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Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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nichts anmerken, sondern gab sich obercool. Lässig lehnte er sich gegen die Wand und warf sein schwarzes Haar zurück. »Was hast du gestern mit Turbo gemacht, Albrecht Steinberg?«, fragte Kai Jensen drohend und schwenkte den Brief mit Sentas Handschrift. »Versuch nicht zu lügen, ich weiß, dass er gestiegen ist. Also los, ich höre... « Erst stritt Albrecht alles ab. Aber Kai Jensen ließ nicht locker. Albrecht warf Senta einen verächtlichen Blick zu. »Was versteht die denn vom Reiten? Die kann das doch gar nicht beurteilen, was eine reiterliche Meisterleistung ist. .. «
    »Ich wüsste nicht, dass du ein Reitmeister bist«, sagte Kai Jensen frostig.
    Al merkte, dass weiteres Leugnen zwecklos war. Da versuchte er sich mit großen Worten zu rechtfertigen. Ein reines Versehen sei es gewesen, dass Turbo in der Reithalle gestiegen sei.
    Ausgerechnet vor der Holzwand. Dass die Hufe die Holzlatten durchschlagen hätten - nur ein unglücklicher Zufall, nicht mehr.
    Kai Jensen glaubte ihm kein Wort.
    Senta war völlig in Tränen aufgelöst. Wie ein Häufchen Elend kauerte sie auf der Trittleiter neben dem Zaumzeug. Mit ihrem schwarzen Sattelputztuch wischte sie sich über die Augen, bis ihr Gesicht Streifen hatte wie das eines Zebras. Es war so demütigend, wie sie jetzt vor Al und Ilona dastand. Als Neidhammel. Als eine, die Al nur deswegen anschwärzte, weil sie ihn nicht gekriegt hatte.
    Ilona weinte auch. Sie wollte es nicht glauben, dass ihr cooler Schwarm so ein Mistkerl war.
    Al weinte nicht, der Einzige, der es nötig gehabt hätte. Jule, Imke und Conny machten sich auf der Stallgasse zu schaffen, um etwas aufzuschnappen. Sie trauten sich nicht zu nahe an die Sattelkammer heran. Herr Jensen wurde wütend, wenn man bei solchen Gesprächen lauschte.
    Sie sahen auf den Boden, linsten aber ständig in die Sattelkammer.
    Conny schob geringschätzig die Unterlippe vor.
    »Meine Güte, wegen Al zu flennen. So ein mieser Typ«, flüsterte sie. »Die Killerbienen hätten mal die Tiertransporte sehen sollen, dann hätten sie Grund gehabt, zu weinen. Überhaupt. . . psst!«
    Sie unterbrach sich selbst, denn die neue Anschuldigung gegen Albrecht, die Senta gerade stockend hervorgebracht hatte, war ungeheuer.
    Senta behauptete, Al habe ständig nachts die Tränken abgestellt. Wenn Herr Jensen nicht da war, auch tagsüber. Das bedeutete: Wenn die Pferde nichts trinken konnten, verrichteten sie auch seltener ihr kleines Geschäft und machten das Stroh nicht nass. Al musste also viel weniger ausmisten. Dass die Pferde von Wassermangel eine Kolik bekommen konnten, nahm Al in Kauf. Aus reiner Faulheit.
    Herr Jensen wollte kaum glauben, dass ein Pferdewirt dazu in der Lage war.
    »Denkst du dir auch wirklich nichts aus, Senta? Weil du sauer auf Al bist?«
    Doch Senta blieb dabei.
    »Nein, Herr Jensen. Der Al hat damit geprahlt, als Sie gestern zur Autobahn unterwegs waren«, schluchzte sie. »Man müsste schön blöd sein, sich so viel Arbeit zu machen, hat er gesagt. Einfach Wasserleitung zu, zack, und zwei Stunden Ausmisten gespart. Ilona und Olivia wissen es auch.«
    Al sah Senta von oben bis unten an und sagte: »Du bist doch eine selten blöde Kuh.«
    Ilona putzte sich die Nase und gab leise zu, dass Senta Recht hatte.
    »So viel Anstand hat Ilona immerhin«, flüsterte Conny den anderen zu, während sie die Strohreste in Zeitlupe auf eine Schaufel schob, »dass unsere Pferde ihr wichtiger sind als ihr toller Al.«
    Zu blöd, in dem Moment rutschte Conny die Schaufel aus der Hand und fiel scheppernd auf die Stallgasse.
    Jensen drehte sich um, entdeckte die Mädchen vor der Sattelkammer und zog die Tür zu. Aus mit Lauschen. Wenn er jemand zusammenstauchte, wollte er keine Zuhörer.
    »So ein Mist«, schimpfte Conny. »Ich finde, wir haben ein Recht, alles zu erfahren.«
    Während die Mädchen ungeduldig warteten, klingelte in der Sattelkammer das Telefon.
    »Ja, richte ich aus«, hörten sie Herrn Jensen sagen. Sicher eine Nachricht für einen Privatreiter.
    Wenig später öffnete sich die Tür wieder.
    Heraus kam Albrecht Steinberg mit hochrotem Kopf. Dahinter folgten die beiden Killerbienen mit verweinten Augen. Senta zusätzlich mit schwarzen Zebrastreifen im Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen, verschwanden alle drei nach draußen.
    Kai Jensen kam als Letzter. Sorgfältig steckte er Sentas Brief in die Hosentasche.
    »Und?« Conny lehnte ihre Schaufel an Lottas Box und sah den Stallbesitzer an. »Was ist nun?«
    Auch Jule

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