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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Jeep?« Antony fuhr zusammen und blickte auf. Ein Stück weiter die Straße entlang saßen Xanthe Forrester und Mex Taylor. Ihre Beine waren zu einem Knäuel aus 501-Jeans verschlungen, und beide rauchten. Am liebsten hätte Antony sich umgedreht und so getan, als hätte er nichts gehört. Xanthe war ungefähr in seinem Alter; er kannte sie schon seit Ewigkeiten. Sie war immer ein kleines Miststück gewesen; nun war sie einfach nur ein Miststück. Stets schaffte sie es, daß er sich dumm, unbeholfen und häßlich vorkam. Mex Taylor war neu in Greyworth. Antony wußte bloß, daß er in Eton zur Schule ging, ein Handicap von sieben hatte und daß alle Mädchen ihn toll fanden. Was reichte.
    Langsam schlenderte er zu ihnen, versuchte, sich nicht zu beeilen, versuchte, seinen Atem ruhig zu halten, versuchte, sich eine schlaue Äußerung auszudenken. Dann, als er beinahe bei ihnen war, drückte Xanthe plötzlich ihre Zigarette aus und begann Mex zu küssen, wobei sie seinen Kopf umklammerte und sich wand, als wäre sie in irgendeinem dummen Kinofilm. Wütend sagte sich Antony, daß sie bloß angab. Wahrscheinlich dachte sie, er wäre eifersüchtig. Vermutlich glaubte sie, er hätte noch nie im Leben mit jemandem herumgeknutscht. Wenn die wüßte. Im Internat waren sie fast jedes Wochenende mit dem Bus zu irgendwelchen Feten unterwegs, und Antony kam jedesmal mit ein paar Knutschflecken und einer Telefonnummer wieder zurück, kein Problem. Aber das war im Internat, wo es keine Kindheitsgeschichte gab; wo die Leute ihn nahmen, wie er war. Wohingegen Xanthe Forrester, Fifi Tilling – die ganze kleine Clique – ihn nach wie vor als den spießigen alten Antony ansahen, der allenfalls für eine Runde Golf gut war.
    Auf einmal riß Xanthe sich von Mex los.
    »Oh, mein Telefon!« Sie warf Mex einen verruchten Blick zu, sah zu Antony und zog dann ihr Handy aus der roten Gürteltasche an ihrer Hüfte. Antony blickte verlegen zu Mex und merkte, wie seine Hand unwillkürlich schützend an sein Auge schoß und sein Muttermal verdeckte.
    »Hi? Fifi! Ja, ich bin hier mit Mex!« Xanthes Stimme klang triumphierend.
    »Magst ’ne Zigarette? fragte Mex Antony lässig. Antony überlegte. Wenn er Ja sagte, dann müßte er bleiben und sich mit ihnen unterhalten. Und dann könnte ihn jemand sehen und es seinem Vater erzählen, und dann gäb’s Ärger. Aber wenn er ablehnte, dann würden sie ihn für spießig halten.
    »Okay.«
    Xanthe quasselte noch immer in ihr Handy, aber als Antony seine Zigarette anzündete, hielt sie inne und kicherte: »Antony raucht! Ist das nicht ein bißchen kühn von dir?« Mex warf Antony einen amüsierten Blick zu, und Antony spürte, wie er rot anlief.
    »Mann, ist das cool!« Xanthe verstaute ihr Handy. »Fifis Eltern sind bis Freitag weg. Heute abend treffen wir uns alle bei ihr«, fügte sie, an Mex gewandt, hinzu. »Du, ich, Fifi und Tania. Tania hat ein bißchen Stoff.«
    »Klingt nicht schlecht«, meinte Mex. »Was ist mit …« Er deutete mit dem Kopf Richtung Antony. Xanthe verzog das Gesicht ganz kurz vor Mex und wandte sich dann an Antony.
    »Hättest du auch Lust zu kommen, Antony? Wir schauen uns auf Fifis Laser Disc Betty Blue an.«
    »Ich kann leider nicht«, sagte Antony. »Mein Dad …« Er verstummte. Er würde Xanthe doch wohl nicht erzählen, daß sein Dad eine Freundin hatte! »Mein Dad kommt heute nach Hause«, sagte er lahm.
    »Dein Vater kommt nach Hause?« fragte Xanthe ungläubig. »Du kannst nicht weg, weil dein Vater nach Hause kommt?«
    »Ich finde das wirklich nett von ihm«, warf Mex freundlich ein. »Ich wünschte, ich würde mich mit meinem Vater auch so gut verstehen.« Er grinste Xanthe an. »Leider kann ich ihn auf den Tod nicht ausstehen.«
    Xanthe brach in schallendes Gelächter aus.
    »Ich wünschte, ich würde mich mit meinem Dad auch besser verstehen. Vielleicht würde ich von ihm dann statt des Jeeps einen Jag kriegen.« Sie steckte sich eine neue Zigarette an.
    »Wieso hast du eigentlich schon einen Jeep?« fragte Antony. »Du kannst doch noch gar nicht fahren. Du bist doch erst fünfzehn.«
    »Auf Privatstraßen schon«, entgegnete Xanthe. »Mex bringt’s mir bei. Tust du doch, oder, Mex?« Sie legte sich zurück ins Gras und fuhr sich durch die blonden Locken. »Und er bringt mir nicht nur das bei. Verstehst du, was ich meine?« Sie blies einen Ring in die Luft. »Na ja, wahrscheinlich nicht.« Sie zwinkerte Mex zu. »Ich will Antony nicht schockieren. Er küßt

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