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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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verwandelt hatte. »Ich will auch nicht drum herumreden.« Er räusperte sich und holte tief Luft. »Erja und Anne-Kristiina sind ermordet aufgefunden worden«, sagte er laut und deutlich. »Und kurz darauf auch Lea.«
    Zuerst glaubte Karri, Saara würde in Ohnmacht fallen. Aber sie blieb sitzen, stocksteif, wie ein Tier, das vom Fernlicht eines Autos erfasst wurde.
    Langsam löste sie sich aus Karris Umarmung, hielt aber seine Hände umklammert, dass es wehtat. »Warum sagst du mir das erst jetzt?«
    »Ich wollte dich nicht noch mehr erschüttern. Am liebsten hätte ich es dir erst zu Hause erzählt, in aller Ruhe. Aber die Zeitungen schreiben darüber.«
    Saara schien nicht in der Lage zu sein, das Gehörte zu begreifen. Sie saß nur da und starrte vor sich hin, genau wie am Morgen in Amman. Karri hatte Angst, sie könnte erneut in diesen katatonischen Zustand verfallen. Er bereute es schon, ihr alles hier und jetzt erzählt zu haben, vielleicht hätte man ihr ein Beruhigungsmittel geben sollen oder wenigstens die Gelegenheit, sich zuerst von dem zu erholen, was sie zuvor hatte durchmachen müssen. Aber was hätte er tun sollen?
    Erst jetzt bemerkte er Timo, der mit dem Telefon am Ohr vor der Glaswand stand.
    »Wo hat man sie gefunden?«, flüsterte Saara.
    »Erjas Leiche lag im Akka-Moor, an der Scheune«, sagte Karri, ohne ins Detail zu gehen. »Anne-Kristiina in der Nähe vom Ufer, auf dem Weg durch den Wald. Lea zu Hause.«
    Timo hatte sein Gespräch beendet und war zu ihnen gekommen. »Wir müssen jetzt einsteigen.«
    Saara stand unsicher auf, Karri musste sie massiv stützen.
    »Ich bin früher von der Kaminstube weg«, sagte sie. »Erja, Anne-Kristiina und Lea sind noch geblieben …«
    Kaum hielt Karri Saara im Arm, da brach sie in Tränen aus und war durch nichts mehr zu beruhigen.
59
    Im Schutz der Bäume beobachtete Johanna, wie Rafiq den vierten und letzten Karton aus dem Haus trug und im Kofferraum des Kombis verstaute.
    Johanna hatte das Haus im letzten Moment verlassen können. Sie spürte das Telefon in ihrer Tasche vibrieren, schon wieder, aber sie beachtete es nicht weiter, sondern schaute mit zusammengekniffenen Augen auf das Fenster, hinter dem sie Tuija sah. Was tat sie da? Die Windböen wirbelten immer wieder Schnee auf und beeinträchtigten so die Sicht.
    Rafiq schob die Kartons hin und her, bis sie alle in den Wagen passten. Vorsichtig ging Johanna einige Schritte zwischen den Bäumen, um bessere Sicht zu haben. Im Wald war kaum Schnee liegen geblieben.
    Plötzlich blieb sie stehen. In der Erde vor ihr steckte ein Kreuz.
    Sie blickte zum Haus hinüber. Rafiq ging gerade wieder hinein.
    Das Kreuz war einen halben Meter hoch und aus zwei gehobelten Brettern zusammengenagelt. Die Erde davor war gelockert, und es war ein Topf mit einer erfrorenen Blume darin eingelassen.
    Johanna bückte sich. Mit viel Mühe war etwas in das Holz des Kreuzes geschnitzt worden.
    Dort stand, was Johanna vermutet hatte:
    ILONA.
    Der Hund, den Kohonen getötet hatte. Noch immer wurden Blumen an sein Grab gebracht. War die herbe, erwachsene Tuija, die geschäftige Unternehmerin, tatsächlich so sentimental?
    Johanna spürte, wie sich ihr Atem beschleunigte. Sie nahm den Blumentopf und stellte ihn zur Seite. Die Erde darunter war kalt und schwarz, sie war mit Nadeln vermischt, mit toten Blättern und Moos.
    Johanna drehte sich zum Haus um. Die Karams waren drinnen. In der Erde waren keine frischen Grabespuren zu erkennen.
    Johanna stellte den Blumentopf wieder zurück. Der erfrorene Blumenstängel war weich geworden, die Blätter waren abgefallen.
    Der Topf war seltsam leicht. Mit dem Finger betastete Johanna die Blumenerde und stieß auf Plastik. In große Töpfe gab man als Erstes oft Styroporflocken oder eine ähnlich leichte Füllung hinein, aber bei einem so kleinen Blumentopf war das eher ungewöhnlich.
    Vorsichtig entfernte Johanna den Erdklumpen. Darunter kam eine zusammengeknüllte Plastiktüte von S-Markt zum Vorschein.
    Wieder warf Johanna einen Blick auf das Haus. Im Fenster war Bewegung zu erkennen. Was trieben die Karams dort?
    Johanna nahm die offenbar neue, nur mit etwas Blumenerde beschmutzte Tüte aus dem Topf. Dem Gewicht nach war sie leer.
    Trotzdem warf Johanna einen Blick hinein und stellte fest, dass sich darin eine weitere, gleichartige Tüte befand. Johanna zog sie heraus und schaute auch dort hinein. Sie enthielt etwas aus hellem Kunststoff.
    Es war ein Kunststoffhandschuh, wie man sie in

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