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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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aus dem Sternanis, das in China wächst. Sie kommt dort aber nur in vier Provinzen vor. Wegen Tamiflu
    ist die Nachfrage explodiert, das Angebot hat sich nicht annähernd so stark steigern lassen. Roche besitzt fast alle Anbaugebiete ...«
    »Alles klar, wir kommen später auf das Thema zurück«, unterbrach Timo und beantwortete den Ruf des Funkgerätes in seiner anderen Hand. Die Maschine rollte bis kurz vor die Startbahn, durch die Fenster sah man die Reihe der beleuchteten Flugsteige am Terminal in die Ferne rücken. »Hier ist Artto«, meldete sich der Stellvertreter des Polizeidirektors. »Mit wessen Erlaubnis bist du in der Maschine geblieben?« »Ich sagte bereits, dass wir jetzt die letzte Gelegenheit haben, die Maschine am Boden zu halten. Danach haben wir diese Runde verloren. Und das kann die entscheidende Runde sein.«
    »Wir haben dir keinen Freibrief ausgestellt. Was passiert, wenn die Serben wegen deines Sololaufs die Geiseln bestrafen?« »Ich habe nicht vor, die Gesundheit der Geiseln aufs Spiel zu setzen, sondern sie in Sicherheit zu bringen, solange es möglich ist. Und wenn die Maschine startet, ist es nicht mehr möglich. Verbinde mich mit den Männern im Frachtraum!«
    Widerwillig stellte Artto die Verbindung zu Kariluoto her, den Timo von früher kannte. Er hielt ihn für einen der fähigsten Finnen auf seinem Gebiet, aber jetzt hatten sie es mit einer nahezu unlösbaren Aufgabe zu tun. Timo musste sich versichern, dass die Männer im Frachtraum auf dem Laufenden waren.
    In Kariluotos Stimme schwang Zufriedenheit über Timos Anwesenheit mit. »Hier kann man sogar zum Schlafen die Beine ausstrecken«, versuchte er die Stimmung zu lockern.
    Nach einem kurzen Gespräch mit Kariluoto steckte Timo das Funkgerät ein und stand auf. Die leere Kabine wirkte gespenstisch und Unheil verkündend.
    Plötzlich hörte er hinter sich an der Tür der Maschine Stimmen. Timo fuhr herum und sah zwei Männer in Zivil eintreten, die eine junge Frau mit braunen Augen und bunter Mütze, unter der schwarze Locken glänzten, in ihrer Mitte hatten.
    Timo begrüßte die Männer. Einen davon kannte er noch von seiner Zeit bei der KRP. Sie führten die Frau zu einem Sitz im vorderen Teil der Kabine.
    Timo schaute Jasmin Ranta fest in die Augen und fragte sie: »Wohin soll die Reise gehen?«
    Die Frau schaute ebenso unverwandt mit gelassenem Gesichtsausdruck zurück.
    Ein harter Brocken. Zumindest hielt sie sich selbst dafür.
48
    Vasa spähte durch die Windschutzscheibe des Busses. Die blauweiß gestrichene Ffnnaz'r-Maschine vom Typ Airbus 340 war in den schwach beleuchteten Bereich des Rollfeldes verlegt worden, gesondert von den anderen Flugzeugen. In den Fenstern und der offenen Tür sah man, dass in der Passagierkabine Licht brannte. Die Klappen des Frachtraums im unteren Teil des Rumpfes standen offen.
    Vasa hatte unterwegs den Platz gewechselt und saß mittlerweile neben dem Busfahrer.
    »Du fährst direkt zur Gangway. So dicht wie möglich an sie heran«, befahl er dem Fahrer.
    Dieser reduzierte die Geschwindigkeit, fuhr fast bis auf einen Zentimeter an die Treppe heran und öffnete die Tür. Vasa stieg aus. Er konnte vom Bus aus direkt die Gangway betreten, ohne einen Schritt auf das Rollfeld machen zu müssen. Er blickte die Treppe hinauf nach oben und erschrak. In der offenen Flugzeugtür stand der Polizist, der ihn in Stockholm besucht und sich nach Radovan erkundigt hatte. Derselbe Mann, der vorhin versprochen hatte, es wären nur die Piloten in der Maschine. Timo Nortamo.
    »Was machst du hier?«, explodierte Vasa.
    »Ich will mit Ihnen über die Forderung nach dem Tamiflu-Rohstoff reden«, sagte Nortamo und ging mit zur Seite ausgestreckten Händen langsam die Treppe hinunter.
    Vasa zog sich in den Bus zurück, riss den Parlamentspräsidenten von seinem Sitz, zerrte ihn mit sich an die Tür und hielt ihm die Pistole an die Schläfe.
    »Ich habe gesagt, in der Maschine dürfen nur die Piloten sein!« »Wir können uns auf vieles einlassen, aber nicht auf die Beschaffung des Tamiflu-Rohstoffs. Das hängt nicht von uns ab, wir...«
    »Runter von der Gangway, oder ich erschieße die Geisel!«
    Langsam stieg der Finne weiter die Treppe hinunter.
    »Verstehen Sie? Die Beschaffung des Tamiflu-Rohstoffs ist eine unmögliche Forderung. Wir bieten Ihnen Geld an. Fünfzig Millionen Euro. Bis morgen früh bringen wir es hierher auf den Flughafen. Oder Sie sagen uns, wo und wie Sie es haben wollen. Wir wollen nur, dass

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