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Remember

Remember

Titel: Remember Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Jungbluth
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schwindelig.«
    Looking everywhere, haven’t found him yet
    Annabel und Michael fingen an, sich langsam im Takt der Musik zu bewegen.
    »Tanzt du etwa?«, fragte Annabel.
    »Nein«, sagte Michael.
    Sie wiegten sich weiter zur Musik.
    He’s the big affair I cannot forget
Only man I never think of with regret
    »Wir tanzen also nicht.«
    »Würde mir nicht im Traum einfallen.«
    I’d like to add his initial to my monogram
Tell me, where is the shepherd for this lost lamb?
    »Woher soll ich wissen, dass wir nicht tanzen, Michael?«
    »Bin ich dir schon auf die Zehen getreten?«
    »Nein.«
    »Dann tanzen wir auch nicht.«
    »Okay.«
    There’s a somebody I’m longin’ to see
I hope that he, turns out to be
Someone who’ll watch over me
    »Eric kann tanzen.«
    »Ich weiß.«
    »Er wollte es mir beibringen. Wenn das hier vorbei ist, hat er gesagt.« Annabel schmiegte sich noch fester an Michael.
    I’m a little lamb who’s lost in the woods
I know I could, always be good
To one who’ll watch over me
    »Ich vermisse Eric so sehr.«
    »Ich auch.«
    »Ich glaube, ihm würde es gefallen, uns beide tanzen zu sehen.«
    »Ja, das würde es.«
    »Aber wir tanzen ja nicht.«
    »Natürlich nicht.«
    Annabel wünschte sich, dass das Lied niemals endete. Sie wollte Michael bis in alle Ewigkeit festhalten und so tun, als ob sie nicht tanzten.
    Although he may not be the man some
Girls think of as handsome
To my heart he carries the key
    Und dann fühlte Annabel mit einem Mal, wie ihre Bewegungen leichter wurden, wie jeder gemeinsame Schritt so selbstverständlich wurde wie das Atmen. Und mit der gleichen Leichtigkeit, mit der sie den Weg aus dem stockdunklen Keller gefunden hatte, fand sie nun ihren Weg zu Michael. Endlich konnte sie all das ausdrücken, was sie ihm schon immer sagen wollte.
    Won’t you tell him please to put on some speed
Follow my lead, oh, how I need
Someone to watch over me
    Während sie tanzten, begann der Raum, sich auf wundersame Weise zu verändern. Tische und Stühle verschwanden. Anstelle der Betten schmückte ein antikes Sofa den Platz vor dem Kamin. Die Wände waren wieder wie neu und ein edles Parkett glänzte im Schein des Feuers. Der Kronleuchter senkte sich herab und erstrahlte wie eine aufgehende Sonne. Aus dem schäbigen Aufenthaltsraum einer Anstalt war ein festlich beleuchteter Ballsaal geworden.
    Won’t you tell him please to put on some speed
Follow my lead, oh, how I need
Someone to watch over me
Someone to watch over me
    Während Annabel und Michael tanzten, schauten ihnen ungeheuer viele Menschen dabei zu. Und die meisten von ihnen, nicht alle, denn ein paar Miesepeter gibt es immer, waren in diesen Minuten einfach nur glücklich.
    Als der letzte Ton verklungen war, standen die beiden eng umschlungen in der Mitte des Raumes. Ihre Körper bebten und sie hatten das Gefühl, als wären sie miteinander verschmolzen. Niemand suchte nach Worten oder einer Erklärung, weder für den magischen Tanz noch für die Veränderung des Raumes. Denn alles, was sie je gesucht hatten, hielten sie in ihren Armen.
    48
    Annabel und Michael hatten die Füße hochgelegt und saßen auf dem großen Sofa einander gegenüber. Die Temperatur im Raum war so angenehm, dass sie keine Mäntel mehr brauchten.
    »Es gab da mal diesen Film«, sagte Annabel. »Über einen Jungen und ein Mädchen. Es stand eine große Katastrophe bevor, ein Asteroid, der auf die Erde zuraste. Der Junge sagte, dass sie das nicht überleben würden und dass es die letzte Chance sei, miteinander zu schlafen.«
    »Willst du damit sagen, dass wir… ich meine, willst du vielleicht, dass ich dich frage, ob du mit mir schlafen willst?« Michael war rot geworden.
    »Gott, nein!«, sagte Annabel. Sie zog ihre Beine bis ans Kinn und grinste. »Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass ich auf so was Blödes nicht reinfallen würde.« Michael sah sie lächelnd an, aber das Lächeln erstarb, als er einen Blick auf seine Uhr warf.
    Sie stand auf und stellte sich ans Fenster. Er ging zu ihr. »Anna, wir müssen darüber reden. Du…«
    »Nicht jetzt, Michael. Bitte, nicht jetzt. Wir haben nur noch so wenig Zeit.« Annabel drehte sich ihm zu und Michael hielt den Atem an.
    Noch nie hatte sie so schön ausgesehen wie jetzt.
    Sie legte langsam ihre Arme um seinen Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen. Michael umfasste mit den Händen ihre Hüften. Ihre Köpfe waren leicht zur Seite geneigt, ihre Augen geschlossen. Michael war von diesem Moment so

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