Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ab­ge­reg­net wor­den.
    Da­durch muß­ten die To­des­schlä­fer ak­tiv wer­den. Das aber be­deu­te­te mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit das bal­di­ge Ab­ster­ben der ein­ge­si­cker­ten, be­reits im bio­lo­gi­schen War­te­schlaf lie­gen­den De­ne­ber, aber auch das En­de der we­ni­gen Men­schen, die der Großen Flut ent­kom­men wa­ren.
    Der Reiz­im­puls für die To­des­schlä­fer aus dem Bal­lungs­zen­trum un­se­rer Milch­stra­ße war in sei­ner Wir­kung längst er­probt wor­den. Das Sys­tem funk­tio­nier­te aus­ge­zeich­net.
    Wie mir ein blas­ser und ver­stör­ter He­dsche­nin noch mit­ge­teilt hat­te, han­del­te es sich bei den erd­frem­den Bak­te­ri­en um Krank­heits­er­re­ger, die aus­schließ­lich le­ben­de Ge­hirn­zel­len an­fie­len.
    Ein Ge­hirn wur­de nach der In­fi­zie­rung zu ei­ner ei­tern­den, sich stän­dig aus­deh­nen­den Mas­se, die schließ­lich ei­ne Schä­del­hül­le spren­gen konn­te. Vor­her aber war das Op­fer längst kli­nisch und bio­lo­gisch tot. Der Ver­lauf der Ge­hirn­pest soll­te mit hef­tigs­ten Kopf­schmer­zen be­gin­nen. Da­nach folg­ten Irr­sinns­hand­lun­gen, noch­mals an­stei­gen­de Ner­ven­schmer­zen, und erst dann tra­ten die ers­ten Ex­pan­si­ons-Ei­te­run­gen auf.
    Es war grau­en­haft, was die Mar­sia­ner ih­ren Tod­fein­den zu­ge­dacht hat­ten. Sie hat­ten of­fen­bar kei­ne Hem­mun­gen mehr.
    Wenn ich mir je­doch vor­stell­te, was aus un­se­rem jun­gen Men­schen­volk wer­den muß­te, wur­de mein Ent­set­zen von ei­ner un­be­schreib­li­chen Haß­emp­fin­dung über­la­gert.
    Bit­te, run­zeln Sie nicht miß­bil­li­gend die Stirn! Ich weiß sehr gut, daß auch die Sin­ne ei­nes GWA-Schat­tens durch krea­tür­li­che Emp­fin­dun­gen ge­trübt wer­den kön­nen. Sie kön­nen all sei­ne Maß­nah­men un­wirk­sam ma­chen. Ich weiß auch, daß Haß zu je­nen Emo­tio­nen ge­hört, die am schnells­ten zum Miß­er­folg füh­ren.
    Das ist al­les völ­lig klar; aber ver­set­zen Sie sich ein­mal in mei­ne La­ge!
    Die At­lan­ter, Pho­ro­ser, Whu­ro­la­ner und wie sie al­le hie­ßen, wa­ren nicht mein Volk, na­tür­lich nicht. Aber sie al­le ge­hör­ten zu mei­nen, zu un­se­ren Vor­fah­ren. Ir­gend­wie stam­men wir al­le von ih­nen ab.
    Und die­se Men­schen, die un­ter der mar­sia­ni­schen Ko­lo­ni­al­po­li­tik ge­nug zu lei­den ge­habt hat­ten, soll­ten nun oben­drein ei­nem Wahn ge­op­fert wer­den, der le­dig­lich den Sieg um je­den Preis bein­hal­te­te.
    Die Pa­ro­le »Sieg um je­den Preis« kann­ten und ken­nen wir Men­schen der Neu­zeit nur zu gut. Das gna­den­lo­se Vor­ge­hen ge­hör­te am En­de ei­nes je­den Kriegs im­mer da­zu, denn dann hat­ten al­le Be­tei­lig­ten längst die dün­ne Tün­che ih­rer gu­ten Er­zie­hung, des An­stan­des und der so­ge­nann­ten Kul­tur ab­ge­legt.
    Hier, 187000 Jah­re vor der Jetzt­zeit, stan­den die Män­ner und Frau­en des Zeit­bal­letts vor dem glei­chen Pro­blem. Macht­ha­ber wie Sag­hon wa­ren ent­schlos­sen, das jun­ge Men­schen­volk zu op­fern, weil es we­gen der Ei­gen­art der fremd­pla­ne­ta­ri­schen Krank­heits­er­re­ger kei­ne an­de­re Mög­lich­keit gab. Wenn man die ein­ge­si­cker­ten De­ne­ber ver­nich­ten woll­te, muß­ten die in­tel­li­gen­ten Be­woh­ner des Pla­ne­ten Er­de aus »stra­te­gi­schen Grün­den« eben­falls ihr Le­ben ein­bü­ßen.
    Da mach­ten wir nicht mehr mit! Selbst He­dsche­nin hat­te die letz­ten Be­den­ken ver­lo­ren. Jetzt fühl­te er sich nicht mehr als Ver­rä­ter an sei­nen mar­sia­ni­schen Lehr­meis­tern.
    »Da­zu kommt aber noch et­was«, sag­te Han­ni­bal mit ei­ner Stim­me, die mir über­haupt nicht ge­fiel. Sein Grin­sen wirk­te wie ver­eist. Er mein­te es töd­lich ernst.
    »Was kommt noch hin­zu?« ver­such­te ich ihn zu be­sänf­ti­gen. »Be­hal­te die Ner­ven, Klei­ner.«
    »Okay, ich bin­de sie schon mit zehn Su­per­kno­ten fest, oder ich wür­de nicht mehr vor dir ste­hen. Großer, die Mar­sia­ner wis­sen noch nichts vom Un­ter­gang des Erd­teils At­lan­tis, al­so auch nichts von ei­ner Flut­ka­ta­stro­phe! Dem­nach sind sie be­reit, et­wa hun­dertzwan­zig

Weitere Kostenlose Bücher