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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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räumte, versuchte Anna sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Nora eine lange Zeit bei ihnen bleiben würde. Auch wenn ihr das in den Tagen vorher schon klar gewesen war, so war ihr die Tatsache jetzt, seit Nora eingetroffen war, erst so richtig gegenwärtig.
    Anna ließ den Blick über die Kleidungsstücke schweifen. Rolf schien an alles gedacht zu haben. Nur eins vermisste sie: Noras heiß geliebten Stoffaffen. „Sag mal, Nora, wo ist denn dein Bruno? Sitzt er etwa noch im Auto?“
    Noras Gesichtszüge fielen in sich zusammen, als hätten sie von jetzt auf gleich jegliche Spannung verloren. Im selben Moment wusste Anna, dass sie einen großen Fehler begangen hatte. Sie hatte Nora daran erinnert, dass ihr liebstes Kuscheltier nicht da war! War der Affe wo möglich im Unfallwagen geblieben?
    Schon kullerten die ersten Tränen über Noras Wangen. Anna spürte Panik in sich aufsteigen und ihr fiel nichts Besseres ein, als den schwarzen Peter einfach weiterzuschieben. „Da müssen wir beide aber mal heftig mit Rolf schimpfen, wie? Hat er denn nicht gefragt, ob sie deinen Bruno gefunden haben?“

    Anna fasste Nora bei der Hand und zog sie mit sich ins Esszimmer, wo die übrigen Familienmitglieder sich gerade zum Abendbrot niederließen. „Papa, wie konntest du nur Bruno vergessen!“, schimpfte Anna.

    Ihr Vater zog erstaunt die Augenbrauen hoch. „Bruno?“
    Isabel ließ sich auf den Stuhl sinken. „Natürlich, Bruno!“
    Jetzt schien bei Rolf der Groschen zu fallen. „Ach ja, sicher. Der Bruno! Den konnten wir nicht mitnehmen, denn er durfte die Klinik nicht verlassen. Sie wollten ihn noch ein Weilchen zur Beobachtung dabehalten.“
    Anna war platt. Nora war inzwischen sieben Jahre alt. Wie konnte er ihr da solch eine blöde Geschichte auftischen, von wegen ihr Stofftier sollte in der Klinik bleiben? Aber zu ihrer Verblüffung nickte Nora stumm. Doch ihr Gesichtsausdruck verriet, wie unglücklich sie ohne ihren Affen war.
    „Komm, setz dich her“, sagte Annas Mutter. „Du magst doch einen Becher Kakao, oder?“

    Nora nippte an dem heißen Getränk. Immer noch schweigend.
    Anna biss in ihr Käsebrot und überlegte. Die Sache mit Bruno war wirklich blöd gelaufen. Es war sicher auch überflüssig, Nora eins von ihren eigenen Stofftieren anzubieten. Solch ein Lieblingskuscheltier, dem man all seine Geheimnisse anvertraut hat, das konnte kein anderes ersetzen.
    Plötzlich hatte Anna eine Idee. Sie sprang vom Tisch auf und verließ unter den missbilligenden Blicken ihrer Eltern das Zimmer.
    „Bin gleich wieder da!“, trällerte sie und huschte hinaus in den Garten.
    Fridolin war schnell gefunden. Mit einem Leckerchen, einem Fitzelchen Mettwurst, das Anna vom Abendbrottisch stibitzt hatte, ließ sich der verfressene und verschmuste Kater schnell einfangen.
    Stolz auf ihren Einfall trug Anna den schwarzen Minipanther in die Küche, obwohl das eigentlich verboten war. Die Eltern sahen es nämlich nicht gern, wenn Fridolin ins Wohn haus kam, schon gar nicht, wenn alle aßen. Sie befürchteten, dass dann in null Komma nichts auch all die anderen Katzen, die auf ihrem Hof lebten, das Wohnhaus erobern würden. Und das sollte auf keinen Fall passieren! Die Katzen hatten in den Ställen genug Platz und sollten lieber dafür sorgen, dass sich die Mäuse nicht zu sehr vermehrten!
    Grinsend schleppte Anna Fridolin ins Esszimmer und setzte ihn Nora auf den Schoß. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, wie ihre Mutter Luft holte, um zu einem Protest anzusetzen, aber ihr Vater legte Isabel die Hand auf den Arm und gab ihr ein Zeichen, Anna machen zu lassen.
    Nora ließ ihre Hand über das seidige Fell des Katers gleiten und sofort entspannten sich ihre Gesichtszüge. Fridolin genoss sein Privileg, ins Esszimmer gelassen worden zu sein. Er schloss die Augen und begann zu schnurren und gleich darauf kringelte er sich auf Noras Schoß zusammen.

    Anna warf ihren Eltern einen triumphierenden Blick zu. Isabel zuckte die Schultern und grinste. Rolf prostete ihr mit seiner Teetasse zu.
    Später kam Luisa vorbei, um Anna abzuholen. Sie wollten noch einmal im Stall nach dem Rechten sehen – das hatten sie Annas Eltern versprochen. Die Mädchen fragten Nora, ob sie sie begleiten wolle, doch die Cousine schüttelte entschieden den Kopf.
    Als die beiden Freundinnen in den Stall kamen, atmete Anna auf. „Uff! Wenn das so weitergeht, wird das ganz schön anstrengend, sag ich dir. Man muss Nora alle Antworten am Gesicht

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