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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Howard.
    – Auf dem Panzerkreuzer › Standard‹, Kontreadmiral Sir Harry Walker.
    – Damals fuhren Sie wohl noch als Schiffsjunge?…
    – Ja freilich… als einfacher Schiffsjunge.
    – Führte denn der ›Standard‹ auch große Geschütze? fragte Tony Renault.
    – O, sehr große… von zwanzig Tonnen.
    – Von zwanzig Tonnen!« wiederholte Tony Renault ganz verzückt.
    Man fühlte es bei diesem Ausrufe wirklich heraus, daß der junge Mann sich überglücklich geschätzt hätte, einmal ein solches Riesengeschütz abfeuern zu können.
    »Sie sind aber nicht die meiste Zeit auf Kriegsschiffen gefahren? ließ sich Louis Clodion vernehmen.
    – Nein, meine jungen Herren, antwortete Will Mitz. Der Kriegsflotte hab’ ich nur drei Jahre angehört, dann habe ich mir in der Handelsflotte das Zeugnis als Marsgast erworben.
    – Auf welchen Schiffen? fragte Magnus Anders.
    – Auf dem ›North’s-Brothers‹ von Cardiff, mit dem ich nach Boston segelte, und auf dem ›Great Britain‹ von Newcastle.
    – War das ein großes Schiff? fragte Tony Renault.
    – Gewiß, ein Kohlenfrachtschiff von dreitausendfünfhundert Tonnen, das seine Ladung in Melbourne löschte.
    – Und was haben Sie da als Rückfracht mitgenommen?
    – Australisches Getreide, das nach Leith, dem Hafen von Edinburgh, bestimmt war.
    – Haben Sie nicht das Fahren auf Segelschiffen dem auf Dampfern vorgezogen? sagte dazu Niels Harboe.
    – Gewiß ziehe ich das vor, bestätigte Will Mitz. Eine Fahrt mit Segeln hat mehr Seemännisches an sich und geht im allgemeinen fast ebenso schnell vor sich wie eine mit Hilfe des Dampfes. Ferner wird man dabei nicht von dem Kohlenrauche belästigt, und es gibt doch keinen schöneren Anblick als solch ein Fahrzeug mit vollen Segeln, das gelegentlich seine fünfzehn bis sechzehn Knoten läuft.
    – Ja, das glaub’ ich… das glaub ich gern, rief Tony Renault, der in der Einbildung schon alle Meere der Erde durchmaß. Und wie heißt das Schiff, auf dem Sie jetzt anmustern wollen?
    – Die ›Elisa Warden‹ von Liverpool, ein stolzer, stählerner Viermaster von dreitausendachthundert Tonnen, der mit einer Ladung Nickel von Thio in Neukaledonien gekommen ist.
    – Welche Art Fracht wird er denn in England einnehmen? fragte John Howard.
    – Soviel ich weiß: Steinkohle für San Francisco, antwortete der junge Seemann, jedenfalls ist das Schiff aber gechartert, auf der Rückreise Getreide von Oregon nach Dublin zu befördern.
    – Wie lange dauert wohl eine solche Reise? nahm Magnus Anders wieder das Wort.
    – O, so etwa elf bis zwölf Monate.
    – Ah, rief Tony Renault, das ist doch eine Fahrt, die ich einmal mitmachen möchte. Ein ganzes Jahr zwischen Himmel und Wasser! Auf dem Atlantischen Ozean, auf der Südsee und auf dem Großen Ozean! Hei, da umsegelte man das Kap Horn und kehrte um das Kap der Guten Hoffnung zurück! Das wäre ja wirklich eine Reise um die Erde.
    – Nun, lieber junger Herr, antwortete Will Mitz lächelnd, Sie scheinen für lange Fahrten begeistert zu sein!
    – Ganz gewiß… doch ich wäre lieber als Seemann, statt als Passagier daran beteiligt!
    – Das nenn’ ich brav gesprochen! erklärte Will Mitz. Ich sehe, daß Sie das Meer warm ins Herz geschlossen haben!
    – Ja, versicherte Niels Harboe, wenn man Magnus Anders und Tony so hört, müßte ihnen eigentlich die Führung des Schiffes überlassen werden, wo einer nach dem andern an der Ruderpinne stehen könnte!
    – Leider, bemerkte Louis Clodion dazu, sind Magnus und Tony schon zu alt, sich noch dem Seemannsberufe widmen zu können.
    – Nun, wir haben doch noch keine sechzig Jahre auf dem Rücken! entgegnete Tony Renault eifrig.
    – Nein, doch wir sind zwanzig Jahre alt, gestand der junge Schwede, und da ist es doch wohl zum Anfangen etwas zu spät…
    – Ja… wer weiß? antwortete Will Mitz. Sie sind ja nicht furchtsam, sind gelenkig und von kräftiger Gesundheit, und mit solchen Eigenschaften lernt man die Sache bald. Besser freilich, man fängt damit jung an. Für die Handelsmarine ist übrigens keine Altersgrenze für den Eintritt festgesetzt.
    – Nun, sagte Louis Clodion, Tony und Magnus werden sich das ja überlegen, wenn sie ihre Studien an der Antilian School beendigt haben…
    – Und wenn einer von der Antilian School abgeht, ist er für jeden Beruf befähigt. Nicht wahr, Herr Patterson?«
    Der Mentor, der eben in die Nähe kam, schien in tiefes Sinnen versunken. Vielleicht dachte er über den seltsamen lateinischen Satz

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