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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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ihre Waffen, die Uzi-Mini-MPs, die über der Brust hingen, und die Pistolen von Glock und Sig Sauer in den Holstern am Oberschenkel. Alle waren über Funk miteinander verbunden.
    Karri hob die Hände und ging auf das Haus am Ende der Gasse zu. Die Lichter eines von hinten schnell heranfahrenden Autos warfen seinen Schatten lang und gespenstisch auf die Metallrollläden. Im Licht des Fahrzeugs erkannte Karri die arabischen Schilder über den Läden, eines zeigte das Bild eines Huhns und das Messer eines Schlächters.
    Karri blickte sich um und sah, wie Timo mit einem Satz vor das heranfahrende Auto sprang. Der Wagen hielt an.
    »Ich bin der finnische Ehemann der Entführten«, rief Karri, und seine Worte hallten in der Gasse wider. »Ich habe Bargeld bei mir. Ich will verhandeln. Ich weiß nicht, was ihr mit der abgeschnittenen Hand meint. Ich will nur, dass meine Frau in Sicherheit ist.«
    Ezer Kaplan starrte auf Karri Vuorio, der sich rufend dem Haus näherte. Der andere Finne stand mitten in der Gasse und hinderte das Fahrzeug von Yamam an der Weiterfahrt.
    »Was machen wir?«, fragte Sherf per Funk.
    Kaplan wägte die Lage ab. Die Vorgabe aus Petah Tiqva lautete, die Situation unbedingt so aufzulösen, dass nichts auf einen gezielt durchgeführten Zugriff hinwies. Ein Angriff würde sie verraten, darum sollte nur im Notfall zugeschlagen werden.
    Die gleiche Vorsicht hatte von Anfang an für die gesamte Operation gegolten. Auch als Karri Vuorio auf dem Flughafen Oulu zu fliehen versucht hatte, war eine Entscheidung zu treffen gewesen: den Mann gewaltsam in die Maschine setzen und sich damit verraten oder den Finnen auf eigene Faust weitermachen lassen und die eigene Vertrauenswürdigkeit wahren.
    Alles in allem ärgerte sich Kaplan darüber, dass es ihnen nicht gelungen war, über Cornelia van Dijk einen Zugang zu den Forschungen ihres Mannes zu finden. Karri hatte anfangs kooperationsbereit gewirkt, aber dann hatte irgendetwas sein Misstrauen geweckt. Und jetzt sah es so aus, als würde die zunehmende Beharrlichkeit des Finnen die Situation in die Länge ziehen. Und damit war sie immer schwerer zu kontrollieren.
    Der warme Nachtwind aus der Wüste blies Karri ins verschwitzte Gesicht. Er ging weiter die Gasse voran und sah an den Schatten vor sich, dass Timo sich unruhig vor dem im Leerlauf Gas gebenden Yamam-Auto hin und her bewegte.
    Das Haus am Ende der Gasse stand stumm und schwarz da, aber Karri war sicher, dass man von dort aus jeden seiner Schritte genau verfolgte. Das Gebäude glich einer kleinen, aus grauem Stein gemauerten Festung. Im Erdgeschoss gab es keine Fenster, nur eine Tür aus Metall. Im ersten Stock waren zwei Fenster mit geschlossenen Läden, eine schiefe Mauer verbarg offenbar eine Art Terrasse. Auf der Mauer standen zwei runde Tonkrüge, aus denen Efeu herabhing.
    »Weg mit dem Auto!«, rief jemand in undeutlichem Englisch aus dem Haus. Karri schöpfte ein wenig Hoffnung: Anstatt zu schießen, redeten sie mit ihm. Er blickte sich um und sah, dass nun auch Baron neben Timo vor dem Fahrzeug auf der Gasse stand.
    »Sofort das Auto weg, oder wir erschießen die Gefangenen!«, wurde nervös durch die Ritzen eines der Fensterläden gerufen.
    Karri blieb stehen. Er zweifelte nicht an der Ernsthaftigkeit der Drohung. Erneut blickte er sich um, dabei hörte er, wie die Drehzahl des Motors sich erhöhte. Hinten am Auto gingen die hellen Keile der Rückfahrleuchten an.
    Karri richtete den Blick wieder auf das Haus und meinte zu erkennen, dass sich einer der Fensterläden leicht bewegte. Er trat einen weiteren Schritt näher.
    Auf einmal schwoll das Motorengeräusch hinter ihm zu einem Lärm an, der die gesamte Gasse ausfüllte, und Karris Schatten geriet heftig ins Schwanken. Karri blickte hinter sich, er sah das Auto beschleunigen und direkt auf sich zukommen. Timo und Baron hatten ausweichen müssen. Auch Karri wollte sich schon intuitiv zur Seite werfen, aber er zwang sich, stehen zu bleiben. Die Entführer mussten sehen und begreifen, dass er mit dieser aggressiven Vorgehensweise von Yamam nichts zu tun hatte.
    Das Auto kam immer näher. Karri hatte sich damit abgefunden, jeden Moment überfahren zu werden, doch bevor sein Selbsterhaltungstrieb greifen konnte und den Befehl zum Ausweichen gab, bremste das Auto im letzten Augenblick. Er stürzte zu Boden, und als der Wagen zum Stehen kam, lag das linke Bein unter der Stoßstange.
    »Du sturer Idiot!«, rief Kaplan irgendwoher. »Du gefährdest nur

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