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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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gefährlichen Spitzen.
    Dylan saß noch immer abseits, nahe dem Felsen, auf dem sein Handy ruhte. Die SMS war noch nicht versandt worden. Das machte ihn nervös. Immer wieder nahm er sein Handy in die Hand, reckte es gen Himmel und prüfte den Empfang. Nebenbei rauchte er eine Zigarette.
    Bis er Thor bemerkte, der wie ein Jäger und Sammler vor ihm stand und Speere und Eimer in den Händen hielt.
    „Ich gehe fischen, wäre nett, wenn du hilfst!“
    Keine Reaktion. Dylan sah an Thor vorbei und rauchte unbekümmert weiter.
    „Hast du mich gehört?“
    Dylan tat unbeeindruckt.
    „Du wirst jetzt mitkommen und mir helfen, ist das klar?“ Dylan reagierte nicht, sodass Thor energischer wurde: „Hast du mich verstanden, Perk?“
    Als sich Dylan noch immer nicht regte, begann Thor zu brüllen:
    „Kan du høre meg?“
    Endlich kam Leben in Dylans Körper, denn Thors Geschrei war nicht zu ertragen.
    „Ja!“ Dylan drückte die Zigarette aus und sah ein letztes Mal auf das Handy, bevor er sich erhob.
    „Ja, jeg hører deg!“
    Seine Antwort war lauter als nötig. Er stieß sich vom Felsen ab und kam Thor entgegen. Stillschweigend marschierten sie in Richtung der Lagune.
    Erst, als sie im grünen Waldabschnitt angelangt waren, nahm Thor das Gespräch wieder auf:
    „Ich will nicht ständig mit dir aneinandergeraten.“
    „Ich mit dir auch nicht“, erwiderte Dylan knapp. Dabei war sein Blick nach vorne gerichtet. Thor blieb stehen.
    „Und warum tust du es dann, Perk? Warum tust du es dennoch? Immer wieder?“
    „Was fragst du mich?“ Endlich sahen sie sich an. „Liegt wohl nicht an mir!“
    Thor lachte. „Wenn du diese Einstellung hast, wird sich an dem Zustand niemals etwas ändern.“
    Er eilte voraus. Eine Weile ließ Dylan die Worte auf sich wirken. Hatte Fahlstrøm recht? Lag es wirklich immer an ihm selbst, dass sie stritten, sich nicht einig wurden, sich anbrüllten, wie Feinde? Was war ihr Problem?
    Dylan wusste keine Antwort. Zudem war er müde, sein Körper überhitzt, seine Laune am Boden. Wieso war auch nur seine Sonnenbrille zerbrochen? Wieso hatten die anderen keine mit? Warum um alles in der Welt musste er das alles ohne seine Medikamente aushalten?
    Als er am Strand ankam, stand Thor bereits im Wasser der Lagune. Die Wellen streiften seine Oberschenkel. Er verharrte an einer Stelle und fixierte das klare Wasser um sich herum. In einer Hand hielt er einen Speer, bereit, ihn in eine heranschwimmende Beute zu rammen.
    Gelangweilt nahm Dylan auf einem der Steine Platz. Was sollte er hier? „Siehst du was?“, rief er schließlich.
    „Wenn du brüllst, dann nicht!“
    „Erzähl mir nicht, dass Fische hören können!“
    „Ruhe, Perk!“
    Verächtliches Schweigen. Dylan ließ den Kopf hängen. Warm spürte er die Sonne auf seinem schwarzen Haar. Einige Male nickte er ein, bis er plötzlich ein klatschendes Geräusch hörte, dazu erschallte Thors befreiter Aufschrei: „Hab ich dich, du Biest!“
    Dylan sah auf und verfolgte, wie Thor ins Wasser griff und den Speer samt Fisch in die Höhe hievte.
    „Hast du was gefangen?“ Erfreut kam Dylan auf die Beine und eilte heran. Als er den silbernen Fisch an dem Speer hängen sah, wurde sein Lachen mutiger. „Wahnsinn! Der ist ja riesig!“
    Der Fisch zappelte zunächst aufgeregt, dann wurde er ruhig. Ebenso Thor, der seinen Fang nachdenklich fixierte: „Freu dich nicht zu früh. Das ist ein Bone Fish . Der steht in Europa nicht unbedingt auf den Speisekarten.“
    „Ja, und?“ Dylan zuckte mit den Schultern. „Wird schon schmecken.“
    Er griff nach dem Speer und hielt ihn fest. Thor entfernte den Fisch und warf ihn in den Eimer.
    „Sonst hast du nichts gefangen?“ Dylan klang enttäuscht.
    „Normalerweise geh ich angeln am See“, erklärte Thor. Sein Gesicht war gerötet, seine Augen ganz klein. Mit der freien Hand wischte er sich die Schweißperlen von der Stirn.
    „Weitere zwei Stunden werde ich hier nicht in der Sonne stehen.“ Er setzte sich in Bewegung, Dylan folgte. Zwei Stunden für einen Fisch? Die Vorfreude auf ein reichhaltigeres Abendessen schwand. Und es dämmerte bereits, als sie das Lager erreichten. Die Tage waren hier relativ kurz – ein kleiner Vorteil.

    Tony stand auf, als er seine Freunde bemerkte:
    „Habt ihr was fangen können?“, rief er ihnen aufgeregt entgegen.
    Dylan nickte. „Einen ziemlich großen Fisch.“
    „Nur einen?“ Die Enttäuschung war förmlich zu spüren.
    „Wenn du besser im Fischen bist, dann …“

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