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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Zentralkripo der Auftrag erteilt worden, mich um Saaras Befreiung zu kümmern.«
    Karri gefiel Nortamos Verhalten plötzlich gar nicht mehr. Es konnte in dieser Sache nicht genug Hilfe geben. Er riss sich los und ging ein paar Schritte zurück.
    »Sagen Sie mir offen, was Sie vorhaben«, wandte er sich an den Israeli.
    Nortamo blieb etwas abseits stehen, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Wir versuchen sicherzustellen, dass Ihre Frau gesund und unbeschadet nach Finnland zurückkehrt. Aber das kann nicht gelingen, wenn wir nicht zu ihr vorstoßen.«
    »Und danach? Sie interessieren sich für ihre Forschungen, was wollen Sie …«
    »Wir wollen mit ihr reden und ihr erneut eine Finanzierung anbieten. Aber sie und Luuk van Dijk können selbstverständlich vollkommen selbstständig entscheiden, ob sie für unseren Vorschlag Interesse aufbringen wollen.«
    Karri wägte die Lage ab. Die Israelis hatten in Pudasjärvi niemanden umgebracht. Sie interessierten sich für etwas, das mit Saaras Forschungen zu tun hatte, aber was war jetzt wichtiger? Die Bibelforschung oder Saaras Leben? War es nicht das Klügste, wenn Saara nach ihrer Freilassung selbst entschied, wie sie mit der Initiative der Israelis umging?
    Nortamo ergriff wieder Karris Ellbogen und fing auf Finnisch an: »Karri, es ist am klügsten, wenn Sie …«
    »Sie wollen entscheiden, was am klügsten ist?«
    »Ja, genau, ich. Wir verfahren nach dem ursprünglichen Plan und lösen die Situation zusammen mit RiskManagement .«
    Wieder entriss Karri sich dem Griff und schaute Nortamo in die Augen. »Halt doch einfach mal einen Moment das Maul und hör auf, den Boss zu markieren! Die Geisel ist meine Frau, nicht deine! Die Entscheidungen treffe ich, nicht du! Und jetzt entscheide ich, die Hilfe von Spezialisten nicht abzulehnen. Du weißt selbst verdammt gut, wer im Ernstfall die bessere Truppe ist: die Israelis oder eine kleine britische Sicherheitsfirma?«
    Karri wandte Nortamo den Rücken zu und sagte auf Englisch zu Kaplan: »Die Geiseln werden unseren Informationen nach in dem Dorf Al-Ghirbati in der Nähe der Grenze festgehalten.«
    »Genauer.«
    »In einem Haus im Dorf. Mehr weiß ich nicht.«
    »Sagen Sie sofort Bescheid, wenn Sie etwas Genaueres wissen. Hier ist die Nummer. Es freut mich, dass Ihnen etwas an Ihrer Frau liegt und dass Sie Ihren eigenen Kopf zu gebrauchen wissen.«
    Karri nahm den Zettel mit der Nummer und ging erleichtert zu Nortamo, der kochend vor Wut das Formular der Autovermietung ausfüllte.
    »Wir schließen nichts aus«, sagte Karri. »Ich will, dass uns alle Mittel zur Verfügung stehen. Ohne die Scheinheiligkeit der Regierung, die einfach sagt, auf die Forderungen von Terroristen werde nicht eingegangen.«
    »Du willst grenzenlose Mittel zur Befreiung deiner Frau?«
    Karri nickte.
    »Du willst, dass weder die Gesetze Finnlands noch eines anderen Staates einschränken, was zur Befreiung deiner Frau im Irak unternommen werden darf?«
    Karri nickte wieder, mit leichter Verzögerung.
    »In dem Fall bist du allein. Ohne mich. Wir haben bestimmte Rahmenbedingungen, die wir nicht überschreiten. Gäbe es die nicht, würde die totale Anarchie herrschen.«
    Karri starrte vor sich hin.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, gesetzliche Organisationen würden illegal handeln«, fuhr Nortamo fort. »Beim Mossad weiß ich es nicht. Das ist ein Geheimdienst. Der erkennt nur an, was die Regierung oder der Premierminister sagt. Nicht, was du sagst. Genauso wenig können wir bei TERA unser Handeln nach deinen Wünschen richten. Bis zu einem bestimmten Punkt können wir auf deine Meinung hören, aber die Verantwortung und die Entscheidungsgewalt liegt bei uns. Wenn du alle Freiheiten willst, bist du allein. Dann kannst du uns nicht mehr zu Hilfe rufen. Es geht nicht, dass du dir die Rosinen aus dem Kuchen pickst.«
    Karri schwieg.
    Nortamo gab dem Angestellten der Autovermietung seine Kreditkarte und beendete den Papierkrieg.
    »Und warum bist du jetzt plötzlich so sauer?«, fragte Karri. »Weil ich bereit war, mit Kaplan zu reden?«
    »Nein, weil du mir diktieren willst, was ich tun soll und was nicht. Wenn ich diesen Fall übernehme, tue ich das mit den Methoden, die ich für die besten halte. Nicht mit denen, die du für klug hältst. Das ist eine Frage des Vertrauens. Der Kompetenz. Es geht darum, wer von uns über die besseren Voraussetzungen verfügt, Entscheidungen zu treffen.«
    Karri schwieg eine Weile. »Also gut. Du entscheidest.« Er zog ein Foto

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