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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Autos geparkt waren.
    »Fahr nach dem Haus da auf das Nebengrundstück«, sagte Roni schnell. »Von da aus können wir sie sehen.«
    Kimmo stoppte den Wagen so, dass sie den Vito noch auf dem Platz anhalten sehen konnten. Von hinten waren sie durch hohe Birken gedeckt. »Sie treffen sich mit jemandem«, sagte Tero leise. »Jemand wartet im Range Rover auf sie ...«
    »Das ist das Auto von Toomas' Chef«, sagte Kimmo. »Anatoli Rybkin.« »Ich rufe Toomas an.« Tero lieh sich Kimmos Handy. »Ich frage ihn nach Anatolis Nummer, die kriegt man bestimmt nicht über die Auskunft. Wir brauchen einen zweiten Wagen. Kimmo, ruf in der Firma an und frag, ob jemand gerade hier in der Gegend unterwegs ist.«
    Hellevig musterte Anatoli, während der Russe im Fond des Vito die Kassette und den Bankbeleg prüfte.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Anatoli. »Zwei finnische Amateure hätten fast alles kaputt gemacht.«
    »Sie werden uns keinen Ärger mehr bereiten«, erwiderte Hellevig so überzeugend wie möglich. »Sie befinden sich in Polizeigewahrsam. Der Junge kommt wegen Totschlags ins Gefängnis, und was sein Vater über die Estonia und andere Dinge sagt, glaubt ihm ohne Beweise kein Mensch.« »Du bist ein ewiger Optimist, Jonas. Die Wahrheit ist, dass sich ein paar Journalisten aus Stockholm und London intensiv mit Gripen, BAE und Saab beschäftigen. Sie greifen alles auf und folgen hartnäckig jeder Spur.«
    Hellevig lachte gezwungen. »Meinst du, die beiden finnischen Trottel verstehen, was ...«
    »Wir haben allen Grund, sie ernst zu nehmen«, warf Steglitz mit eisigem Ton ein. »Alle, die dieser Operation gefährlich werden können, müssen ernst genommen werden. Aber jetzt haben wir keine Zeit zu debattieren. Fahren wir.«
    Anatoli schob die Plastiktüte in seinen Aktenkoffer und sagte zu Makarin, der sich ans Steuer gesetzt hatte: »Wsjo w porjadke, Sergej?«
    »Dawai, poschli.«
    Makarin legte den Rückwärtsgang ein und fuhr auf die Kyösti Kallion tie zurück. Der Pfeil auf dem Navigator, der oberhalb des Armaturenbretts angebracht war, drehte sich. Als Fahrziel war Lappeenranta eingegeben. Die Fahrtzeit bis dorthin betrug zweieinhalb Stunden.
52
    Wachmann Jani Larje saß im grauen Dienstoverall der Helsinki Security am Steuer des VW Golf und trommelte im Takt der Musik auf das Lenkrad. Der Wagen stand im Gewerbegebiet Herttoniemi am Straßenrand des Ostzubringers, rechts folgte ein Autohändler auf den anderen, links sah man in einiger Entfernung Hochspannungsmasten aus dem Nebel ragen. Kimmos Anruf hatte ihn überrascht, aber er hatte keine Fragen stellen wollen, denn Kimmo machte eine schwere Zeit durch. Und wenn die beiden Airas' bei ihm waren, gab es noch weniger Grund zu zögern, auch wenn Kimmos Bitte seltsam geklungen hatte. Jani vertraute Ronis Fahrkünsten. Er bewunderte ihn sogar. Garantiert würde er binnen zwei Jahren in der Formel 1 mitfahren. Kimmos Ford Mondeo, der seine besten Tage schon hinter sich hatte, fuhr an den Straßenrand. Jani stieg aus dem Golf. Die hintere Tür des Fords wurde bereits geöffnet, bevor das Fahrzeug stillstand, und Roni sprang heraus. »Klasse, dass du kommen konntest. Kann ich die Schlüssel haben?« Verwundert reichte Jani ihm die Schlüssel und ein Firmenhandy und warf einen Blick auf den Ford, der bereits weiterfuhr. Kimmo hob am Steuer kurz die Hand.
    »Wo ist der Taser?«, fragte Roni, als er auf dem Fahrersitz Platz nahm. »Im Handschuhfach. Den dürfte ich dir allerdings nicht geben ...« 196
    »Keine Sorge, das geht schon in Ordnung. Kommt Sami dich abholen?« »Er ist schon unterwegs.«
    Roni machte die Tür zu, und gleich darauf schoss der Golf davon. Der weiße Mercedes Vito fuhr unter dem Einkaufszentrum hindurch, das sich über den Ostzubringer spannte, und bremste gleich danach an der belebten Kreuzung vor der roten Ampel ab. Makarin fuhr, Nykvist saß auf dem Beifahrersitz, Hellevig hatte neben Anatoli in der mittleren Sitzreihe Platz genommen und Steglitz ganz hinten. Die Stimmung war gedämpft und gespannt zugleich. Hellevig hatte nie zuvor mit Anatoli zusammengearbeitet, und unbekannte Partner waren immer ein Unsicherheitsfaktor. Anatolis Handy klingelte. Er meldete sich, lauschte eine Weile aufmerksam und sah Hellevig düster an. »Es ist für dich.«
    Hellevig nahm das Telefon.
    »Hier spricht Tero Airas. Hör mir genau zu. Ich weiß, dass ihr auf dem Ostzubringer seid. Gerade habt ihr Claus Steglitz am Hafen aufgelesen und später Anatoli Rybkin in

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