Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3
ehrlich bin, nein.“
Anna hockte sich auf den Schreibtisch. „Komm, wir überlegen mal.“
„Das Wichtigste ist das Bett“, stellte Luisa fest. „Genau gegenüber vom Fenster soll es stehen. Genau so, dass ich morgens von den Sonnenstrahlen geweckt werde. Darauf bestehe ich. Komm, wir probieren es mal selbst.“
Eifrig machten sich die Mädchen an die Arbeit. Mit dem Inbusschlüssel war der verschnörkelte Metallbettrahmen schnell zusammengeschraubt. Schließlich hockten Anna und Luisa auf der Matratze und verschnauften. „War gar nicht so schwer“, stellte Luisa stolz fest.
„Sag mal, warst du wirklich so aufgeregt?“, traute sich Anna nach einer Weile zu fragen. „Ich meine, weil wir jetzt zusammen auf dem Hof hier leben und so?“
Luisa lachte. „Das ist doch wohl klar! Schließlich gehen wir uns jetzt jeden Tag gegenseitig auf den Geist. Jeden Tag! Richtig gekribbelt hat das, sag ich dir.“
Anna war sehr erstaunt, dass Luisa das so ehrlich zugab. „Gekribbelt? Das kenn ich. Im Bauch, nicht wahr?“
Luisa schüttelte kichernd die Hände. „Ja, und in den Handflächen.“
Jetzt musste Anna laut lachen. „Sogar unter den Fußsohlen!“
„Wenn ich euer Gegacker mal kurz unterbrechen dürfte ...“
Adelheid stand im Türrahmen. „Unten gibt es was zu trinken und Kuchen und belegte Brote. Kommt ihr?“
Das ließen sich die Mädchen nicht zweimal sagen und stürmten die Treppe hinab. Diesmal passte Anna auf, dass ihr keine Katze in die Quere kam. Die Luft war rein. Kein Stubentiger war in der Nähe. Also nahm sie die letzten drei Stufen in einem Satz ... und flog einem der Möbelpacker, der gerade um die Ecke kam, direkt in die Arme.
„Hoppla!“, rief er lachend. „Hast wohl zu viel Fallobst gegessen!“
Da packte Luisa sie am Arm und reichte ihr ein Glas Apfelschorle. „Was du brauchst, ist eine Stärkung. Das viele Schleppen und so, das zehrt an den Kräften, da versagen einem schon mal die Beine. Komm, hier steht ein erstklassiger Kirschkuchen.“
„Na hör mal!“, rief Anna gespielt empört. „Natürlich ist der Kuchen erstklassig. Den habe ich schließlich selbst gebacken!“
„Ups!“, machte Luisa und grinste. „Da bin ich aber mal gespannt, wie viele Kirschkerne ich finde!“
Doch bevor die Mädchen sich von dem Kuchen nehmen konnten, drängelte Robert sich vor, schaufelte sich zwei der größten Stücke auf einen Teller und verschwand damit wortlos.
Anna zeigte mit dem Daumen über die Schulter. „Was ist denn mit dem los?“
Annas Mutter grinste. „Er meint, er hat genug geschleppt und jetzt will er sich um seinen Probenraum kümmern.“
Anna riss die Augen auf. „Hab ich richtig gehört? Probenraum?“
Die Mutter nickte. „Wir haben ihm erlaubt in dem alten Schweinestall einen Probenraum einzurichten.“
Anna schwante Böses. „Hoffen wir, dass er an einen vernünftigen Schallschutz denkt ...“
Den Rest des Tages und des Abends brachten die Mädchen damit zu, Luisas Zimmer in ein gemütliches Lager zu verwandeln, denn es war nicht zu übersehen, dass Luisa für Indianer schwärmte. So zierte ein bunter Indianerschmuck, den ihr ein Freund von Adelheid aus Amerika mitgebracht hatte, die Wand über ihrem Bett, auf dem eine Tagesdecke mit indianischen Motiven lag.
„Und was ist das?“ Anna hielt ein flaches, rundes Ding mit Perlen und Federn in die Höhe.
„Das ist ein Traumfänger“, erklärte Luisa. „Die Indianer sagen, dass er angeblich die guten Träume einfängt und die schlechten abwehrt. Der kommt natürlich genau über mein Bett.“
Als der bunte Flickenteppich auf dem Holzboden ausgerollt war und die Pferdeposter ihren Platz an den Wänden gefunden hatten, zündeten die Mädchen ein Räucherstäbchen und ein kleines Windlicht an und machten es sich im Schneidersitz auf dem Bett gemütlich, um zu plaudern.
„Ich sag dir, du wirst begeistert sein von Fee“, sagte Anna. „Sie sieht ungemein rassig und sportlich aus, weißt du, sie ist nämlich ein Arabermischling. Sie hat sogar den typischen Araberknick.“
„Du meinst die leicht nach oben gebogene Nase?“, fragte Luisa. „Na, ich hoffe doch, dass sie am Ende nicht noch hochnäsig ist?“
„Nein!“, rief Anna und lachte. „Sie ist das allerbeste und liebste Pony auf der ganzen Welt. Ihr Fell hat die Farbe von schwarzem Kaffee mit einem ganz kleinen Schuss Milch drin und wenn die Sonne sich darin bricht, dann schimmert es wie Kupfer.“
Luisa kicherte leise. „Na, da bin ich aber
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