Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)
Buddha („der Erleuchtete“) Genannte schon sieben Tage nach seiner Geburt seiner Mutter verloren haben. Im Luxus aufgewachsen, soll er (nach der heute bekanntesten Tradition) auf „vier Ausfahrten“ aus dem Palast mit Alter, Krankheit, einem Bettelmönch und einem Toten konfrontiert worden sein und daraufhin das Königshaus sowie Ehefrau und Sohn verlassen haben. Andere Quellen verweisen auf eine Meditation unter dem Jambu(„Rosenapfel“)-Baum oder auf Vorfälle im Palast, in dem ihm beispielsweise schlafende Hofdamen als vergängliche Körper bewusst geworden seien. Auf jeden Fall führte eine Sinn- und Lebenskrise gegen den Wunsch seines Vaters zum Aufbruch des jungen Mannes in das Leben eines mittellosen Wanderasketen.
Nachdem ihn die Einweisungen erfahrener, asket ischer Lehrer und hartes Fasten bis an den Rand des Todes, aber nicht zur Erlösung gebracht hätten, sei der Buddha auf den „mittleren Weg“ gestoßen . Seine damals fünf Begleiter hätten ihn angesichts seiner Bereitschaft, wieder zu essen, zunächst empört verlassen. Nach 49-tägiger Meditation unter einem Feigenbaum in Bodh-Gaya habe d er Gautama jedoch während einer Vollmondnacht im Mai gegen alle Versuchungen schließlich die Erleuchtung ( Sambodhi ) und die Befreiung aus dem leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten ( Samsara ) erlangt . Diese hätten aber auch schon andere vor ihm erlangt, weswegen er sich selbst auch Tathagata („der wie seine Vorgänger zur W ahrheit gegangene“) bezeichnete .
Aus Mitleid mit den unerl östen Lebewesen – nach frühen Pali-Berichten auch aufgrund einer Bitte des Gottes Brahma - ging der Buddha selbst jedoch noch nicht ins Nirwana ein, sondern bekehrte zunächst seine fünf Jünger erneut und lehrte dann bis zu seinem friedlichen Tod noch über vierzig Jahre. Er fand laut frühen Überlieferungen stärkere Unterstützung unter Adligen und Kaufleuten, was ihm in der Auseinandersetzung mit Brahmanen u nd konkurrierenden Asketen half . Neben dem Mönchsorden gründet e er, gegen eigene Bedenken, schließlich auf Bitten seiner Pflegemutter auch einen Nonnenorden. Als des Buddhas Neffe Devadatta versucht e , die Leitung des Ordens an sich zu reißen, kam es zum Konflikt und beinahe zur Spaltung der jun gen Gemeinde. Schließlich wu rd e der Konk urrent ausgeschlossen und starb laut späteren Überlieferungen eines schrecklichen Todes.
Verschriftet wurden die Lehrreden Buddhas zunächst nicht. Stattdessen ließ er die wachsende Zahl der ihm Folgenden seine Aussagen auswendig lernen und wiederum verkünden. Obgleich der Buddha mehrfach darauf verwiesen habe, dass er nach seinem Tod ins höchste Parinirwana eingehen, nicht personal zu verehren und seine Leiche zu verbrennen sei, kam es unmittelbar nach seinem Ableben zum erbitterten Streit zwischen Adelshäusern um seine sterblichen Überreste als Reliquien. Durch die Vermittlung eines Brahmanen, der zur Belohnung die goldene Urne erhielt, seien die Reliquien schließlich in acht Teile aufgeteilt und in verschiedenen Reichsteile die ersten Stupas (glockenförmige Reliquienschreine) errichtet worden.
5.3 Das Rad der Lehre – Der Buddhismus wird Weltreligion
In einer schönen und symbolisch oft ausgestalteten Aussage des Buddhas habe dieser durch die Aufnahme der Verkündigung „das Rad der Lehre in Bewegung“ gesetzt. Nach seinem Tod wurden laut Überlieferung die Lehren Buddhas auf einem Konzil beraten, mehr oder weniger vereinheitlicht un d mündlich weiter gegeben . Aus dieser Zeit sind auch bereits erste Stupas belegt. Eine große Rolle für die Ausbreitung und Ausformung des Buddhismus spielte König Ashoka (268 – 239 v. Chr.) , der die aufstrebende religiöse Lehre annahm und, unter Tolerierung anderer Religionen, zur Befriedung seines Reiches einsetzte.
E rst im 1. Jahrhundert vor Christus wurden die mündlichen Überlieferungen zusammen mit weiterem, zugewachsenem Material zum bereits erwähnten Pali-Kanon verschriftet. Von diesem lie gen der Wissenschaft bislang nur Abschriften und Übersetzungen vor, die weitere Jahrhunderte später entstanden und teilweise Abweichungen enthalten. Zudem entwickelte sich schnell ein regional unterschiedliches Schrifttum mit Biografien des Buddha und seiner zahlreichen Vorleben, die selbstverständlich nicht historisch-kritisch im modernen Sinne sind, sondern auch Deutungen und Legenden enthalten.
Beispielsweise wird in später entstandenen Texten berichtet, der Buddha sei als weißer Elefant in den
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