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Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen

Titel: Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Sally und das Fohlen. Das Kleine hopste vergnügt herum und strengte sich an über die Tür zu spähen, aber natürlich gelang es dem Winzling noch nicht. Sallys Stutfohlen hatte sich seit gestern prima gemacht. Vollkommen sicher stand es auf den Beinen. Wäre es ein Wildpferd, hätte es seiner Herde mühelos über weite Strecken folgen können.
    Jule zog einen Filzstift aus der Tasche, um Sallys Namensschild zu ergänzen: »Sally und Mäuschen 2«. Sie guckte sich um.
    Waren irgendwo Nervis zu sehen? Oder Killerbienen? Die würden doch bei dem Namen »Mäuschen 2« lautes Protestgeheul anstimmen.
    Von den Mädchen war keines zu sehen. Dafür erschien jemand anders auf der Bildfläche, der das Schild stirnrunzelnd betrachtete - Kai Jensen. Er legte Wert darauf, dass Mäuschen 2 nicht der endgültige Name sei.
    »Erst müssen wir herausbekommen, wer der Vater ist«, sagte er. »Schließlich muss der Name passen. Man kann . . . nur mal als Beispiel . . . ein Araberfohlen schlecht Mäuschen nennen. Araberstuten heißen Fatma oder Haya oder Nawal. Irgendwie arabisch eben.« »Araber?« Jule ging einen Schritt zurück und betrachtete das Kleine mit schief gelegtem Kopf. »Glauben Sie, dass ein Araberhengst der Vater ist?«
    Kai Jensen unterdrückte ein Lachen. Nein, es gab keinen Anlass, »Mäuschen 2« für das Kind eines Vollblutarabers zu halten. Absolut keinen. Wenn ein Fohlen hundertprozentig keinen Arabervater hatte, dann Sallys. Woher wusste Kai Jensen das so genau? War er unter die Hellseher gegangen? Oder hing bei der Geburt ein Zettel am Fohlenhals mit der Aufschrift »Sucht nicht unter den Araberhengsten nach meinem Vater!«? War ihm
    Sally gar im Traum erschienen und hatte die Rasse ihres Pferdebabys verraten?
    Dreimal falsch.
    Richtig war: Kai Jensen hatte ein verräterisches Zeichen auf dem Fohlenfell entdeckt. Das sagte ihm zumindest, welche Pferde auf keinen Fall als Väter in Frage kamen. »Geht doch selbst auf Spurensuche«, schlug er Jule vor, »und macht eine Art Hengstsuch-Rallye!«
    Zwar hatte Kai Jensen schon eine Idee, welche Väter möglich waren. Vorläufig wollte er aber schweigen. Mal sehen, wie weit seine Mädchen alleine kamen. Neugierig war der Stallbesitzer natürlich auch, welchen Hengst Sally ausgesucht hatte. Obwohl er das überhaupt nicht zu wissen brauchte. Für das Fohlen musste er so oder so sorgen. Mit und ohne Vater. Pferdeväter müssen nämlich keinen Unterhalt an allein erziehende Mutterstuten zahlen.
    Leider, fand Kai Jensen.
    Jule hätte gern auf der Stelle mit der Suche nach dem Hengst begonnen. Aber Herr Jensen schlug etwas vor, was ihr noch besser gefiel. »Bis jetzt sind erst wenige Reitschüler da«, sagte er nach einem Rundblick über den Hof. »Hast du Lust, Sally und das Fohlen auf die Weide zu bringen?«
    »Das ist vielleicht eine Frage . . . sofort!« Jule lachte. »Muss ich etwas beachten?«
    »Auf keinen Fall dürfen die beiden getrennt werden«, sagte Kai Jensen. »Ist zwar unwahrscheinlich, dass das
    Fohlen wegläuft, aber nur ein paar Meter genügen und Sally spielt verrückt. Die Prägezeit ist noch nicht abgeschlossen.«
    Herr Jensen zeigte ihr, wie sie Sally am Halfter führen sollte. Er wollte das Fohlen mit den Armen locker umfassen und direkt an Sallys Schulter bleiben.
    Der kleine Ausflug klappte gut. Zwar tänzelte Sally aufgeregt, als Herr Jensen ihr Fohlen festhielt, aber sie ging mit. Kaum auf der Wiese angekommen, warf die braune Stute sich ins Gras und wälzte sich ausgiebig. Aufgeregt hüpfte das Fohlen im Kreis um Sally herum. Warum lag die Mutter am Boden? Erst als Sally aufsprang und sich laut prustend schüttelte, war die Welt für das Fohlen wieder in Ordnung.
    Übermütig sprang es dicht neben Sally durchs Gras, beschnupperte mit weit ausgestellten Beinen jedes Birkenblatt auf der Erde, schlug mit den Hufen nach kleinen Asten. Und plötzlich, mitten im schönsten Spielen, warf das Fohlen sich übergangslos zu Boden und schlief auf der Stelle ein.
    Aber die Ruhepause dauerte nur kurz. Mäuschen 2 wachte auf, plötzlich und ohne Ankündigung, stakste zu Sallys Bauch und stärkte sich mit Muttermilch. Dann ging das Toben wieder los. Mit wilden Bocksprüngen um Sally herum, die die Unruhe geduldig ertrug. Hauptsache, sie hatte frisches Gras! Dass Jule und Kai Jensen weiter hinten die Zäune kontrollierten, nahm sie unaufgeregt hin.
    Aber dann war etwas los! Diesen ersten Weidetag würde so schnell niemand auf dem Hof vergessen!
    Einige

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