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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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erkannt, der zu Hellevig in den weißen Mercedes-Van gestiegen war. Es war der Mann, der sie im Kellergang des Krankenhauses Meilahti angegriffen hatte. Claus Steglitz, hatte Hellevig gesagt.
    Kimmo hatte sich in die Schlange eingereiht, zwischen ihnen und dem Vito fuhren fünf andere Autos. Tero überlegte, ob er Kimmo sagen sollte, dass gerade Julias Mörder in den Vito eingestiegen war. Würde sich Kimmo dann noch beherrschen können? Andererseits brachte ihn der Hinweis auf den wahren Mörder vielleicht endlich dazu, Roni nicht mehr zu verdächtigen. Auf der Höhe des Marktes sprang die Ampel auf Rot, der Vito schaffte es als letztes Fahrzeug über die Kreuzung.
    »Verdammter Mist«, entfuhr es Tero. Kimmo bremste.
    »Scher aus und fahr hinterher!«, rief Roni von hinten.
    »Gib Gas!«, rief auch Tero, der nun selbst die Geduld verlor. »Einer der Männer in dem Vito hat Julia umgebracht ... Nun mach schon!« Kimmo warf einen kurzen Blick auf Tero, dann handelte er. Er scherte nach links aus, überholte die Autos vor sich, kehrte an der Ampel auf die ursprüngliche Spur zurück und überquerte die Kreuzung eiskalt bei Rot. »Wer von ihnen ist es?«, wollte er erregt wissen. »Wie sieht er aus?« »Mit der Information könntest du jetzt sowieso nichts anfangen. Konzentriere dich aufs Fahren. Wenn du nicht dranbleibst, kriegst du ihn nie.« »Das sind Profis«, fügte Roni von hinten hinzu. Nun sah man den Vito bereits wieder. »Langsamer! Sonst merken sie, dass sie verfolgt werden. Wenn sie es nicht schon kapiert haben.«
    Kimmo drängte an der Abzweigung nach Katajanokka gewaltsam auf die langsamere Spur. Der Fahrer des Lieferwagens hinter ihnen hupte zornig. »Das wird nichts«, sagte Tero nervös. »Entweder sie entdecken uns, oder wir verlieren sie.«
    Polizeimeister Teuvo Säävälä saß im Auto und hielt in der einen Hand das Funkgerät und in der anderen den Bericht der Wachleute von der Silja Symphony. Sein Kollege Turunen saß neben ihm und war außer sich. »Hast du gesagt Tero und Roni Airas?«, kam es aus dem Funkgerät. Säävälä las noch einmal die Namen aus dem Bericht vor. »Und sie sind euch im Hafen entwischt?« »Die haben einen ruhigen und vernünftigen Eindruck gemacht, Mensch. Bis sie plötzlich die Beine unter den Arm genommen haben und im Gedränge verschwunden sind. Worum geht es hier eigentlich?«
    »Nach Roni Airas wird gefahndet, wegen des Verdachts, Julia Leivo umgebracht zu haben.«
    Turunen fluchte vor sich hin. »Warum hat uns das keiner gesagt?« »Das haben wir zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst. Fahrt los und sucht sie, weitere Streifenwagen sind unterwegs.«
    Auf dem Ostzubringer lichtete sich der Verkehr. Am Frachthafen Sompasaari schimmerten die bunten Container durch den Nebel.
    »Sie nehmen die Ausfahrt Kulosaari«, sagte Tero, als er sah, dass sich der Vito nach der Brücke der rechten Abbiegespur näherte. Im selben Moment setzte der Fahrer tatsächlich den Blinker.
    »Gut vorausgeahnt«, stellte Kimmo ruhig fest.
    Kimmos kühle Gelassenheit sorgte Tero mehr, als es ein Wutanfall getan hätte. Kimmo hatte wiederholt gefragt, wer von den Männern Julias Mörder sei, aber Tero hatte sich geweigert, es zu sagen. Das ließ Kimmo offensichtlich an der ganzen Behauptung zweifeln.
    Nach der Abfahrt bremste er vor der ersten Bodenschwelle auf der Kulosaarentie. »Toomas hat mir die Estonia-Zusammenhänge erklärt. Aber wenn diese Schweden Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes sind, dann ... Ich weiß nicht«, seufzte Kimmo gequält. »Schweden bringen keine Menschen um.«
    »Der Militärgeheimdienst und die Rüstungsindustrie arbeiten mit bestimmten dubiosen Kreisen zusammen. Millionen werden an verschiedene Adressen bezahlt, damit Milliarden-Geschäfte zustande kommen. Da ist ein Menschenleben nicht viel wert, ganz egal in welchem Staat.«
    Während er sprach, achtete Tero auf Kimmos Reaktion, aber dessen Miene verriet nichts. Weit vor ihnen bog der Vito in die Stählbergingtie ab. Auch Kimmo setzte den Blinker.
    »Zu wenig Verkehr hier«, sagte Roni. »Sie werden uns entdecken. Lass den Abstand größer werden, sonst wird es zu riskant.«
    Der Vito fuhr am Einkaufszentrum eine Straße namens Kyösti Kallion tie hinauf. Kimmo ließ den Abstand wachsen.
    »Sie halten an«, sagte Tero plötzlich, als oben auf der Anhöhe die Bremslichter des Vito aufleuchteten. Die Schweden bogen links ab zu einem kleinen Platz zwischen mehrstöckigen Häusern aus den Sechzigerjahren, auf dem

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