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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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es kaum glauben. Die Neuigkeit legte sich wie ein Stein in seinen Magen.
    „Erbrechen tut er nur Magensaft“, berichtete Tony. „Dafür spielt sein Darm jetzt verrückt.“
    „Shit!“ Dylans Gesicht verzog sich widerwillig.
    Tony deutete ein Nicken an. „Sein Körper rebelliert gegen etwas … Sind sicher Bakterien im Wasser, wie Thor vermutet.“
    Er rümpfte die Nase, als er auf den Topf sah, in dem das Wasser kochte.
    „Ich mag auch gar nicht mehr davon trinken.“
    „Müssen wir wohl oder übel, wenn wir nicht austrocknen wollen.“
    Dylan setzte den Becher an den Mund und trank große Schlucke. Dazu aß er ein Stück Mango. Er wusste genau, dass ihm das nicht den Hunger nehmen würde, aber andere Nahrungsmittel standen nicht zu Verfügung und an den Stücken der Kokosnuss hatte er am vergangenen Abend mehrere Minuten herumgekaut, bis er das harte Zeug endlich schlucken konnte. Zudem wollte er unbedingt verhindern, dass der Flüssigkeitsmangel seine Haut faltig machte.
    „Wo ist Thor?“
    „Er sammelt Brennholz und Äste.“
    In dem Moment kam Fahlstrøm an die Lagerstätte. Er schleppte lange Zweige mit sich. Sein Haar war noch immer geflochten. Er trug kein Shirt, sodass seine Brust und die Kette, die um seinen Hals hing, freigelegt waren.
    „Was hast du vor?“, fragte Dylan unsicher.
    „Ich werde einen Speer schnitzen.“ Aus seiner Hose zog er sein Messer. „Vielleicht habe ich Glück und fange einen Fisch?“
    „Meinst du …“ Dylan wollte es gar nicht in Worte fassen. „dass heute auch niemand kommt?“
    Thor zuckte nur mit den Schultern.
    „Aber es muss doch jemand kommen!“, rief Dylan. „Allein schon wegen Erik … Er braucht einen Arzt und Medizin!“
    Er setzte den Becher ab und starrte in den Sand. Dabei bemerkte er, dass sich Schmutz unter seinen Fingernägeln gesammelt hatte. Sein dunkler Nagellack war an vielen Stellen abgeplatzt. Auch seine Fußsohlen waren dunkel verfärbt. Er mochte gar nicht hinsehen.
    „So kann das doch nicht weitergehen …“
    „Das sehe ich genauso“, stimmte Tony mit ein, „aber wir müssen wohl etwas Geduld haben.“
    Thor legte die Äste beiseite. Dass Erik sich rarmachte, und das schon den zweiten Tag, missfiel ihm sehr. Leise betrat er das Zelt, doch er musste sich nicht bemühen. Erik war wach, lag auf der Seite und starrte ihn an.
    „Ist Hilfe in Sicht?“
    Thor schüttelte den Kopf. Er kniete nieder und berührte Eriks Stirn.
    „Jeg har feber.“
    „Mmh.“ Thor zog seine Hand zurück. Dass Erik Fieber hatte, war offensichtlich.
    „Ich musste die ganze Nacht rennen.“ Erik drehte sich auf den Rücken. Er verzog sein Gesicht und rieb sich den Bauch. Er musste nicht erklären, welche weiteren Beschwerden sich inzwischen eingestellt hatten. „Habe tierische Krämpfe.“
    Thor schwieg eine Weile, dann fuhr seine Hand abermals aus. Mit seinen Fingerkuppen strich er Eriks schwarzes Haar nach hinten. Es war verschwitzt und klebte an seiner Kopfhaut. Bis auf die Unterhose hatte er sämtliche Kleidungsstücke ausgezogen. Die dünne Decke lag locker auf seinem mageren Körper.
    „Ruh dich aus“, riet Thor. „Ich werde nachher fischen gehen, dann isst du am Abend etwas, ja?“
    Erik nickte. „Ich versuch’s.“

    Als Thor aus dem Zelt trat, erfasste ihn die Hitze. Doch er war das Leben in der Natur gewohnt. Im Gegensatz zu Tony und Dylan war sein Gesicht natürlich gebräunt. Unter der starken Sonneneinstrahlung intensivierte sich die Farbe.
    Den Gedanken ans Fischen verdrängte er vorerst. Eine ganz andere Notwendigkeit tat sich plötzlich auf, als er registrierte, wie Tony in eindeutiger Pose zwischen den Pflanzen stand und an seiner Hose hantierte.
    „Ab sofort wird nicht mehr unkontrolliert in die Botanik gepinkelt!“
    Kaum waren diese Worte gesprochen, drehte sich Tony um, dabei zog er den Reißverschluss seiner Hose langsam nach oben.
    „Wieso nicht?“
    „Du kannst dich ebenso im Meer erleichtern! Ein Bad täte dir ohnehin gut!“
    „Was soll das denn heißen?“ Tony kam näher. Dass er das Wasser mied, konnte er nicht abstreiten. Doch er hatte sich zumindest jeden Morgen am Strand erfrischt. Er warf die zotteligen Haare nach hinten, dann fuhr er sich über das Kinn. Da er ohnehin über eine vermehrte Körperbehaarung verfügte und an einem verstärkten Bartwuchs litt, sah er im Gesicht von allen am ungepflegtesten aus. „Guck dich mal an, du bist genauso verschwitzt!“
    „Ins Meer pinkeln?“ Dylan wiederholte die Forderung

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