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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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sie uns später nennen.«
    »Was redest du da?«
    »Ich weiß, ich weiß! Wir können dem natürlich unmöglich zustimmen. Aber wir können auch unmöglich Nein sagen.«
DRITTER TEIL
47
    Die drei rot-weißen Express-Busse verließen an der Abfahrt Flughafen den Autobahnring 3.
    Vasa hielt seine Waffe auf dem Schoß und trommelte mit den Fingern darauf herum, während man draußen bereits die bunten Leuchtreklamen auf den Dächern der Flughafenhotels sah. Helste hatte mehrfach versucht anzurufen, aber Vasa hatte nicht geantwortet. Es gab nichts zu bereden. Hinter sich hörte er einen serbischen Fluch. Er drehte sich zu Slobo um und begegnete einem ähnlich flammenden Blick wie vorhin vor der Residenz.
    Slobo kam zu ihm.
    »Kapierst du, was du getan hast?«, zischte Slobo. »Du hast gesagt, sie könnten Jasmin niemals auf die Spur kommen.«
    Vasa schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, wie sie das geschafft haben...«
    »Sie wird sich jetzt für den Rest ihres Lebens verstecken müssen«, regte sich Slobo auf. »Oder gehört das auch zu deinen Plänen? Ihr zwei seid die Einzigen, deren Identität bekannt ist. Ihr müsst untertauchen. Wartet vielleicht schon irgendwo ein gemeinsames Nest auf euch?« »Du siehst Gespenster. Setz dich auf deinen Platz, wir reden später darüber.«
    Draußen huschten die ersten Hinweisschilder des Flughafenkomplexes vorbei. Slobo ging widerwillig auf seinen Platz zurück und schlug unterwegs mit der Faust gegen eine Rückenlehne. Vasa hoffte, Slobo würde seine Gefühle unter Kontrolle halten können.
    In der frisch gewienerten Empfangshalle des Flughafens Helsinki-Vantaa eilte Timo zum VIP-Bereich. Die wahnsinnige letzte Forderung der Geiselnehmer hatte seine zuvor besorgte Stimmung in Wut umschlagen lassen.
    Sie mussten die Maschine mit allen Mitteln am Boden halten. Man durfte die Geiseln nicht zu einem unbekannten Ziel fliegen lassen, erst recht nicht jetzt, da ihr Leben von einer Forderung abhing, die nicht erfüllt werden konnte.
    Timo zeigte dem Wachtmeister vor dem Eingang zum VIP-Bereich seine Dienstmarke und betrat den karg möblierten Raum, in dem die Polizeiführung heftig über die Lage diskutierte.
    Timo blieb hinter den Männern stehen. Niemand nahm von ihm Notiz. »... kann man nicht verhindern. Wir müssen sie starten lassen«, sagte Artto, der Stellvertreter des Polizeidirektors.
    »Im Gegenteil. Wir dürfen sie nicht in die Luft lassen«, sagte Timo laut. Die Köpfe der Männer drehten sich zu ihm. »Wir sind nicht in der Lage, ihre Forderung zu erfüllen, und das müssen sie verstehen. Ich werde mit ihnen sprechen.« »Das ist sinnlos«, fuhr Artto ihn an.
    »Nein, Nortamo hat Recht.« Der Chef der Sicherheitspolizei war sichtlich erleichtert, Timo zu sehen. »Wir können sie nicht starten lassen. Soll er nur mit ihnen reden, wir verlieren dabei nichts.«
    »Wir brauchen auch Kontakt zu dem Tamiflu-Hersteller«, sagte Timo. »Holt den Vorstandsvorsitzenden des Pharmakonzerns ans Telefon!« Bei den letzten Worten machte Timo bereits die ersten Schritte in Richtung Ausgang. Sohlman und Helste kamen im selben Moment herein.
    »Ich gehe in die Maschine und warte dort auf die Geiselnehmer«, sagte Timo zu Helste. »Sie haben sich daran gewöhnt, mit dir zu sprechen, jetzt geben wir ihnen durch einen neuen Mann ein neues Signal.«
    »Jankovic meldet sich nicht am Telefon«, sagte Helste. »Die Busse sind schon fast an der Einfahrt.« Timo trat auf das Rollfeld hinaus. »Ist dir klar, was du für eine Verantwortung auf dich nimmst, wenn du jetzt alles durcheinanderbringst?«, rief ihm Artto hinterher. Timo tat so, als hörte er ihn nicht, sondern machte einige Laufschritte zu dem Polizeiauto, das unter einem Betondach stand. Sohlman eilte ihm nach. Timo setzte sich in den Wagen und befahl dem Polizisten am Steuer, ihn zu der Maschine zu bringen. Sohlman schaffte es gerade noch rechtzeitig, einzusteigen.
    Unterwegs schilderte er Timo kurz die Lage und berichtete auch von den Männern im Frachtraum.
    »Das Bomben-Kommando entschärft gerade die Sprengsätze der Serben in der Residenz«, sagte Sohlman zum Schluss. »Hoffentlich kommen sie nicht auf die Idee, Böller mit ins Flugzeug zu nehmen. Selbst wenn sie nicht vorhaben, sie zu zünden.«
    Timo sah durch die Windschutzscheibe auf das Flugzeug, das in voller Beleuchtung auf dem Rollfeld stand. Draußen gingen einige als Mechaniker verkleidete Männer des SK Bär umher. Weiter weg waren Scharfschützen hinter

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