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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mil­lio­nen der­zeit auf der Er­de le­ben­de Men­schen ih­ren hoch­flie­gen­den Plä­nen zu op­fern. Die Her­ren wol­len über­le­ben. Al­le an­de­ren Ge­schöp­fe ha­ben ge­fäl­ligst zu pa­rie­ren. Da ist bei mir Fei­er­abend. Ich bla­se die gan­ze Ban­de not­falls in die Luft. Du hast dich vor­her ab­zu­set­zen und zu ver­su­chen, Er Rif zu er­rei­chen.«
    Ich leg­te mei­nen Zei­ge­fin­ger un­ter sein Kinn und drück­te sei­nen ge­senk­ten Kopf nach oben. Zwei ver­zwei­fel­te Au­gen und ein zu­cken­des Ge­sicht ka­men in mein Blick­feld.
    »Er­tei­le mir jetzt nur kei­ne Be­feh­le«, bat er lei­se. »Tu es nicht, Großer. Ich war­te selbst­ver­ständ­lich das Ma­xi­mum der Si­tua­ti­on ab. Dann aber wer­de ich mit al­len GWA-Ein­satz­waf­fen zu­schla­gen, die uns He­dsche­nin freund­li­cher­wei­se in die Ba­sis ein­schmug­geln ließ. Ver­bie­te mir das ja nicht, oder ich lö­se Sag­hon mit mei­nem Säu­re­strah­ler auf, noch be­vor er gu­ten Tag ge­sagt hat.«
    Ich hü­te­te mich, ein Wort des Wi­der­spruchs zu äu­ßern. Han­ni­bal muß­te erst ein­mal zu sich kom­men. Wenn ich auf­rich­tig sein soll, so plag­ten mich ähn­li­che Emo­tio­nen. Sie wa­ren ge­ne­rell falsch, das wuß­ten wir bei­de. Im­mer­hin wa­ren auch wir nur Men­schen.
    Er fuhr fort, die in un­se­rem Ge­päck ver­steck­ten Ein­satz­waf­fen zu kon­trol­lie­ren. Wir ver­füg­ten über ge­nug tech­nisch und wis­sen­schaft­lich aus­ge­feil­te Ge­heim­waf­fen in Kleinst­aus­füh­rung, um die Ba­sis des Sag­hon in einen Vul­kan ver­wan­deln zu kön­nen.
    Die Ner­ven­ga­se in den fin­ger­lan­gen, un­ter fünf­tau­send atü Druck ste­hen­den Stahl­pa­tro­nen hät­ten ein we­sent­lich grö­ße­res Ge­biet von Le­ben je­der Art ent­blö­ßen kön­nen.
    Mi­kro-Hy­per­schall­bom­ben, auch nicht di­cker und län­ger als ein klei­ner Fin­ger, hät­ten Fels­wan­dun­gen zer­mah­len und je­den Or­ga­nis­mus zer­stört. Die bak­te­rio­lo­gi­schen Waf­fen konn­ten ei­ne Höl­le er­zeu­gen, in der wir we­gen un­se­res Impf­schut­zes als ein­zi­ge Men­schen hät­ten über­le­ben kön­nen. Die GWA-Füh­rung hat­te an al­les ge­dacht.
    Da­mit war aber nicht der Reiz­im­puls­sen­der aus­zu­schal­ten, denn er ar­bei­te­te voll­ro­bo­tisch. Wenn wir ihn durch ato­ma­re Spren­gun­gen zer­stör­ten, lie­fen wir Ge­fahr, daß ein zwei­tes Ge­rät die­ser Art auf der Ve­nus, dem Mars, Ju­pi­ter oder ei­nem an­de­ren Pla­ne­ten als Er­satz an­lief. Es wä­re zweck­los ge­we­sen. Al­so muß­ten wir war­ten.
    »Quatsch!« fuhr mich Han­ni­bal an. Er hat­te wie­der mei­ne Ge­dan­ken be­lauscht. »Es gibt kei­nen zwei­ten Sen­der. Da­für hat­ten die Herrn des Mars we­der Zeit noch Ge­le­gen­heit. Al­le Au­ßen­pla­ne­ten sind zu Wüs­ten ge­wor­den. Über­all wü­te­te das Ro­te Leuch­ten der De­ne­ber. Die Mar­sia­ner ha­ben nur hier, auf un­se­rer Er­de, ein sol­ches Ge­rät in­stal­lie­ren kön­nen. Wenn es in die Luft fliegt, ha­ben wir ge­won­nen. Da­nach kommt näm­lich so­fort die Große Flut, und da­mit rech­net nicht ein­mal Sag­hon.«
    Wie­so er­kann­te Han­ni­bal ei­gent­lich nicht sei­nen Ge­dan­ken­feh­ler?
    Als er mein an­züg­li­ches Lä­cheln be­merk­te, be­gann er zu über­le­gen. Sein Ge­sicht wur­de erst blaß, dann tiefrot.
    »Nein!« sag­te er keu­chend. »Nicht das, Großer.«
    »Doch, das soll­test du wis­sen«, kor­ri­gier­te ich ihn, »und auch in Rech­nung stel­len. Wir wis­sen, daß die Ba­sis ge­räumt wer­den wird. Die ein­ge­la­ger­ten Le­bens­mit­tel sind auf das über­hol­te Vor­ha­ben zu­rück­zu­füh­ren. Die gibt man eben­falls auf. Die Mar­sia­ner sind durch die un­ver­hoff­te Lan­dung der De­ne­ber auf dem Mond so ver­un­si­chert, daß sie es nicht mehr ris­kie­ren, in den ir­di­schen An­den zwan­zig, drei­ßig oder mehr Jah­re zu war­ten, bis ihr Reiz­strah­ler die Ar­beit auf­nimmt. Sie zie­hen sich auf ei­ne noch in­tak­te Welt zu­rück. Wenn sie aber vor­her be­mer­ken, daß ihr Reiz­sen­der durch Sa­bo­ta­ge aus­ge­fal­len ist, wer­den sie ir­gend­wo ein neu­es Ge­rät in­stal­lie­ren. Das kos­tet un­ge­heu­er

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