Reizimpuls Todesschläfer
Menschenmögliche tun, um Sie und den Kleinen notfalls unterstützen zu können. Die HURON ist so gut ausgerüstet, wie es die Technik des Jahres 2011 zuläßt. Einige Dinge haben wir immerhin auch zu bieten. Wer weiß, ob Sie in einer extremen Notlage nicht auf das U-Boot zurückgreifen müssen. Wenn bei dem bevorstehenden Untergang des Inselkontinents alles drunter und drüber geht – wie wollen Sie dann hierher zurückfinden? Mit einem marsianischen Luftgleiter? Glauben Sie nicht, daß Sie bei dem ausbrechenden Beinahe-Weltuntergang noch fliegen können! Da müßten Sie schon auf einer weiten Parabel in den Weltraum vorstoßen, aber dort warten die schnellen Kreuzer der Deneber. Nein, Konnat, ein U-Boot ist wesentlich zuverlässiger. Damit rechnen weder die Marsianer noch die Deneber. Sie kommen beide von Planeten, wo es niemals Unterseeboote gab. Also scheuen Sie sich nicht, notfalls auf das Gefährt des 21. Jahrhunderts zurückzugreifen. Sie haben alle erdenklichen Vollmachten. Mehr kann ich Ihnen in meiner Eigenschaft als Beauftragter der Völker nicht mit auf den Weg geben. Es wird Zeit. Der Satellit wird gleich verschwinden. Das müssen Sie ausnutzen.«
Ich ging auf das Schott zu und schwang mich hinein. Es war ziemlich eng, erfüllte aber notfalls seinen Zweck als Luftschleuse.
Der Alte rief mir nach:
»Allison, Nishimura und noch einige Spezialisten befinden sich auf der HURON. Es gibt nichts, was diese Männer nicht verstehen würden. Bleiben Sie mit Kiny Edwards im Telepathiekontakt. Wenn es sich um ganz wichtige Dinge handelt, werden wir von hier aus per Unterwasserfunk die HURON benachrichtigen. Das hat sich gut bewährt. An extra lange Wellen unseres typischen Sup-Funks denkt in den marsianischen Zentralen niemand. Hedschenin erwartet Sie in Patranas. Dort herrschen tollhausähnliche Zustände. Wenn Sie heil landen können, haben Sie bereits halb gewonnen. Entscheiden Sie selbst, wie weit Sie Hedschenins Ratschläge oder Anweisungen befolgen wollen. Unsere Psychologen haben ihn als hundertprozentig vertrauenswürdig eingestuft. Bieten Sie ihm nochmals die Rettung in unsere Normalzeit an. Wir nehmen ihn gern mit.«
Ich winkte ihm zu. Dann schloß sich das Schott.
»Wir nehmen ihn gern mit«, hatte er gesagt. Das glaubte ich dem alten Fuchs! Einen exzellent geschulten Atlanter und Wissenschaftler wie Hedschenin hätten wir in der Realzeit wahrhaftig gut gebrauchen können. Für ihn wäre es eine Kleinigkeit gewesen, uns mit den zahllosen technischen Geheimnissen der marsianischen Hinterlassenschaft vertraut zu machen. Vor allem hätten wir dann kleinere Raumschiffe fliegen können, ohne bei jeder Schaltung befürchten zu müssen, spontan in die Luft zu fliegen.
Ich zwängte mich durch das Innenschott und betrat die frontseitige Kanzel. Der Platz neben dem Piloten war noch leer. Hannibal hatte die Position des Navigators eingenommen. Außer ihm, dem Phoroser und mir war niemand an Bord.
»Fertig, Narpha. Nun beweisen Sie, daß Sie uns heil nach Patranas zurückbringen können.«
Er schenkte mir einen achtungsvollen, beinahe devoten Blick. Es berührte mich peinlich und machte mich verlegen. Ein großartiger Mensch und Könner seiner Art hätte das nicht tun sollen, nur weil ich einen marsianischen Kommandokodator trug.
»Narpha, wenn Sie wollen, können Sie gern mit unserer Zeitmaschine reisen. Die Völker der neuen Erde würden Sie freundschaftlich begrüßen«, sagte ich hastig.
Er lachte mich an. Seine die Stirn bedeckenden Stammesnar ben, Symbole gebildeter Phoroser von der afrikanischen Westküste, verfärbten sich durch den Zug auf die Haut blaurot.
»Ich
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