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Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Freilich wußten wir noch nicht, daß jene Leute aus dem Gefängnisse in Queenstown geflüchtet waren.
    – Und doch ist das eine Tatsache, versicherte Roger Hinsdale,… gerade am Vortage, wo sie abgeurteilt…
    – Und verurteilt werden sollten! rief Tony Renault. Hoffentlich entdeckt die Polizei aber baldigst ihre Fährte…
     

    Es war der »Jemmapes«. (S. 126.)
     
    – Und hoffentlich, setzte Louis Clodion hinzu, erhalten sie dann die ihren abscheulichen Untaten entsprechende Strafe!
    – Ja ja, da haben Sie recht!« begnügte sich Harry Markel zu antworten.
    Die Befürchtungen, die auf Harry Markel und seinen Gefährten lasteten, sollten übrigens bald ein Ende nehmen. Nach einviertelstündigem Aufenthalt am Rande der Uferhöhe zogen die Polizisten in südwestlicher Richtung an der Küste weiter. Bald waren alle verschwunden und Corty murmelte tief aufatmend:
    »Endlich!… Ich war auch nahe daran, zu ersticken!
    – Einverstanden, stimmte John Carpenter ein, doch wenn die Konstabler gekommen waren, so war doch der Wind noch immer beim Teufel zum Besuch geblieben, und wenn er sich nicht einstellt, ehe es dunkel wird, so müssen wir um jeden Preis von hier fort.
    – Das wird auch geschehen, nicht wahr, Harry? fragte Corty. Unsere Boote nehmen den ›Alert‹ ins Schlepptau, die Passagiere werden es nicht abschlagen, sich an die Ruder zu setzen, um uns zu unterstützen…
    – Gut, erklärte der Obersteuermann; hat uns der Ebbestrom erst drei bis vier Meilen vom Ufer weggetragen, dann sind wir ja nicht mehr so sehr gefährdet wie hier…
    – Und, schloß Corty das Gespräch, wir können ausführen, was uns noch zu tun bleibt.«
    In diesem Augenblicke ließ sich ein Aufschrei vernehmen, der von einem der jungen Leute herrührte. Über die Reling gebeugt, zeigten dieser und seine Kameraden nach einem Gegenstande, der drei Kabellängen weit vom Schiff schwamm.
    »Herr Gott… ein toter Mensch!« rief Horatio Patterson.
    Er hätte auch sagen können, ein ertrunkener Mensch, der durch ein großes Messer schwer verwundet worden war, bevor er ins Meer fiel, und dessen Kleidung sich noch jetzt vom Blute gerötet zeigte.
    Es war der Leichnam eines der am vorgestrigen Abend an Bord des »Alert« ermordeten Matrosen, der jetzt einmal nach der Oberfläche auftauchte, bald aber wieder in die Tiefe des Meeres versinken mußte.

Zehntes Kapitel.
Nordostwind.
    Hatte der Anblick des dahintreibenden Körpers die jungen Passagiere auch aufs tiefste erregt, so sahen sie an ihm doch nur das Opfer eines Unglücksfalles, vielleicht eines Sturzes, bei dem sich der Ärmste schwer verletzt hatte, ehe er vollends ins Meer fiel. Wer hätte auch ahnen können, daß hierbei ein Verbrechen im Spiele war?
    Harry Markel und seine Genossen wußten das freilich besser, und Corty raunte noch John Carpenter zu:
    »Nun fehlte bloß noch, daß der Kapitän Paxton und seine Mannschaft an den Strand geschwemmt würden!«
    Soweit der Blick reichte, behielten sie die Wasserfläche scharf im Auge, es kam aber kein anderer Leichnam zum Vorschein, der von einem der Fahrzeuge in der Nähe des »Alert« hätte aufgefischt werden können. Natürlich harrten sie jedoch ungeduldig darauf, weiter zu fahren und nicht mehr in Sicht des Landes zu sein.
    Jetzt erschienen am Himmel auch einzelne Vorzeichen, die auf einen Witterungsumschlag hindeuteten. Im Osten stiegen Wolken auf und vielleicht erhob sich noch vor dem Ende des Tages ein Wind von der Landseite.
    Den dachte man sich zu nutze zu machen, selbst im Falle, daß er zum Sturme ausartete, wenn er nur den »Alert« so zwanzig Meilen auf das offene Meer hinaustrieb.
    Doch ob diese Hoffnung nicht täuschte? Würden sich die Wolken nicht bei den letzten Strahlen der Sonne wieder zerstreuen, und sollte Harry Markel doch noch die Boote zu Hilfe nehmen müssen, um aufs hohe Meer zu kommen?
    Geschützt unter einem Zelte auf dem Deck beobachteten die jungen Leute den lebhaften Verkehr am Eingange des Sankt-Georgskanals. Hier liefen nicht nur Dampfer ein und aus, die einen nach den Gestaden Irlands, die anderen nach dem Atlantischen Ozean, sondern auch einige Segelschiffe kamen zum Vorschein, die sich von Schleppdampfern aus Queenstown hinausbugsieren ließen.
    Ja, wenn es Harry Markel nur gewagt hätte, wie gern würde er einen solchen Dampfer angerufen und seine Dienste reichlich belohnt haben, wenn er dadurch nur hinaus, hinaus aufs offene Meer gekommen wäre!
    Tony Renault empfahl auch diesen Ausweg, da fünf

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