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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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einen mi­ni­ma­len Schub­stoß aus dem Höh­len­han­gar ge­trie­ben.
    Drau­ßen an­ge­kom­men, nahm Nar­pha so­fort Fahrt auf und schoß steil in den Him­mel. Ich ent­nahm sei­nen Schal­tun­gen, daß er ei­ne vor­pro­gram­mier­te Sen­dung auf voll­au­to­ma­ti­schem We­ge ab­strahl­te.
    »Zau­ber­haf­te Aus­sich­ten«, teil­te mir Han­ni­bal auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne mit. »He­dsche­nin hält al­le Fä­den in der Hand. Was ist, wenn er sei­ne Mei­nung än­dert?«
    »Dann wirst du er­fah­ren, wie schnell mar­sia­ni­sche Kampfro­bo­ter einen Spi­on hin­rich­ten. Sonst noch Fra­gen?«
    »Du hast ein Ge­müt wie ein Krei­de­zeitsau­ri­er«, be­schwer­te er sich. »Die Tier­chen wa­ren al­ler­dings noch um ei­ne Spur vor­neh­mer. Ver­nünf­ti­ge­re Er­klä­run­gen hast du wohl nicht pa­rat?«
    »Nein. Wenn He­dsche­nin in sei­ner Mei­nung um­schwenkt, sind wir er­le­digt. Wir ha­ben den letz­ten Ein­satz zu sehr auf sei­ne Per­son ab­ge­stimmt. Das war ein Ri­si­ko, aber ich neh­me es in Kauf. Oh­ne ihn wüß­ten wir jetzt noch nichts vom ›Ko­de­schlag des Sag­hon‹, oh­ne den wir aber nie­mals in die An­den­fes­tung hin­ein­kämen. Was soll al­so das Nör­geln?«
    »Ich nör­gle nicht, ich ge­be zu be­den­ken. Dein wer­ter Kopf scheint ziem­lich lo­cker auf dem Hals zu sit­zen.«
    Ein Heul­ton klang auf. Nar­pha leg­te die Hand auf ei­ne grün­lich leuch­ten­de Kon­takt­plat­te.
    »Ein­flug ge­neh­migt. Ihr wer­det er­war­tet, Lur­ca.«
    Ich schau­te ihn fra­gend an. Dann be­gann mein Ge­hirn zu ar­bei­ten.
    »Von wem?«
    Nar­phas Ge­sicht war aus­drucks­los. Sein Jä­ger flog längst durch die höchs­ten Schich­ten der At­mo­sphä­re. Nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter hö­her kämpf­ten schnel­le Mar­s­kreu­zer ge­gen de­ne­bi­sche Of­fen­siv­ver­bän­de.
    »Ich bin eben­falls über­rascht, Lur­ca. Der Garph von Lur­ca­ri on, von Euch Ge­ne­ral­gou­ver­neur ge­nannt, er­war­tet Euch per­sön­lich. Warum, ist mir un­klar.«
     
     
4.
     
    Es war selbst­ver­ständ­lich, daß die aus dem Raum an­grei­fen­den De­ne­ber den In­sel­kon­ti­nent At­lan­tis, von den Ein­woh­nern »Lur­ca­ri­on« ge­nannt, als pri­märes Ziel­ge­biet an­sa­hen.
    Dort be­fan­den sich die wich­tigs­ten mar­sia­ni­schen Ver­wal­tungs- und Re­chen­zen­tra­len. Die rie­si­gen Raum­hä­fen von Pa­tra­nas, Tra­s­ca­thon und Bay­ronur si­cher­ten den Nach­schub­be­darf der kämp­fen­den Hei­mat­flot­te. Phan­tas­ti­sche Schiffs­werf­ten, po­sitro­nisch ge­steu­ert, konn­ten al­le Ge­fechts­schä­den in kur­z­er Zeit be­he­ben. Klei­ne­re Schif­fe wur­den süd­lich von Pa­tra­nas, an den Gren­zen der at­lan­ti­schen Tiefebe­ne und na­he den heu­ti­gen Ba­ha­mas, auf voll­au­to­ma­ti­schen Band­stra­ßen ge­fer­tigt.
    Gi­gant­trans­mit­ter emp­fin­gen aus dem Welt­raum Roh­stof­fe al­ler Art. Al­les, was der Pla­net Er­de nicht selbst bie­ten konn­te, wur­de von mar­sia­ni­schen Spe­zi­al­schif­fen auf an­de­ren Wel­ten ge­la­den und per Ma­te­rie­trans­mit­ter in ent­stoff­lich­ter Form ab­ge­strahlt. Auf der Er­de wur­den die Nach­schub­gü­ter emp­fan­gen, re­ma­te­ria­li­siert und so­fort den Fer­ti­gungs­pro­zes­sen zu­ge­führt.
    Es war da­her nicht ver­wun­der­lich, daß die gut in­for­mier­ten De­ne­ber ver­such­ten, die wich­ti­ge Ba­sis zu zer­stö­ren. Das war ih­nen bis­lang nur teil­wei­se ge­lun­gen. Tra­s­ca­thon war nach dem Zu­sam­men­bruch der Hoch­feld-Ener­gie­schir­me ato­mar ver­nich­tet wor­den. Wir hat­ten da­bei zu­sätz­lich mit­ge­wirkt, denn un­ser Ziel war es ge­we­sen, einen mar­sia­ni­schen Zeit­de­for­ma­tor zu zer­stö­ren.
    Es hat­te sich um die letz­te Neu­kon­struk­ti­on auf die­sem Ge­biet ge­han­delt. Im Ge­gen­satz zu un­se­rem De­for­ma­tor war man mit der ver­bes­ser­ten Ma­schi­ne in der La­ge ge­we­sen, auch in die Zu­kunft vor­zu­drin­gen. Das war uns nicht mög­lich. Wir be­herrsch­ten le­dig­lich die so­ge­nann­te Re­la­tiv­zu­kunft. Sie reich­te stets nur bis zum gül­ti­gen Jahr un­se­rer Real­zeit, im Mo­ment al­so bis zum 21. April 2011, 17:05 Uhr.
    Wir

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