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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Harry Markels mitgegeben werden.
    Dabei war aber zu befürchten, daß die Konstabler nach vergeblicher Durchsuchung der Schenken im Hafenviertel ihre Nachsuchung in den Straßen und auf den Kais fortsetzten. Wurde auch nur einer der Entwichenen erkannt, so war ja alles verloren. Sofort würde eine Dampfschaluppe mit einer Abteilung Polizisten nach der Farmarbucht gesendet werden, diese nahmen den »Alert« wieder in Beschlag und die ganze Bande fiel unrettbar in ihre Hände.
     

    Der Hafen von Queenstown.
     
    Waren die Passagiere also einmal an Bord, so würde ihnen nicht erlaubt werden, davon noch einmal wegzugehen, selbst wenn die Verzögerung der Abfahrt sich noch auf mehrere Tage erstreckte, und… wer konnte wissen, ob es Harry Markel nicht in der nächsten Nacht gelänge, sich ihrer ebenso zu entledigen, wie er den Kapitän Paxton samt seinen Leuten beiseite geschafft hatte.
    Harry Markel richtete an seine Helfershelfer noch einige ermahnende Worte. Sie sollten vor allem daran denken, daß sie nicht mehr die aus dem Gefängnis von Queenstown entwichene Mannschaft der »Halifax« wären, sondern die Matrosen des »Alert«… das wenigstens für diesen Tag. Sie sollten wohl auf sich acht geben, kein unkluges Wort fallen lassen, als ehrbare Seeleute »in straffer Haltung« auftreten, wie John Carpenter sich ausdrückte, um der freigebigen Mrs Kathlen Seymour Ehre zu machen. Alle begriffen auch die Rolle, die sie zu spielen hatten.
    Inzwischen und bis zu der Minute, wo das Boot wieder abstieß, hätten sie sich möglichst zurückzuhalten, am besten ganz im Deckhause zu bleiben. Der Obersteuermann und Corty würden schon genügen, das Gepäck heraufzuschaffen und den Passagieren ihre Räume anzuweisen. Das Frühstück, und zwar ein guter Imbiß, den die Kambüse des »Alert« liefern würde, sollte in der gemeinschaftlichen Kajüte aufgetragen werden. Das hatte Ranyah Cogh zu besorgen, und der nahm sich vor, seine Kochkunst ins beste Licht zu setzen.
    Der Zeitpunkt war nun gekommen, ebenso zu handeln, wie es der Kapitän Paxton und seine Leute getan hätten. Das Boot war nur noch wenige Toisen entfernt, und da es doch nicht anging, daß sich gar niemand gezeigt hätte, die Passagiere zu empfangen, begab sich Harry Markel nach der Falltreppe an Steuerbord.
    Selbstverständlich hatte er dazu die Uniform des unglücklichen Kapitäns angelegt, und seine Gefährten trugen alle die Kleidung, die sie im Volkslogis gefunden hatten.
    Jetzt riefen die Matrosen im Boote den »Alert« an, und Corty warf eine Leine hinunter, die mit einem Haken gefangen und dann mehr nach vorne zu befestigt wurde.
    Tony Renault und Magnus Anders kletterten den andern voran die Strickleiter hinauf und sprangen auf das Deck. Ihre Kameraden folgten ihnen, dann kam die Reihe an Horatio Patterson, dem John Carpenter zuvorkommend half, durch die Öffnung in der Schanzkleidung das Schiff zu betreten.
    Dann wurde das Gepäck heraufgeschafft, was nur wenige Minuten beanspruchte, da es nur aus einfachen, nicht zu schweren und nicht zu umfangreichen Reisesäcken und einer Anzahl einzelner Pakete bestand.
    Die Matrosen des Bootes kamen nicht an Bord. Da sie ihre Bezahlung unter Hinzufügung eines reichlichen Trinkgeldes von Herrn Patterson schon vorher erhalten hatten, stießen sie sofort wieder ab und ruderten nach dem Hafen zurück.
    Da verbeugte sich der immer korrekte Horatio Patterson leicht und sagte:
    »Herr Kapitän Paxton?…
    – Der bin ich, mein Herr,« antwortete Harry Markel.
    Patterson machte eine zweite, besonders höfliche Verbeugung und setzte hinzu:
    »Herr Kapitän Paxton, ich habe die Ehre, Ihnen die Pensionäre der Antilian School vorzustellen und Ihnen gleichzeitig die Versicherung meiner unbegrenzten Hochachtung zu entbieten…
    – Unterzeichnet Horatio Patterson,« flüsterte der Spaßvogel Tony Renault seinem Nebenmanne Louis Clodion ins Ohr, und dann begrüßte er mit allen seinen Kameraden den Kapitän des »Alert« in höflichster Weise.
Achtes Kapitel.
An Bord.
    Die Bahnfahrt Pattersons und der Pensionäre der Antilian School war ganz nach Wunsch verlaufen. Alle hatten sich dabei für die kleinsten Vorkommnisse lebhaft interessiert. Die Reisegesellschaft glich einem Völkchen aus ihrem Käfig freigelassener, aber zahmer Vögel, die gewiß nach diesem zurückkehrten. Jetzt war der Ausflug freilich erst im Anfang.
    Die jungen Leute unternahmen zwar nicht ihre erste Reise mit der Eisenbahn oder mit einem Schiffe – alle hatten

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