Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
und er stellte sich hinter Alex und begann, ihm die Schultern und den Nacken zu massieren. Es dauerte ein paar Minuten, aber dann entspannte sich Alex. Er war zwar immer noch aufgeregt, aber es war nicht mehr so schlimm, dass ich ihn betäuben wollte. Natürlich würde ich das nie tun, aber ich muss zugeben, dass ich schon ein paar Mal darüber nachgedacht hatte, wenn er so aufgedreht war.
Als wir am Flughafen ankamen, mussten wir natürlich durch die Sicherheitskontrollen. David und Alex hatten beide ihre Nippelringe nicht heraus genommen und der Metalldetektor schlug natürlich darauf an. Sie mussten deswegen individuell überprüft werden und der Handdetektor piepte wieder bei ihren Piercings. David und Alex versuchten, es dem Angestellten zu erklären, aber er wollte sich nicht auf ihr Wort verlassen, sondern sich selbst davon überzeugen. Also knöpften sie ihre Hemden auf und zeigte ihm die Piercings. David und Alex waren zwei sehr verlegene Jungs an diesem Morgen. Ich hingegen war froh, dass ich meine Piercings schon seit Monaten nicht mehr trug. Ich musste aber darüber nachdenken, dass es auch Piercings für den Penis gab. Ich fragte mich, was da passieren würde. Ich dachte mir, das wäre doch mal ein interessantes Bild auf einem Flughafen.
Ich war ziemlich nervös, denn es war mein erster Flug überhaupt. Alles verlief ruhig und problemlos - jedenfalls bis kurz vor unserer Landung in Atlanta.
Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung sackte das Flugzeug ab. Ich war mir sicher, dass wir abstürzen würden und ich wusste, dass ich mit einer vollen Hose abstürzen würde.
»Heilige Scheiße, was zum Teufel war das?«, fragte ich.
Brian saß am Fenster und ich saß neben ihm in der Mitte. Alex hatte den Gangplatz und auf der anderen Seite saß David, ebenfalls am Gang. Neben ihm saß ein junger Mann, der anfing zu lachen, als ich das sagte.
»Pssst, nicht los laut, Bubba«, sagte Alex zu mir. »Das war nur eine kleine Turbulenz. So etwas passiert ständig, wenn man fliegt.«
»Warum hat uns niemand gesagt, dass das passieren würde?«, fragte ich und meinte damit die Flugbegleiter.
»Weil sie es meistens nicht vorher wissen. Manchmal wissen sie es, aber nicht immer. Ich bin einmal durch einen Gewittersturm geflogen und das waren die schlimmsten Turbulenzen, die ich je erlebt hatte. Ich hatte damals echt Schiss. Rund um uns herum blitzte es überall und das Flugzeug ging auf und ab wie auf einer Achterbahn. Ich habe jedes Gebet aufgesagt, das ich kannte.«
»Ich kann mir das richtig vorstellen«, sagte David. »Er senkte den Kopf und sagte: Herr, segne uns und diese Gaben, die wir von deiner Güte empfangen, durch Christus, unseren Herrn. Amen.«
Brian, David und ich lachten, Alex fand es aber nicht lustig. Der Mann, der neben David saß, musste aber ebenfalls lachen.
»Das ist nicht das einzige Gebet, das ich kenne«, sagte Alex.
»Ach ja? Welche kennst du noch?«, fragte ich. »Müde bin ich, geh zur Ruh?«
»Ich kenne das Vater Unser«, sagte er. »Das beten wir jede Woche in der Kirche.«
»Das ist wahr«, gab ich zu. »Welche kennst du noch?«
»Das waren alle«, sagte Alex und wir fingen alle an zu lachen.
Der Typ, der neben David saß, hörte aufmerksam zu und belächelte uns. Er schien ein wirklich netter Kerl zu sein.
Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was das Reisen und das Fliegen anging, aber ich dachte, dass wir gleich aussteigen würden, sobald das Flugzeug zum Stehen gekommen war. Das war aber nicht der Fall. Es dauerte eine Viertelstunde, bevor wir tatsächlich aussteigen durften. Als wir endlich im Flughafen waren, holten wir unser Gepäck. Dann mussten wir von der Flughafenhalle A zur Flughafenhalle C und ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete.
David und Alex kannten sich jedoch aus, also übernahmen sie die Führung. Ich war damit beschäftigt, mir gedanklich jede Menge Notizen zu machen, für den Fall, dass ich mal alleine oder mit Brian zusammen fliegen musste.
Wir hatten eineinhalb Stunden Aufenthalt in Atlanta, bevor unser Flieger nach New York startete, also beschlossen wir, uns eine Kleinigkeit zu essen zu suchen. Wir hatten zwar am Morgen alle reichlich gegessen, aber das hieß noch lange nicht, dass wir nicht einen Snack vertragen konnten. Also holten wir uns alle eine große Tüte Eis.
»Lass uns eine rauchen gehen«, schlug Alex vor, nachdem wir aufgegessen hatten.
»Du kannst hier drinnen nicht rauchen«, sagte ich.
»Doch, du kannst. Dafür gibt es einen extra
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