Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
kennengelernt.«
    »Sehr kurz«, erwiderte Lambert in abweisendem Ton. Fleur sah ihn aufmerksam an und wandte sich dann wieder lächelnd an Philippa. Leicht nervös erwiderte diese ihr Lächeln.
    »Tut mir leid, daß wir etwas zu spät kommen«, Richard schüttelte seine Serviette aus, »aber wir hatten da, äh, einen kleinen Zwischenfall mit zwei Nonnen. Nonnen auf der Flucht.« Er blickte zu Fleur, und unvermittelt brachen beide in Gelächter aus.
    Beklommen sah Philippa zu Lambert, der die Augenbrauen hochzog.
    »Entschuldigt bitte.« Richard kicherte noch immer. »Es würde zu lange dauern, euch das zu erklären. Aber es war schrecklich lustig.«
    »Das war es wohl«, sagte Lambert. »Habt ihr schon Getränke bestellt?«
    »Ich nehme einen Manhattan«, meinte Richard.
    »Einen was?« Philippa glotzte ihn an.
    »Einen Manhattan«, wiederholte Richard. »Du wirst doch wohl schon mal von einem Manhattan gehört haben?«
    »Bis vorige Woche war Richard eine Manhattanjungfrau«, warf Fleur ein. »Ich liebe Cocktails. Sie nicht auch?«
    »Ich weiß nicht«, meinte Philippa. »Ich schätze, schon.« Sie trank einen Schluck Sprudel und versuchte sich daran zu erinnern, wann sie zum letzten Mal einen Cocktail getrunken hatte. Da bemerkte sie fassungslos, wie ihr Vater unter dem Tisch nach Fleurs Hand tastete. Sie sah hastig zu Lambert; auch er beobachtete das Ganze gebannt.
    »Und ich nehme auch einen«, sagte Fleur fröhlich.
    »Ich glaube, ich nehme lieber einen Gin.« Philippa fühlte sich schwach. War das wirklich ihr Vater? Händchenhaltend mit einer anderen Frau? Sie konnte es nicht glauben. Ihres Wissens hatte er mit ihrer Mutter nie die Hand gehalten. Und hier saß er und strahlte übers ganze Gesicht, als hätte Mummy nie existiert. Er benahm sich gar nicht wie ihr Vater, dachte sie. Er benahm sich wie ein … wie ein normaler Mann.
    Lambert ist’s, der Schwierigkeiten bereiten könnte, dachte Fleur. Er war es, der ihr argwöhnisch Blicke zuwarf; der sie immer wieder über ihren Hintergrund aushorchte und genau nachbohrte, wie gut sie Emily gekannt hatte. Sie konnte förmlich sehen, wie sich in seinem Kopf das Wort »Goldgräber« bildete. Was ihr recht war, wenn das hieß, daß da Geld zu holen war – allerdings nicht, wenn es bedeutete, daß er sie durchschaute. Sie würde ihm schöntun müssen.
    Also wandte sie sich, als der Nachtisch serviert wurde, mit ehrerbietiger, fast banger Miene an ihn.
    »Richard hat mir erzählt, daß Sie der Computerexperte der Firma sind.«
    »Stimmt«, erwiderte Lambert in gelangweiltem Ton.
    »Phantastisch. Ich kenne mich mit Computern leider überhaupt nicht aus.«
    »Das tun die wenigsten.«
    »Lambert erstellt Computerprogramme für die Firma«, erläuterte Richard, »und verkauft sie an andere Firmen. Ein recht profitabler Nebenzweig.«
    »Sie entwickeln sich also zu einem neuen Bill Gates?«
    »Meine Vorgehensweise ist völlig anders als die von Gates«, meinte Lambert kühl. Fleur sah ihn an, um zu sehen, ob er scherzte, aber seine Augen waren hart und humorlos. Ach herrje, dachte sie und kämpfte mit einem Lachreiz. Die männliche Eitelkeit sollte man doch nie unterschätzen!
    »Aber Sie könnten damit trotzdem Milliardär werden?« Lambert zuckte die Achseln.
    »Geld interessiert mich nicht.«
    »Lambert ist Geld egal.« Philippa lachte unsicher auf. »Unsere Buchhaltung erledige ich.«
    »Eine Aufgabe, wie maßgeschneidert für das weibliche Hirn«, behauptete Lambert.
    »Moment mal, Lambert«, protestierte Richard. »Das finde ich nicht ganz fair.«
    »Es mag nicht fair sein«, sagte Lambert, »aber es stimmt. Männer erschaffen, Frauen verwalten.«
    »Frauen erschaffen Babys«, sagte Fleur.
    »Frauen produzieren Babys«, versetzte Lambert. »Erschaffen tun sie die Männer. Die Frau ist der passive Partner. Und wer entscheidet das Geschlecht eines Kindes? Der Mann oder die Frau?«
    »Die Klinik«, sagte Fleur. Lambert schaute verstimmt drein.
    »Sie scheinen nicht ganz zu verstehen, worauf ich hinauswill«, begann er. »Es ist ganz einfach so …« Doch ehe er fortfahren konnte, wurde er durch eine laute Frauenstimme unterbrochen.«
    »Ja, was für eine Überraschung! Die Familie Favour en masse! « Fleur blickte auf. Eine blonde Frau in einem smaragdgrünen Jackett strebte auf sie zu. Ihre Blicke schnellten hin und her, von Richard zu Fleur, zu Lambert, zu Philippa und dann wieder zu Fleur. Gelassen erwiderte Fleur die Musterung. Warum mußten diese Frauen immer viel

Weitere Kostenlose Bücher