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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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leer. Slobo zog inzwischen die Sonnenblenden an den Fenstern herunter. Im hinteren Teil der Maschine riss Slobo den Vorhang zur Küche zur Seite, wo die Stewardessen die Essensportionen der Passagiere aufwärmten und ihre Trolleys aufbewahrten. Er klopfte mit der Waffe die Wandverkleidung ab und blickte ins WC.
    Schließlich gingen die beiden Männer wieder nach vorne zum Eingang. Stanko gab mit dem Daumen das Zeichen, dass in der Maschine alles in Ordnung war.
    Unten kommandierten Vasa, Torna, Zlatan und Danilo die Geiseln aus den Vordertüren der Busse.
    Vasa sah dem Menschenstrom auf der Gangway zu. Inmitten der verschnörkelten Pracht der Residenz waren die festlichen Kleidungsstücke angebracht gewesen, hier aber, auf dem zugigen, dunklen Rollfeld, wirkten sie lächerlich, und die Menschen, die sie trugen, sahen bemitleidenswert aus. Die Creme de la Creme der Nation badete nun nicht mehr im Glänze ihrer Großartigkeit, sondern musste sich Mühe geben, ihr Entsetzen einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Die meisten Menschen hatten in ihrem tiefsten Inneren Angst vorm Fliegen, und jetzt, in dieser Situation, glich das Flugzeug auf dem nächtlichen Areal einem riesigen Zinksarg mit Flügeln.
    Das Flugzeug konfrontierte auch Vasa mit neuen Herausforderungen. Er besaß nun nicht mehr die totale Macht über sein Handlungsumfeld. Letztlich lag die Macht bei den Piloten, die aber dem feindlichen Lager angehörten. Außerdem stellte die hysterische Schar der Passagiere auf so engem Raum einen ganz neuen Gefahrenfaktor dar.
    »Zur Seite treten!«, befahl er dem Polizeidirektor, als dieser den Bus verließ.
    Auf dieselbe Weise pflückte er die übrigen Angehörigen der Polizeiführung sowie die Offiziere der Armee aus der Masse heraus und rief ihnen mit einer Handbewegung zum Terminalgebäude zu: »Verschwindet! Geht ins Terminal, dort wartet man schon auf euch.« Die Männer sahen sich unsicher an.
    »Ich kann euch auch auf der Stelle erschießen, wenn ihr nicht daran interessiert seid, abzuhauen.«
    Mehr war an Ermunterung nicht nötig. Mit forschen Schritten setzten sich die Männer in Bewegung. Bis dahin hatten sie nicht sonderlich viel Initiative an den Tag gelegt - wahrscheinlich um die anderen Geiseln zu schützen aber von nun an, da sich die Lage der Geiseln Stück für Stück verschlechtern würde, hätten sie vielleicht neuen Mumm bekommen. Und darauf war Vasa nicht scharf.
    Johanna blickte beim Aussteigen aus dem Bus verstohlen zur Seite. Die führenden Männer von Polizei und Armee trippelten über das dunkle Rollfeld auf die Lichter des Terminals zu. Ihre Ehefrauen blieben zurück und tuschelten ängstlich miteinander. Das war ein genau überlegter und kluger Schachzug von Vasa -wieder einmal.
    Johanna stieg hinter Minister Heinonen die Treppe zur Maschine hinauf. Als die Schlange vor der Tür ins Stocken geriet, hörte Johanna den am Eingang stehenden Geiselnehmer sagen: »Willkommen zu Ihrem Fmnaz'r-Flug in die Hölle. Sie dürfen sich Ihre Plätze frei wählen, nur die Sitze in der Business-Class sind den Ehrengästen vorbehalten. Wir wünschen einen guten Flug.« Es folgte ein überhebliches, schallendes Lachen.
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    Nachdem sie die Maschine betreten hatte, warf Johanna einen Blick ins Cockpit. Vor den Armaturen sah man die Rücken zweier weißer Hemden, die unverkennbar zur Fluggesellschaft gehörten. Einen eigenen Piloten hatte Vasa denn doch nicht dabei, stellte Johanna zu ihrer Erleichterung fest.
    Der maskierte Geiselnehmer, der am Eingang zur Passagierkabine Wache stand, versetzte Heinonen einen solchen Stoß, das dieser an den Sitzlehnen Halt suchen musste.
    »He, Kari, haste zu viel Bowle getankt?«, erkundigte sich jemand in Johannas Rücken. Sie erkannte die Stimme, denn der Abgeordnete AlaTurpeinen hatte auch in der Residenz schon ständig sein Mundwerk aufgerissen.
    Johanna folgte dem schweigenden Heinonen durch die Business-Class hindurch. Plötzlich fuhr sie zusammen. Im vorderen Teil der Touristenklasse saß eine junge Frau, die nicht in der Residenz gewesen war. Das musste Jasmin Ranta sein.
    Johanna merkte, dass sie die junge Frau anstarrte, und blickte sogleich anderswohin. Die Augen auf die Sitznummern gerichtet, ging sie weiter. »Warte«, sagte sie zu Heinonen, als sie Reihe 18 erreicht hatten. »Wir bleiben hier.«
    Heinonen gehorchte brav. »Darf ich ans Fenster?«
    »Ich verlange es sogar.« Erst als sie das gesagt hatte, erinnerte sich Johanna wieder an die Anwesenheit von

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