie drückte sie einen Augenblick lang an sich, während Ramie ihre Identitätsscheibe in den rotierenden Zylinder steckte. Gilrae ließ ihn noch kurz weiter rotieren, und Ramie ging zu dem Platz zurück, auf dem sie gesessen hatte. Als sie Gilmerrit dort sitzen sah, zuckte sie leicht die Achseln und glitt in den nächsten freien Sitz. Sie machte zwar einen unbeteiligten Eindruck, aber Gildoran hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen.
    Gilrae streckte die Hand aus und hielt den sich drehenden Zylinder an. Der kleine Haufen Scheiben darin kam langsam zur Ruhe. Dann hob sie Marina herab und vor den Zylinder.
    „Gib mir eine von den Scheiben, Marina.“ Das Kind schob seine rundliche Hand in den Kasten. „Nur eine, so ist es richtig.
    Hier, jemand soll sie mir abnehmen…“ Rae gab Gilmarina mit einer kurzen Liebkosung in die Arme des nächsten Mannschaftsmitglieds. Sie drehte die Scheibe um, und ein merkwürdiger Ausdruck überflog ihr Gesicht.

    Wenn sie Kapitän wird, wäre das für das Schiff gut, aber sie selbst könnte es zugrunde richten. Nein. Sie war vor sechs Jahren Kapitän. Sie ist von der Wahl ausgeschlossen.

    Gilrae hatte noch immer den merkwürdigen Gesichtsausdruck, als sie die Scheibe hob und sie den anderen zeigte.
    „Gildoran“, sagte sie.
    Gildoran konnte es nicht glauben, und er rief: „O nein!“ Sie nickte langsam, kam zu ihm und drückte ihm die Scheibe in die Hand. Sie sagte noch: „Herzlichen Glückwunsch.“ Gildoran war von der Ironie der Situation verblüfft.
    Seine Welt. Seine Verantwortung.
    Und jetzt sein Problem.
    Gilrae berührte seine Hand und ergriff sie. Sie sagte: „Jetzt schau nicht so, als sei ein Unheil über dich hereingebrochen, Gildoran. Früher oder später erwischt es jeden.“ Er aber glaubte zu wissen, daß sie dachte, für Gilhart gäbe es keinen Ersatz. Plötzlich arbeitete es in dem Gesicht der Frau, als wolle sie gleich anfangen zu weinen. Gildoran folgte einem Impuls, streckte die Arme aus und drückte sie an sich. Er war so viel größer, daß sie ihm kaum bis an die Schulter reichte, und als er sie so hielt, wirkte sie hilflos und verwundbar, als sie sich zitternd an ihn lehnte. Er hatte ein Gefühl, als könne er durch die Kraft seiner Liebe zerspringen, und doch… und doch hätte er nichts Grausameres tun können, als sie auf sich, seine Probleme und Schwierigkeiten aufmerksam zu machen.
    Doch dann kam ihm der erste fast angenehme Gedanke, seit Gilhart gestorben war, und er überlegte sich, daß es etwas gab, was er nun tun konnte, was eigentlich nun seine Aufgabe war und was niemand sonst tun würde, wenn er es nicht auf sich nahm.
    Er schob die geliebte Gestalt sanft ein wenig von sich weg, sah zärtlich auf sie herunter und erteilte seinen ersten Befehl als Kapitän der Samtfalter.
    „Du bist vollkommen am Ende, Rae, und das ist auch kein Wunder. Es ist höchste Zeit, daß du ein wenig Ruhe bekommst.
    Gilban, bring sie hinunter in das Krankenrevier und gib ihr ein Beruhigungsmittel. Wir werden dich alle benötigen, und wir können es nicht zulassen, daß du vor Überarbeitung und Belastung krank wirst.“
    Sie sah voll Überraschung und Dankbarkeit zu ihm hoch, und es war fast sichtbar, wie die Belastung aus ihrem Gesicht verschwand.
    „In Ordnung… Kapitän“, sagte sie leise und ging mit dem Arzt davon.
    Vier Tage später war die Lichtung unter den Felsen nicht mehr wiederzuerkennen. Zwischen dem See und den Felsen standen vier transportable Labors, und von dem fliegenden Landungsboot aus war ein Stück Vegetation in der Nähe der Felsen abgebrannt worden. Das hatte zwar bedeutet, daß ungefähr eine halbe Meile Unterholz geopfert werden mußte, das zum größten Teil aus den dichten Büschen mit den tassenförmigen, schimmernden Blüten bestand, aber sonst hätte man den Wald antasten müssen. Büsche waren leichter abzubrennen, wuchsen leichter nach, wenn sie einen festen Platz in der Ökologie des Planeten hatten, und hinzu kam noch, daß die Gefahr eines Brandes bei der Landung der Samtfalter in der Nähe des Lagers geringer war, wenn zuvor die Vegetation auf dem Gelände beseitigt wurde.
    Gildoran hatte für die Landungsmannschaft und die ungefähr zwölf Experten, die nun jeden Tag herunterkamen, um geodätische Studien für den Standort des Transmitters durchzuführen, ein Behelfslager einrichten lassen. Der Transmitter konnte theoretisch zwar fast überall aufgestellt werden, wo der Boden einigermaßen trocken war, aber einige

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