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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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immer, wenn ich etwas esse, merke, wie mein Hirn ins Rotieren kommt. Was könnte man noch damit anfangen? Wie könnte man die Speise perfektionieren? In meinem Kopf greife ich in ein virtuelles Gewürzregal und nehme das eine Pulver heraus, um es behutsam unterzurühren. Kosten. Noch mehr davon. Ja, so ist es gut. Ich lange nach einem Regal mit Töpfen von frischen Kräutern. Etwas Dill? Oder lieber Petersilie?
    Frustriert werfe ich mich zurück auf das Bett und starre an die Decke. Nie, nie werde ich als blöde Englischlehrerin glücklich werden. Und als Kochlehrerin? Um so wie die dicke Frau Thelen mit ihren pampsigen Grundtunken zu werden? Der Himmel bewahre! Mich schaudert nur bei dem Gedanken.
    Den Nachmittag verbringe ich wieder auf der Terrasse. Zum Glück bleibt das Wetter immer noch traumhaft schön, sonst würde ich gänzlich in eine finstere Depression verfallen.
    Von meinem Deckchair aus kann ich beobachten, wie die Passanten im Vorbeigehen an großen Eistüten schlecken. Eine junge Familie schlendert vorbei. Der Mann brummelt etwas von 'fettigem Zeugs'. Seine Frau hält einen Pappteller mit Bratfisch und füttert dem kleinen Söhnchen im Sportwagen kleine Bröckchen davon. Der Kleine spuckt die Bissen aus und brüllt mit krebsrotem Gesicht. Die Frau verliert die Geduld, nimmt die kaum angerührte Portion und befördert sie in einen Abfallkorb.
    Nur ein Hauch von Madras-Curry, dann wäre das nicht geschehen, denke ich wehmütig.
    Da fällt mir etwas ein.
    Ich klappe mein Buch zu, renne ins Haus und hole mein Portmonee. Dann eile ich zum Fischstand von heute früh.
    Der Seebär hält immer noch die Stellung. Als er mich sieht, zwinkert er mir genauso zu, wie heute früh, und ruft über die Köpfe der wartenden Touristen hinweg: „Na, Herzchen, kommst du etwa für Nachschub?“
    „Nein“, rufe ich zurück, „ich habe noch Schulden bei Ihnen.“
    „Moment!“, erwidert er und bedient die Kunden weiter.
    Als ich „dran“ bin, schmunzelt er mir zu und sagt:“Du denkst wohl auch 'Ehrlich währt am Längsten'!“
    Ich lege ihm die Münzen auf die Theke.
    „Na ja, ich bin Ihnen mehr als das Geld schuldig. Immerhin haben Sie mir ganz beiläufig das Leben gerettet. Ich wäre heute früh sonst vor Ihrem Stand zusammengebrochen. Man hätte mich mit Blaulicht abgeholt. Ich läge jetzt sozusagen in der Intensivstation.“
    Der Seebär wirft seinen Kopf zurück und lacht herzlich, so dass man seine goldenen Zahnfüllungen blitzen sieht.
    Dann sagt er in einem nachdenklichen Tonfall: „Das wäre vielleicht ganz nett gewesen. Dann hätten wir uns demnächst gegenseitig besuchen können.“
    Ich stutze. „Wieso?“
    Der Alte seufzt. „Weil ich nächste Woche ins Krankenhaus muss. Meine Hüfte tut's nicht mehr. Die wollen dem ollen Freddy eine neue einbauen.“
    „Oh. Das tut mir Leid“, sage ich, „hoffentlich wird alles gut. Und wer betreibt dann den Stand?“
    Er zuckt mit den Schultern.
    „Wer schon? Keiner. Versuch mal in der Hauptsaison eine Vertretung zu finden! Ich mach hier zu. Eigentlich wollte ich mit der OP bis zum Winter warten, aber mein Doc ist unerbittlich. Außerdem tut mir alles weh. Viel länger hätte ich auf dem kaputten Gelenk sowieso nicht mehr stehen können.“ Er verlagert sein Gewicht und zieht eine Grimasse.
    Mir kommt eine Idee. Eine verrückte, verwegene, wilde Idee.
    „Und wenn ich das mache?“
    Wieder wirft mein Gegenüber den Kopf in den Nacken und lacht, nur noch viel lauter und länger als zuvor. Dann trocknet er seine Lachtränen mit dem Schürzenzipfel und sagt hochvergnügt: „Nett von dir, Herzchen. Habe lange nicht mehr so gut gelacht.“
    „Aber ich meine es ernst.“
    Er furcht die Stirn und sieht mich an.
    „Hör mal, du bist hier doch auf Ferien. So 'ne süße junge Puppe wie du hat doch wohl was Besseres zu tun, als 'ne olle Frittenbude zu betreiben. Such dir 'nen netten Kerl. Mach einen drauf. Mann, wenn ich daran denke, wie es war, noch so jung und frisch zu sein, wie du es jetzt bist. Wie alt biste denn? Sechzehn?“
    Ich straffe meinen Rücken und stelle mich gerade hin. „Ganze neunzehn Jahre. Das heißt: volljährig. Ich will wetten, Sie waren auch nicht viel älter, als Sie Ihre erste Arbeitsstelle hatten.“
    Er reibt sein Kinn und sieht mich nachdenklich an.
     „Bei Gott, die süße Maid hat recht. Keine fünfzehn war ich, als ich auf meinem ersten Schiff angeheuert wurde.“
    Doch jetzt steht schon wieder eine ganze Reihe hungriger Badegäste

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