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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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die Maschine mit den Geiseln nirgendwo hinfliegt.«
    »Über dieses Thema verhandle ich nicht. Verschwinde, oder du musst die Folgen tragen!«
    »Sie treiben sich selbst und uns in die Ecke mit Ihrer Forderung. Wir...«
    »Halt's Maul und verschwinde!«, brüllte Vasa.
    Nortamo sah ihn einen Augenblick an, dann gab er auf und ging ohne Eile in Richtung Terminal davon.
    »Vasa«, sagte Stanko. Er war aus seinem Bus ausgestiegen und neben Vasa getreten.
    »Fünfzig Millionen Euro sind eine Menge Geld«, sagte er leise auf Serbisch.
    »Wenn sie fünfzig anbieten, können sie auch hundert bezahlen«, kommentierte Danilo, der im Bus nach vorne gekommen war. »Das wäre dann allmählich sogar für mich genug.«
    »Lasst euch nicht für dumm verkaufen«, sagte Vasa gereizt. »Den Geldscheinen würden sie auf die Spur kommen. Darüber haben wir doch oft genug geredet.«
    »Das könnten wir schon irgendwie verhindern. Aber dieser TamifluStoff...«, erwiderte Stanko. »Es ist absolut möglich, dass sie ihn wirklich nicht beschaffen können, auch wenn sie es noch so gerne wollten. Das ist ein so großes Ding, dass diejenigen, die darüber entscheiden, vielleicht sogar bereit sind, den Präsidenten und ein paar Promis aus einem Kleinstaat zu opfern.« »Wenn wir den Präsidenten der Vereinigten Staaten entführt hätten, würden wir das Zeug vielleicht kriegen«, sprang Danilo bei. »Und selbst wenn wir den Präsidenten der Vereinigten Staaten entführt hätten, wäre das immer noch nicht genug. Weil es nämlich um das Leben von Hunderten Millionen Menschen geht. Diesen Stoff rücken sie einfach nicht raus«, beharrte Stanko.
    »Was werdet ihr so nervös?«, fragte Vasa. »Wir sind dieses Thema mehr als einmal durchgegangen. Die bieten uns keine Millionen. Das ist bloß ein Bluff. Ihr lasst euch von der Polizei blenden. Wenn wir jetzt unsere Pläne ändern, schenken wir ihnen nur Zeit. Bis morgen früh sind hier sämtliche Anti-Terror-Kommandos aus ganz Europa versammelt, und wir liegen im Sarg.«
    Vasa sah die Männer an, die er mit seinen Worten zum Schweigen gebracht hatte. »Die Finnen werden das schaffen. Sie haben gar keine andere Wahl. Und wir auch nicht. Seid nicht blöd! Bargeld kommt nicht in Frage. Wir ziehen das mit Marek durch, genau so, wie wir es besprochen haben.«
    Kapitän Sorvisto und Kopilot Rissanen saßen im Cockpit auf ihren Plätzen und hörten Schritte auf der Gangway. Sie sahen sich an. Hinter ihnen hielten die Schritte inne, jemand blickte ins Cockpit. »Aufstehen!«, befahl eine Stimme auf Englisch.
    Sorvisto legte die Hand auf das Gurtschloss und ließ es aufschnappen. Er stand langsam auf und begegnete dem ernsten Blick des ebenfalls aufstehenden Rissanen.
    Sie drehten sich zur Passagierkabine um und sahen vor sich einen Mann im Kampfoverall und mit Sturmhaube, der eine Maschinenpistole in der Hand hielt.
    »Sie wissen bestimmt, dass Sie das da in der Luft nicht benutzen dürfen«, sagte Sorvisto mit einer Kopfbewegung zu der Waffe, »sonst stürzen wir ab.«
    Der Geiselnehmer antwortete nicht, sondern bedeutete ihnen, näher zu treten. Im selben Moment tauchte ein zweiter Geiselnehmer in der Maschine auf und winkte der Finnin zu, die zuvor von der Polizei ins Flugzeug gebracht worden war.
    Der erste Geiselnehmer befahl den Piloten, sich mit den Händen an die Wand zu stützen. Dann nahm er eine Leibesvisitation vor. Sein Komplize sah sich gleichzeitig gründlich in der Passagierkabine um.
    »Geht auf eure Plätze und bereitet euch auf den Start vor! Ihr verlasst das Cockpit nicht, ihr macht die Tür nicht zu, und ihr nehmt ohne Erlaubnis auch keinen Funkkontakt auf«, sagte der Serbe zum Abschluss. Sorvisto und Rissanen kehrten ins Cockpit zurück und schnallten sich wieder an. Rissanen blickte sich noch einmal um und stellte fest, dass beide Männer nun die Passagierkabine durchsuchten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Slobo, der im Gang vor Jasmin stehen geblieben war. Sie saß kreidebleich in einer der vorderen Sitzreihen. »Es könnte nicht besser sein«, antwortete sie mit gezwungenem Lächeln. Slobo legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter, drückte sie leicht und setzte mit Stanko die Durchsuchung der Kabine fort. Alles schien in bester Ordnung zu sein. Die Gurte lagen fein säuberlich ausgerichtet auf den Sitzen, die Sicherheitsbestimmungen und die Bordzeitschriften steckten schön ordentlich in den Sitztaschen.
    Stanko ließ die Gepäckablagen über den Sitzen aufschnappen. Sie waren

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