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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Thor deutete in Richtung des Strandes. „Bitte, tu dir keinen Zwang an!“
    Tony hob schlichtend die Hände. „Ist ja gut!“ Neugierig äugte er in den Eimer und seufzte. „Ich hole weiteres Brennholz für das Feuer.“ Er drehte sich und steuerte den Palmenhain an.
    Dylan setzte sich. Seine Knochen schmerzten und sein Gesicht glühte. Eindeutig hatte er zu viel Sonne eingefangen. Er war froh, dass sich das Abendrot ankündigte.
    Dennoch entging ihm Thors Nervosität nicht. Der tastete die Taschen seiner Hose ab und zog ein Feuerzeug heraus. Schließlich ergriff er die Zigarettenschachtel, die neben seiner Tasse lag. Er öffnete sie und nach einem prüfenden Blick zerknüllte er sie zwischen seinen Fingern.
    „Sind deine Kippen alle?“, fragte Dylan.
    Thor nickte.
    „Du kannst welche von mir nehmen“, erwiderte Dylan. „Sie liegen bei unserer Schlafstätte.“
    „Du hast doch auch kaum noch welche.“ Thor starrte ins mickrige Feuer, stocherte mit einem Stock darin herum, damit die Glut nicht erlosch.
    „Du kannst meine haben“, versicherte Dylan abermals. Er lächelte sogar. „Du rauchst viel mehr, als ich.“
    Thor nickte seufzend und sah sogar erleichtert aus. „Danke.“ Er stand auf und verschwand in Richtung des Felsvorsprungs.
    Als Tony zurückkam und weitere Äste und Zweige in das Feuer warf, konnte sich Dylan eine Frage nicht verkneifen:
    „Hast du noch Zigaretten?“
    Tony schüttelte den Kopf. „Hatte gar keine mit. – Ich rauche nicht mehr, das weißt du doch.“
    „Hätte ja sein können.“ Dylan biss sich auf der Unterlippe herum. „Und Erik? Der raucht doch derzeit sowieso nicht.“
    Augenblicklich beendete Tony das Hantieren am Feuer. „Jetzt sag’ nicht, du willst seine unpässliche Lage auch noch ausnutzen?“
    „Nein!“ Dylan wand sich. „Ganz sicher nicht …“
    Er sah sich um. Fahlstrøm war nicht in Sicht und so sprach er ungeniert weiter:
    „Ich verzichte auf meine letzten fünf Kippen und überlasse sie Thor, aber mehr haben wir nicht …“ Bittend sah er seinen Manager an. „Gib Thor die Zigaretten, ich weiß nicht, wie er wird, wenn ihm das Nikotin fehlt.“
    „Noch wahnsinniger kann er wohl kaum werden!“, zischte Tony. Er widmete sich wieder dem Feuer.
    „Nun sei doch nicht so …“
    Tony blieb konsequent. „Erik wird es morgen vielleicht besser gehen. Vielleicht kommt morgen Hilfe … Solange wird sich dein Grobian wohl beherrschen können!“

    *

    Gerecht teilte Fahlstrøm den Fisch in vier Teile. Nachdem Kopf, Schwanz und Innereien abgetrennt und entnommen waren, blieb von dem großen Fang tatsächlich nicht viel über. Trotzdem beklagte sich niemand von ihnen. Da sie ausreichend Geschirr von der Jacht mitgenommen hatten, konnte jeder von ihnen sogar einen Teller nutzen. Das helle Fleisch des Fisches war durch das Feuer geschrumpft und leicht verhärtet. Es besaß einige Gräten und Dylan musste lange daran herumlutschen, bis er die feinen piksenden Teilchen aus seinem Mund entfernt hatte und unbekümmert schlucken konnte. Er sah in die Runde. Seinen Freunden ging es nicht anders.
    „Ist ziemlich faserig“, stellte er fest.
    Tony nickte. „Es fehlt das Gewürz … so ohne alles, schmeckt es …“ Er unterband einen abfälligen Kommentar. „… nicht so gut.“
    „Ekelig schmeckt es“, sagte Dylan stattdessen. Sein letztes Stück schlang er missmutig hinunter. Danach trank er einige Schlucke Wasser.
    Nur Thor aß, ohne sich zu beschweren.
    „Dir schmeckt das wohl, was?“, scherzte Dylan.
    Thor blieb ernst. „Endlich eine heiße Mahlzeit.“
    „So kann man es auch sehen.“ Dylan blickte auf den vierten Teller. Da Tony sich noch nicht erhoben hatte, um ihn ins Zelt zu bringen, ahnte er nichts Gutes.
    „Will Erik nicht zu uns kommen? Er liegt nur im Zelt.“
    Tony stellte seinen Teller ab. „Er ist total geschwächt und schläft ständig ein.“
    Er wirkte unschlüssig, doch dann griff er nach dem vierten Teller. „Ich probiere es mal …“
    „Darf ich …?“ Dylan fasste nach dem Teller und kam auf die Beine. Ein schlechtes Gewissen quälte ihn. Den ganzen Tag hatte er sich bei Erik nicht blicken lassen. Im Grunde genommen hing die Versorgung von Erik an Tony. Und der war jetzt sogar dankbar, dass Dylan seine Hilfe anbot.

    Die Luft im Zelt war verbraucht, sodass Dylan den Eingang offen ließ, als er eintrat. Zum Glück war das Zelt groß genug, um nahezu aufrecht darin stehen zu können. Soweit es ging, hatten es sich Tony und Erik

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