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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Blume
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Wertschätzung von Kindern und Familien: So gilt es als verdienstvoll, Kinder buddhistisch zu erziehen und in später entwickelten Feiertagen wie dem Ulambana können Buddhisten und besonders buddhistische Mönche großes Heil für ihre Eltern und Vorfahren (Ahnen) erwirken.
    Auch der japanische Zen-Buddhismus, der von westlich Gebildeten gerne als Inbegriff „des“ post-religiösen Buddhismus aufgefasst wird, setzte sich in Japan vor allem durch, da Zen-Praktizierenden besondere Macht mit Bezug auf Ahnen und Geister ( Khami ) zugeschrieben wurde. Bis heute werden japanische Zen-Tempel vor allem im Kontext von Totenritualen aufgesucht , die (inzwischen meist verheirateten) Priester für ihre Dienstleistungen an überempirischen Wesenheiten entlohnt .
    Gerade also „weil“ der Buddhismus in seiner ursprünglichen und früh tradierten Form tatsächlich auf die letzte Geltung höherer Wesen verzichtet, ist es für die Forschung aufschlussreich, wie er kulturell dann doch zu einer strukturell und funktional gut vergleichbaren Religion evolvierte. Metaphysische Positionen und Schriften sind wichtig, doch werden sie immer in konkrete Lebenssituationen hinein ausgelegt.

6.1 Taoismus – Zentrale Glaubenslehren
    Der Taoismus, der sich in unzählige philosophische und religiöse Traditionen aufgegliedert hat, beruft sich auf das Buch Taotejing („Buch vom Weg und seiner Wirkkraft“) und den zur Gottheit erhobenen, geheimnisvollen Weisen Laotse, dessen irdisches Leben auf das 6. Jahrhundert vor Christus datiert wird.
    Im Kern steht dabei die Lehre, dass sich in und durch die Natur „ein Wesen“, das zugleich ein Prinzip und damit „ein Weg“ ist, enthülle.
    „Man kann es als die Mutter aller Welt bezeichnen. Seinen Namen kenne ich nicht, geschrieben heißt es Tao.“ (Taotek ing 25)  
    Da Menschen Teil der Natur seien, könnten sie das Tao auch in und an sich selbst erfahren und lernen, durch „Nicht-Handeln“ wohltuende Wirkung, höheres Glück und Unsterblichkeit zu erlangen.
    „Wenn wir die äußerste Selbstenteignung erreichen,
die Stille unerschütterlich bewahren,
so mögen alle Wesen zugleich sich regen;
wir schauen zu, wie sie wiederkehren.
Der Wesen zahllose Menge entwickelt sich,
doch jedes wendet sich zurück zu seiner Wurzel.
Zurückgewandt sein zur Wurzel: das ist Stille.
Stille: Das ist die Rückkehr zur Bestimmung.
Rückkehr zur Bestimmung: Das ist Ewigkeit.
Die Ewigkeit erkennen: Das ist Weisheit.“ ( Taoteking 16)
    Aus der Verschmelzung der spirituell-mystischen Philosophie mit dem altchinesischen Polytheismus entstand der religiöse Taoismus, dem sich trotz furchtbarer Zerstörungen und Verfolgungen der maoistischen Kulturrevolution heute wieder viele Millionen Menschen überwiegend chinesischer Herkunft auf allen Kontinenten zuwenden .

6.2 Laotse, der „Alte Meister“
    Als der chinesische Historiker Sima Qian um 100 v. Chr. das Shiji („Aufzeichnungen des Chronisten“) verfasste, lagen ihm zu Identität und Lebenszeit des „alten Meisters“ bereits mehrere Versionen vor. Sein Familienname sei „Li“ gewesen, sein Name Er („Ohr“) und im Alter Dan („Langohr“, d.h. Weiser). Er sei im Staate Chu geboren worden und habe später als „Chronist am Archiv von Zhou“ gearbeitet. Konfuzius (551 – 479 v.Chr.) , der sich bei ihm über alte Riten erkundigen wollte, habe er recht harsch geantwortet.
    Nach einer Deutung habe er das Reich schließlich verlassen worden, sei aber vom Grenzbeamten Yin Xi noch mit Erfolg gebeten worden, seine Lehren „mit über 5000 Worten“ nieder zu schreiben.
    Andere aber berichteten, so Sima Qian, er habe im Lande ein hohes Alter von über 160 oder gar 200 Jahren erreicht und „eine Schrift von 15 Kapiteln“ verfasst. Ein Nachfahre von ihm habe König Xiao Wen der Han-Dynastie gedient. Der Chronist notierte: „Niemand weiß, was zutrifft. Schließlich war Laotse ein im Verborgen lebender Edler.“
    Diese frühen Berichte weisen bereits darauf hin, dass Laotse eine mutmaßlich historische Persönlichkeit war, um dessen Leben und Lehren sich bald immer neue Legenden rankten. Gerade aber weil sich der historische Laotse asketisch der Öffentlichkeit entzog, wurde er bald zum Objekt zahlreicher Legenden und zunehmend kosmischer Spekulationen. Ob er das heute in verschiedenen Versionen und noch mehr abweichenden Übersetzungen vorliegende Taoteking ganz oder in Teilen alleine oder in Verbindung mit anderen verfasst hat, lässt sich nicht

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