Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Kul­tu­ren des süd­ame­ri­ka­ni­schen Kon­tin­ents kann­ten es nur zu gut.
    Han­ni­bal trug die graue, schmuck­lo­se Mon­tur der ein­fa­chen Raum­sol­da­ten. In sol­chen Din­gen mach­ten die stan­des­be­wuß­ten Mar­sia­ner deut­li­che Un­ter­schie­de.
    Weit vorn glit­ten die To­re des Berg­han­gars in die Fels­wän­de zu­rück. Als ich es zum letz­ten­mal er­lebt hat­te, war un­ter uns ein Heer­la­ger der krie­ge­ri­schen Al­mo­ha­den er­kenn­bar ge­wor­den. Sie hat­ten den Se­gel­schif­fen der aus Eng­land und Frank­reich kom­men­den Kreuz­fah­rer auf­ge­lau­ert.
    Jetzt war da­von nichts mehr, bes­ser ge­sagt – noch nichts zu be­mer­ken. Noch exis­tier­te At­lan­tis. Noch wur­de die Stra­ße von Gi­bral­tar von ei­ner Kalk­stein­bar­rie­re ver­schlos­sen. Sie wies nur an je­ner Stel­le ei­ne klei­ne Öff­nung auf, wo ein mar­sia­ni­sches Raum­boot ab­ge­stürzt war. Dort er­gos­sen sich die Flu­ten des kal­ten At­lan­tiks in die Ge­wäs­ser des zwei­und­drei­ßig Me­ter tiefer­lie­gen­den Mit­tel­mee­res, des­sen ge­wal­ti­ges Be­cken noch lan­ge nicht voll­ge­lau­fen war.
    Nein, christ­li­che Kreuz­fah­rer wür­den jetzt be­stimmt nicht er­schei­nen.
    »Luftrau­m­über­wa­chung«, klang ei­ne dröh­nen­de Laut­spre­cher­stim­me auf. »Sie kön­nen star­ten, so­bald der für den Sek­tor zu­stän­di­ge Or­tungs­sa­tel­lit der Mar­sia­ner hin­ter dem Ho­ri­zont ver­schwun­den ist. Das ge­schieht in elf Mi­nu­ten und drei Se­kun­den, En­de.«
    Ich schau­te mich nach Nar­pha um. Der schwarz­häu­ti­ge Hü­ne stand vor der ge­öff­ne­ten Mann­schleu­se sei­nes Jä­gers und war­te­te mit der Ge­duld ei­nes Pho­ro­sers.
    Nar­pha ge­hör­te zu He­dschen­ins Ver­trau­ten. Oh­ne sei­ne Hil­fe wä­ren wir nie­mals zum Mond ge­kom­men. Wahr­schein­lich hät­ten wir nicht ein­mal un­an­ge­foch­ten den In­sel­kon­ti­nent At­lan­tis ver­las­sen kön­nen.
    Han­ni­bal stand be­reits in der Luft­schleu­se und wink­te. Re­ling war eben­falls an­we­send. Ich ging zu ihm hin­über.
    Er blick­te mich prü­fend an.
    »Ih­re Mas­ke ist vor­züg­lich. Wenn Sie sich ge­schickt ver­hal­ten, wor­an ich nicht zweifle, wer­den Sie von den Mar­sia­nern in die An­den ge­flo­gen. Das be­deu­tet, daß Sie schon in Pa­tra­nas ein­wand­freie Le­gi­ti­ma­tio­nen er­hal­ten. Noch Fra­gen?«
    »Tau­send und mehr, aber die kann mir nie­mand be­ant­wor­ten, Sir. Ha­ben Sie neue Nach­rich­ten von der HU­RON?«
    Er nick­te und schau­te auf die Uhr. Nar­pha ver­schwand in dem schild­krö­ten­för­mi­gen Raum­jä­ger.
    »Das Boot steht be­reits im Sü­d­at­lan­tik und läuft mit Höchst­fahrt auf Kap Hoorn zu. Es wird die süd­ame­ri­ka­ni­sche West­küs­te er­rei­chen, be­vor Sie dort ein­tref­fen kön­nen. Ih­re Ab­fer­ti­gung in Pa­tra­nas dürf­te ei­ni­ge Zeit in An­spruch neh­men. Com­man­der Walsh Re­tue wird sein Boot in Äqua­tor­hö­he, na­he der Küs­te von Ekua­dor, auf Grund le­gen und al­le An­ten­nen aus­fah­ren. Sie kön­nen ihn je­der­zeit funk­tech­nisch er­rei­chen.«
    »Sie sind ein Op­ti­mist, Chef.«
    Er mach­te ei­ne ziel­lo­se Hand­be­we­gung.
    »Die Kor­dil­le­ren sind lang. Nie­mand weiß, wo die Mar­sia­ner ih­re Spät­waf­fe ein­bau­en. Ein Hoch­ge­bir­ge wird es auf je­den Fall sein, denn Sag­hon wird nicht das Ri­si­ko ein­ge­hen, sie im Flach­land in­stal­lie­ren zu las­sen. Er be­nö­tigt ge­wal­ti­ge Fels­mas­si­ve als bun­ker­ähn­li­che Schutz­bau­ten. Er muß mit An­grif­fen aus dem Raum rech­nen. Wir glau­ben da­her, daß Com­man­der Re­tue in Äqua­tor­hö­he güns­tig liegt. Von dort aus kann er mit sei­nem mo­der­nen U-Boot aus­rei­chend schnell je­den Punkt an der West­küs­te er­rei­chen und Ih­nen zu Hil­fe kom­men. Wir sa­hen kei­ne an­de­re Mög­lich­kei­ten.«
    Ich lach­te ihn an; aber es war ein ge­küns­tel­tes La­chen. Er spür­te es, denn sei­ne vor­ge­täusch­te Ele­fan­ten­haut war bei wei­tem nicht so dick, wie vie­le Leu­te glaub­ten.
    »Schau­en Sie mich nicht so se­zie­rend an, Jun­ge«, sag­te er lei­se. »Ich füh­le mich schon wie ein Hen­ker. Wir wol­len al­les

Weitere Kostenlose Bücher