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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Blume
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Mutterschoß eingegangen und auch die ge istige und moralische Reinheit jen er verheirateten Mu tter, bis hin zur Betonung eines Keuschheit sgelübdes , das ihr Mann geachtet habe, wird betont. Bei seiner Geburt hätten die Götter Indra und Brahma assistiert, der Neugeborene aber habe sogleich gesprochen und sich als der zukünftige Erleuchtete bekannt.
    Auch das Bilder- und Anbetungsverbot des frühen Buddhismus wurde, auch unter dem Einfluss griechischer Kunst, schließlich durchbrochen und führte schließlich zu einer Vielzahl immer größerer, symbolisch stilisierter und z.B. auch vergoldeter Statuen. In den unterschiedlichen Zügen der sprachlichen und künstlerischen Buddhatraditionen deuten sich dabei bereits die späteren Schulen, „Fahrzeuge“, an.
    So entfaltete sich in Gebieten Süd- und Osti ndiens, in Sri Lanka, Birma, Thailand, Laos und Kambodscha die Theravada -Tradition („Lehre der Ordensältesten“), die für sich in Anspruch nahm und nimmt, besonders streng am ursprünglichen Buddhismus orientiert geblieben zu sein. Die Erlösung blieb demnach der Sangha und, nach Erlöschen der Nonnenorden, den Mönchen vorbehalten. Laien konnten sich durch gute Werke (etwa Gaben an die Mönche, die buddhistische Erziehung von Kindern, eigener Meditation unter Anleitung von Mönchen etc.) allenfalls eine be ssere Wiedergeburt, möglichst als zukünftige Mönche, erhoffen. Entsprechend wurde diese Traditionslinie als Hinayana, „kleines Fahrzeug“, bezeichnet, wobei einige diese Bezeichnung übernahmen, andere sie aber bis heute ablehnen.
    Über China bis in die Mongolei, nach Korea und Japan breitete sich daneben, in zahlreichen Varianten, eine Lesart des Buddhismus aus, die auch Laien Erlösungswege verhieß. Denn hatte nicht auch der Buddha in vielen seiner vorherigen Geburten ( Jatakas ) als Laie Großes gewirkt? Und hatte nicht auch er noch für Jahrzehnte auf den Eingang ins Parinirwana verzichtet, um andere Wesen auf dem Weg zur Erlösung zu helfen? Diese Ansätze erlaubten nicht nur die Aufnahme zahlreicher, regionaler Götter und Heroen in die buddhistische Mythologie, sondern auch die Verehrung von Bodhisatvas (Erleuchtungswesen), die wie der Buddha den eigenen Eingang ins Parinirwana aufschoben .
    So entwickelte sich beispielsweise in China die Lehre vom Buddha Amithaba („Grenzenloses Licht“) , der ihn Anrufenden aus reiner Liebe die Wiedergeburt in einem paradiesischen „ Westlichen Paradies “ verheiße, wo sie dann auch das Nirwana erlangen könnten. Als katholische Missionare mit diesen Lehren erstmals in Berührung kamen, meldeten sie empört nach Rom zurück, die „protestantische Ketzerei“ – die Lehre von der unverdienten, geschenkten Gnade – sei schon bis nach Japan vorgedrungen! Tatsächlich aber gehörten die Amithaba -Lehren, wie beispielsweise auch der Zen -Buddhismus, unter das Dach des Mahayana, „großen Fahrzeugs“, das neben Mönchen auch Nonnen und Laien Wege zur Erlösung verheißt.
    Ein Zweig des Mahayana-Buddhismus verschmolz in Nordindien und später Tibet bis in die Mongolei besonders intensiv mit den vorgefundenen Religionen. So verweist auch der Name Vadjrayana („Diamant-Fahrzeug“) auf den Vadjra-Donnerkeil des hinduistischen Gottes Indra. Den Lamas (tibetisch: „Höherstehenden“) kommt in diesen Traditionen besondere , vermittelnde Bedeutung für die Lehre und auch im Umgang mit den zahlreichen Geistern und Gottheiten zu. Sie weisen auch ausgewählte Schüler in das Tantra ein: T eilweise vorbuddhistische, magische und bisweilen auch sexualmagische Lehren , die zur Verschmelzung und Aufhebung von Gegensätzen sowie zu höheren Wahrheiten führen sollen. Durch die chinesische Bes etzung Tibets und die Flucht des tibetischen Dalai Lama und anderer bedeutender Autoritäten breitet sich der Vadjrayana-Buddhismus einerseits weltweit aus, ist aber auch starken und bisweilen konfliktreichen Reform- und Veränderungsprozessen unterworfen.
    In Indien selbst ging der Buddhismus wieder weitgehend unter, als er von einem erneuerten Hinduismus wieder aufgesogen wurde. So verkündeten (nord-)indische Brahmanen und Wanderasketen den Buddha bald als eine weitere Inkarnation des Hindugottes Vishnu , was gegenüber den oft schroffen Abwertungen der ersten Zeit zwar eine deutliche Anerkennung ausdrückte, zugleich aber a uch die buddhistische Botschaft vereinnahmte und entsch ärfte. Abgrenzungen verloren ihre Kraft, der Buddha galt vielen nur noch als eine Gottheit

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