Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
Vom Netzwerk:
von Saara aus seinem Portemonnaie. »Und du bist dafür verantwortlich, dass sie auf ihren eigenen Füßen nach Hause kommt – und nicht in einem Zinksarg.«
    Ezer Kaplan sah den beiden Finnen nach. Dann machte er sich auf den Weg und zog im Gehen das Telefon aus der Tasche.
    »Sie werden in einem Haus in Al-Ghirbati festgehalten«, sagte Kaplan. »Der Ehemann ist zur Kooperation bereit, aber der TERA-Mitarbeiter will ihn von uns fern halten.«
    »Okay. Yamam wird versuchen, den genauen Aufenthaltsort der Geiseln ausfindig zu machen, aber das ist nicht einfach.«
    Kaplan steckte das Handy ein und eilte zum Ausgang des Terminals. Solche Operationen wurden immer komplizierter, je mehr sie sich verzögerten, darum gab es allen Grund, möglichst rasch zu einem Entschluss zu kommen. Immerhin war man hier schon auf fast vertrautem Terrain. Finnland war für Kaplan ein Horror gewesen: unfassbare Sprache, dunkel, kalt, Schnee.
    Er war am Dienstag vergangener Woche mit der Leitung der Feldoperation beauftragt worden. Das Gespann van Dijk / Vuorio war dem Geheimnis von Qumran auf die Spur gekommen, und Kaplans Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass durch die beiden kein konkretes Beweismaterial an die Öffentlichkeit gelangte. Am Donnerstag war er nach Finnland geflogen. Er hatte vorgehabt, sich zuerst Saara Vuorio und erst dann Luuk van Dijk zu nähern, denn van Dijk hatte in vielen Zusammenhängen wenig schmeichelhafte Kommentare über Israel von sich gegeben. Saara Vuorio hatte diese Angewohnheit nicht, im Gegenteil.
    Kaplan hatte mit Saara Vuorio nicht telefonisch ein Treffen vereinbaren wollen, denn Anrufe hinterließen immer Spuren. Stattdessen hatte er die Frau nach einigen Stunden der Beobachtung abgepasst, als sie gerade in der Ortsmitte von Pudasjärvi ihren Geländewagen tankte. Wie zu erwarten gewesen war, hatte sie Kaplans Vorschlag zurückgewiesen. Ihr selbstbewusstes Auftreten hatte eindeutig verraten, dass sie bald einen Trumpf in Händen halten würde.
    Damit war Kaplan sofort klar gewesen, wie ernst die Lage bereits war. Er hatte sich in der Villa und in den Computern der Vuorios umgesehen. Dann war die Frau abgereist, und Kaplan hatte begriffen, dass die Reise mit Qumran zu tun hatte. Die endgültige Bestätigung hatte die Nachricht von der Entführung gebracht: Das Gespann war dabei gewesen, Dokumente aus dem Irak zu holen.
    Es war eine echte Herausforderung gewesen, in Finnland wenigstens einigermaßen geheim und ohne Spuren zu hinterlassen zu operieren. In einigen praktischen Dingen hatte Kaplan Hilfe von den Mossad-Beamten der Israelischen Botschaft in Helsinki erhalten, aber das Hauptquartier in Petah Tiqva hatte nur ein Minimum an Informationen nach Helsinki geben wollen – es war schließlich schon riskant genug, dass K3 Bescheid wusste.
    Kaplan war in Amman in einer guten Position. Der inoffizielle Chef von K3 legte das Telefon auf den Tisch, nachdem er das Gespräch mit Petah Tiqva beendet hatte. Er trug den Decknamen »Hirte«, was gut zu seiner Aufgabe bei K3 passte. Vor allem aber lag in dem Namen ein warmer, biblischer Geist, der ihn ständig an die elementarsten Fragen erinnerte.
    »Hirte« machte sich Sorgen. Der Mossad hat seine eigenen Interessen, aber K3 ebenfalls. Er war also auch darauf vorbereitet, dass das Interesse des Mossad früher erlahmte als das von K3.
    »Hirte« saß bei sich zu Hause im kühlen, stillen Arbeitszimmer, denn K3 verfügte nicht über ein offizielles Hauptquartier, Büro oder Kontor. Das war auch gar nicht möglich, denn es handelte sich eher um ein geistiges als um ein physisches Organ.
    »Hirte« nahm die schwere, in Leder gebundene Bibel aus dem Regal, in die zahlreiche Lesezeichen eingelegt waren.
50
    Johanna ging im Polizeirevier von Pudasjärvi die Kellertreppe hinunter. Es war höchste Zeit, um noch einmal mit Launo Kohonen zu reden.
    Eine Mordinszenierung auf seine Kosten durch Rafiq oder einen anderen schien seltsam, aber theoretisch möglich. Für so etwas brauchte man allerdings erlesene, extrem professionelle Fertigkeiten. Und in dieser Hinsicht kamen bislang bestenfalls Rafiq Karam und die Israelis in Frage.
    Durch Rafiqs Frau existierte wenigstens in der Theorie auch ein Grund dafür, warum ausgerechnet Launo Kohonen als Opfer der Inszenierung ausgesucht worden war.
    Aber wenn Tuija diesen Launo so sehr hasste, dann sollte man doch annehmen, dass der wenigstens eine Vorstellung davon besaß, woher das kam.
    Johanna blieb vor der grau

Weitere Kostenlose Bücher