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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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das Leben deiner Frau!« Karri zog das Bein unter dem Auto hervor und rappelte sich auf.
    »Verschwindet!«, schrie er. »Sie sind bereit zu verhandeln!«
    Er starrte den Fahrer des Lieferwagens an und sah, wie sich dessen Lippen bewegten. Es verging eine Sekunde. Eine zweite.
    Der Motor jaulte erneut auf, und das Auto fuhr rückwärts.
    Karri richtete sich erleichtert auf, denn das Auto hielt an. Gegen die blendenden Scheinwerfer versuchte er zu erkennen, was sich tat. Im selben Moment kam das Auto aber schon wieder auf ihn zu.
    Karri warf sich zur Seite und drückte sich eng an die Hauswand. Diesmal hätte der Wagen nicht rechtzeitig angehalten.
    Dann wurde Karri von grellem Licht geblendet, und eine Explosion schlug ihm schmerzhaft aufs Trommelfell. Mehrere Sekunden lang sah und hörte er nichts. Dann hämmerten weitere Detonationen in seinen Ohren.
    »Diese Scheißkerle«, sagte jemand unmittelbar neben ihm.
    Timo zog Karri auf die Seite, obwohl der sich wehrte. Er blickte auf das Gebäude, in das die Israelis eingedrungen waren. Die gesprengte Metalltür hing in den Angeln. Es drang kein Laut aus dem Haus, keine Schüsse, keine Schreie. Nur Rauch schwebte langsam unter der Straßenlampe empor.
    Sherf, der Anführer der Yamam-Einheit, sah sich um. Der starke Lichtstrahl seiner Halogenlampe sprang über die gemauerten Wände und den Betonfußboden des fensterlosen Kellerraums.
    Auf dem Boden lagen zwei Leichen. Daneben Haufen von Wolldecken, Lebensmittelverpackungen, Pappbechern und anderem Abfall. Zum Schlafen hatten ein paar zerfetzte Schaumgummimatratzen gedient. In der Ecke stank ein Toiletteneimer.
    Sherf rannte die schmale Treppe nach oben in die Wohnräume und sah sich auf der Dachterrasse um. Aus einem der Zimmer kam einer seiner Leute auf ihn zu. Er hielt einen Aluminiumzylinder mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern in der Hand.
    Sherf nahm den Zylinder an sich und verbarg ihn unter seiner Jacke.
    Karri schlug das Herz bis zum Hals. Er riss sich von Timo los und ging auf das Gebäude zu.
    »Gehen Sie nicht hinein«, rief Baron aus einiger Entfernung. »Diese Kerle machen, was sie wollen. Nicht das, was wir wollen.«
    Karri ging weiter. Er hörte den Widerhall seiner eigenen Schritte.
    Die gesprengte Haustür schwang auf, und einer der Israelis kam eilig heraus, in einer seltsamen Mischung aus Kommandoausrüstung und Zivilkleidung. Es folgte ein zweiter, dann ein dritter und schließlich der Rest.
    »Was habt ihr getan …«, lag es Karri auf der Zunge, aber seine Stimme versagte, und er ging weiter auf die Tür zu. Die Männer schenkten ihm keinerlei Beachtung, sondern huschten an ihm vorbei und sprangen in den Lieferwagen.
    Baron rannte mit der Pistole in der Hand an Karri vorbei und trat als Erster durch die Tür.
    Timo packte Karri energisch am Arm. »Bleib stehen! Es ist zu deinem Besten.«
    Karri wollte sich losreißen, aber Timo hielt ihn fest. »Wir warten ab. Baron sieht nach, was los ist.«
    Karris wilde Augen folgten dem Lieferwagen, der in der Gasse zurückstieß. »Ihr Killer!«, schrie er. »Ihr verdammten Arschlöcher! Kaplan, komm raus!«
    »Beruhige dich«, befahl Timo scharf.
    Karri versuchte sich erneut zu befreien, aber damit hatte Timo gerechnet.
    »Kommt her!«, rief Baron nun von innen. »Schnell!«
    Timo ließ Karri los, und dieser rannte zum Haus, das Schlimmste befürchtend. In der Tür blieb er stehen, bis der Lichtkegel von Timos Lampe über die Wände strich.
    »Nach unten«, rief Barons Stimme aus dem Keller.
    Karri folgte Timo die Betontreppe in den Keller hinab. Dort hockte Baron vor einer blutüberströmten Leiche auf dem Fußboden.
    Es war Luuk. Im selben Moment fiel Karris Blick auf die leblose Gestalt in der Ecke: wahrscheinlich Keith.
    »Sie sind tot«, sagte Baron heiser.
    »Wo ist Saara?«, fragte Karri panisch.
    »Die Entführer haben noch rechtzeitig durch den Hinterausgang verschwinden können«, sagte Baron und eilte die Treppe hinauf.
    Karri rannte ihm hinterher. Er war vollkommen außer sich. Baron leuchtete über die Wände der Wohnräume, die irgendwann vor langer Zeit weiß gekalkt worden waren. In einem Raum standen lediglich ein paar Stühle, das Zimmer daneben war leer. Von dort ging ein Fenster mit offen stehenden Läden in den Hinterhof.
    Die Männer gingen in den ersten Stock, der ebenfalls leer war.
    »Wo sind sie?«, keuchte Karri. »Wo haben sie Saara hingebracht?«
    »Vielleicht war von Anfang an nur ein Teil der Geiseln hier, und

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