Reise til helvete
streckte das Mobiltelefon in die Höhe, doch es änderte nichts an dem Zustand.
„Ach, was soll’s – ich wag’ es einfach.“ Kurz entschlossen tippte er auf dem Handy herum, dann stoppte er: „Weiß jemand die Nummer des Notrufs hier?“
„Versuch die 911“, riet Tony.
„Das gilt für Amerika“, äußerte sich Thor. „Sind die Cook Inseln nicht mit Neuseeland assoziiert?“
„Klugscheißer“, entwich es Tony zischend.
Dylan wählte. Anschließend hielt er das Handy dicht an sein Ohr, doch kurz darauf senkte sich seine Hand wieder. „Kein Freizeichen …“ Er überlegte. „Ich sollte eine SMS schreiben. Sobald Empfang entsteht, wird sie rausgehen.“
Tony nickte. „Gute Idee. – Hast du die Nummer des Kapitäns?“
„Sehr witzig!“, fauchte Dylan. Die Trägheit seines Managers konnte er nicht nachvollziehen. „Ich schreibe Angus, der wird es sicher lesen.“
„Angus ist in Irland!“ Tonys Stimme hob sich gereizt.
„Auch aus Irland kann man Hilfe schicken!“, platzte es Dylan heraus. „Er hat wenigstens Internet, die Möglichkeit sich die nötigen Nummern zu suchen und Kontakt aufzunehmen …“
Mit dem Blick auf das Handy gerichtet stapfte er auf den Felsvorsprung zu. Dort, auf einem der höheren Plätze des Strandes, erhoffte er sich den besten Erfolg. Der Versuch, ins Internet zu gelangen, um eine E-Mail abzuschicken, scheiterte. Somit verfasste er eine SMS:
„Sind bei den Cook Inseln auf einem unbewohnten Atoll gestrandet, brauchen Hilfe, bitte melde dich!“
Wie erwartet konnte die Nachricht nicht gesendet werden, doch sie blieb im Postausgang gespeichert. Würde sich eine Verbindung aufbauen, würde sie direkt versandt werden. Vorsichtig bettete Dylan das Handy auf den Felsen.
„Wenn die Nachricht rausgeht, wird das Handy piepen, also bitte Ohren auf!“
Seine Freunde nickten.
„Zu blöd, dass mein Akku leer ist.“ Tony schob den Mundwinkel unzufrieden nach unten, dann fixierte er Thor.
„Was ist eigentlich mit deinem Handy?“
„Es liegt in der Suite auf dem Bett.“
„Da liegt es ja gut!“ Tony schüttelte den Kopf. Thor spielte derweilen noch immer mit seinem Messer herum, anschließend griff er sich einen Eimer aus dem Beiboot.
„Glaubst du wirklich, dass es hier etwas zu essen gibt?“, fragte Dylan zögernd.
Thor deutete um sich. „Zumindest Kokosnüsse.“
Er setzte sich in Bewegung und steuerte den grünen Anteil des Atolls an. Plötzlich kam Erik auf die Beine. Er atmete angestrengt, drehte sich um die eigene Achse und schaffte nur wenige Schritte, bis er sich krümmte und ächzend erbrach.
„Scheiße, Erik?“ Tony schnellte empor und kam seinem Freund zu Hilfe. „Was ist denn?“
„Mir ist kotzübel … Ich …“ Noch einmal würgte Erik gequält und er erbrach das Wasser, das er zuvor getrunken hatte. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Er keuchte erschöpft und fuhr sich über den Bauch.
„Wo kommt das her? Wir haben doch gar nichts gegessen!“
Tony umfasste Eriks Körper, der zu zittern begann.
„Weiß auch nicht … Mir ist schon die ganze Zeit total schlecht.“
Er löste sich aus Tonys Umarmung und blinzelte ihm dankbar zu. „Sorry, ich leg’ mich hin.“
Mit schlurfenden Schritten verschwand er im Zelt.
„Das auch noch.“ Schwerfällig nahm Tony wieder Platz. Thor und Dylan hatten das Ganze still verfolgt.
„Jetzt sollten wir erst recht nach Nahrung suchen.“ Thor nahm seinen Weg auf.
„Ich helfe dir.“ Dylan griff sich ebenfalls einen Eimer und folgte Fahlstrøm in den Palmenhain. Dort war es schattiger. Dylan atmete tief durch.
„Wenn wir tatsächlich etwas Essbares finden, wäre das ein kleiner Lichtblick.“
Er sah sich um. Auf dem Boden wuchsen kleine, strauchige Büsche, doch sie trugen keine Früchte. Thor betrachtete die Bäume. An einigen Palmen hingen Kokosnüsse. Er fasste Dylan an der Schulter und zog ihn zu sich heran. „Pass auf! Landet eine Kokosnuss auf deinem Kopf, könnte das tödlich enden.“
Gemeinsam sahen sie in die Wipfel der Palmen. „Da kommen wir nie hinauf.“
„Dann müssen wir eben nach heruntergefallenen Früchten suchen“, schlug Dylan vor, doch Thor blieb skeptisch. „Was am Boden liegt, ist meist verdorben.“
„Na super!“
Dylans Eifer schwand, dennoch folgte er Fahlstrøm ins Dickicht. Gründlich suchten sie die Gegend ab.
Entgegen ihren Erwartungen fanden sie zuerst einen Baum, der auch reife Mangos trug. Dylan biss hinein, als er eine der Früchte
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