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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Blume
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Schriften.
    Im frühen Buddhismus waren bildliche Darstellungen Buddhas nicht erlaubt, so dass er oft in Bildern nur mit dem Dharmachakra, einer Lotusblüte oder seinem Fußabdruck dargestellt wurde, der zugleich auch sein späteres Entschwinden andeutet. Er wurde und wird mit zahlreichen Symbolen und Inschriften ausgekleidet und heute auch – alleine oder paarweise - etwa als Poster oder Anhänger verbreitet.
    Auf dem vierthöchsten Berg Sri Lankas, singhalesisch Sri Pada („Heiliger Fußabdruck“) und international „Adams Peak“ genannt, wird ein Fußabdruck von Buddhisten, Hindus und Muslimen gleichermaßen verehrt: Buddhisten sehen in ihm eine Spur des Buddha, Hindus jenen ihrer Gottheit Shiva , Christen den des Apostels Thomas und Muslime den Fußabdruck Adams.  
    Kalender
    In vielen buddhistisch geprägten Gesellschaften haben sich Zeitrechnungen durchgesetzt, die sich auf das (überlieferte) Todesjahr Buddhas 544 v. Chr. beziehen. Das Jahr 2012 n.Chr. entspräche dann dem Jahr 2555/2556 nach des Buddhas Eingang ins Parinirwana. Für die Jahres-, Monats- und Tageszählung selbst setzt sich dabei zunehmend der internationale („christliche“) Kalender gegenüber den regional gewachsenen und also im Buddhismus nicht einheitlichen Varianten durch.
    Als wichtigstes, buddhistisches Fest gilt Vesakh , das meist in den Mai fällt. An diesem Tag feiern Theravada-Buddhisten zugleich Geburt, Erleuchtung und Erlöschen des Gautama Buddha, während andere buddhistische Schulen dafür je unterschiedliche Tage ansetzen. Gerade aber im internationalen und interreligiösen Kontext wird Vesakh zunehmend zum „gemeinsamen“ Feiertag aller Buddhisten, die sonst sehr unterschiedliche Festtraditionen ausgebildet haben.
    Auch Erntedankfeiern werden mit Kathina -Zeremonien in vielen buddhistischen Gesellschaften nach den oft mehrmonatigen Regenzeiten gefeiert. Dabei wird der Dank für eine erfolgreiche Ernte auch mit Opfern etwa an Mönche und Bedürftige ausgedrückt. Der Begriff Kathina bedeutet dabei in Pali etwa „Die Gabe, die großen Nutzen bringen wird“.  
    Gebote
    In einer bedeutenden Lehrrede Buddhas im Pali-Kanon wird der „edle achtfache Pfad“ entfaltet, der von buddhistischen Schulen weltweit als Grundlage buddhistischer Verhaltensgebote anerkannt wird.
    Die ersten beiden Gebote lauten auf 1. richtige Einsicht, Anschauung, Erkenntnis sowie 2. richtige Gesinnung, Absicht und werden als Gebote der Weisheit ( panna ) betrachtet. Die Gebote 3. richtige Rede, 4. richtiges Tun und 5. richtiger Lebensunterhalt werden im Bereich der Sittlichkeit ( sila ) verortet. Bei 6. richtigem Streben, Üben, 7. richtiger Achtsamkeit, Bewusstheit und zuletzt 8. richtiger Sammlung, Konzentration, Versenkung geht es zuletzt um die Vertiefung ( samadhi ) des buddhistischen Weges. Wem es gelingt, dem edlen, achtfachen Pfad zu folgen befindet sich nach buddhistischer Überzeugung auf dem Weg zur Erleuchtung. Dabei findet je in den kulturellen Traditionen eine Auslegung etwa zu (meist vegetarischen) Speise-, Opfer- und Kleidungsgeboten statt.

5.5 Der Buddhismus – Spirituelle Philosophie oder Religion?
    Von westlichen Gebildeten wird gerne hervorgehoben, der Buddhismus rage aus den anderen Religionen hervor, weil er gerade keine glaubende Verehrung überempirischer Wesenheiten (wie Götter) voraus setze. Bisweilen wird dabei auch bezweifelt, ob es sich beim Buddhismus überhaupt um eine „Religion“ handele.
    Aus der Perspektive der Evolutionsforschung zu Religion(en) sind Buddhismus und Jainismus jedoch geradezu Glücksfälle, „weil“ sie aufzeigen, dass auch ursprünglich nicht-theistische Systeme zu Religionen mit der Anbetung überempirischer Wesenheiten werden.
    So begann die Verehrung des Buddha trotz seines Einspruches und der Lehre seines Erlöschens schon unmittelbar nach seinem Tod – der Streit um seine sterblichen Überreste hätte nach der Überlieferung nahezu zu Kriegen geführt. Glockenförmige Reliquienschreine (Stupas) gehören zu den ältesten und weltweit verbreitetsten, buddhistischen Monumenten.
    Ebenso brach das buddhistische Bilderverbot nach wenigen Jahrhunderten zusammen und heute finden Rituale aller Art quer durch alle Schulen vor oft vergoldeten bzw. überlebensgroßen und schauenden Buddhastatuen statt.
    Und wenn auch der Buddha selbst seine Familie verlassen und nach späterer Überlieferung auch seinen Sohn zum Mönch ordiniert hatte, so entwickelten sich doch buddhistische Traditionen der

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