Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02
dieser unterirdischen Station der Worgun.«
»Diese Buccaneers sind uns auf der Spur, Ren. Und sie werden nicht lockerlassen, ehe sie nicht das in ihren widerlichen Pranken haben, was sie wollen – und das sind zufällig Ion und ich!«
Dharks Blick fixierte sie für einen Augenblick.
»Ihr bleibt hier«, sagte er dann im Tonfall eines Raumschiffskommandanten, der Widerspruch weder erwartete noch duldete. Die Sache war entschieden, mochte Joan verlangen, was sie wollte. Das war es, was diese Worte der jungen Frau klarmachen sollten. Offenbar mit Erfolg. Joan Gipsy schluckte, wischte sich die Tränen weg, die sich in ihren Augenwinkeln gebildet hatten, und atmete schwer. Das Kind war wachgeworden und meldete sich lautstark.
Gut so, dachte Dhark. Dann hat sie jetzt wenigstens etwas zu tun!
*
»Ich habe hier etwas Interessantes gefunden«, meldete Sepok. In einer der Sichtsphären zeigte eine der unzähligen Spionsonden jetzt das Büro eines hohen Buccaneer-Würdenträgers im Regierungspalast.
Seiner Uniform nach bekleidete der Mann irgendeinen hohen Rang in der Raumflotte oder einer anderen militärischen Organisation der Buccaneer s.
»Die Übertragung hat eine Zeitverzögerung von einigen Sekunden«, erklärte Sepok. »Ich bin vor etwa einer halben Minute auf dieses interessante Gespräch gestoßen, das zwei bisher scheinbar nicht in Zusammenhang stehende Teile dieses Rätsels miteinander in Beziehung setzt und daher sehr aufschlußreich sein könnte!«
»Ich frage mich, ob der Original-Sepok auch so gedrechselt dahergeredet hat oder ob sich diese Eigenschaft erst bildete, als er Teil des Programms wurde«, grantelte Riker.
Der Buccaneer in der Sichtsphäre aktivierte ein Gerät, das offenbar die Entsprechung eines terranischen Viphos war. Auf dem kleinen Bildschirm erschien zunächst nur ein Symbol, von dem Dhark wußte, daß er es irgendwo schon einmal gesehen hatte.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Ein Tel-Schriftzeichen!
Also doch! Es ist kein Zufall, daß ausgerechnet jetzt dieses Tel-Schiff auf Tortuga gelandet ist.
»Hier spricht Kamris Du-Bagnan, derzeit im Rang des Obersten Flottenführers, Befehlshabers aller Schiffe der Kartak und obersten Beutestreitschlichters und Prisenverwalters, außerdem betraut mit der Würde eines Herrn der Havaristenberger auf dem Planetenrund von Ril und unter den Strahlen von Gust!« übersetzte Sepoks Translatorsystem die offenbar traditionelle Grußformel des Buccaneer.
»Daß Ril die Bezeichnung der Einheimischen für ihren Planeten ist, erwähnte ich ja bereits«, erklärte Sepok. »Gust ist ihr Name für das Zentralgestirn dieses Systems. Der Rang eines obersten Flottenführers entspricht meinen Erkenntnissen nach dem eines Regenten.«
Auf dem Bildschirm des Geräts im Büro von Kamris Du-Bagnan veränderte sich etwas. Statt des Schriftzeichens erschien dort jetzt das tiefschwarze Gesicht eines Tel. Dhark bemerkte allerdings sofort, daß dieser Tel eine schlichte graue Kombination ohne die üblichen Insignien des Telin-Imperiums trug.
»Seien Sie gegrüßt, Flottenführer Kamris«, erwiderte der Tel mit ausgesuchter Höflichkeit.
»Stellen Sie bitte umgehend eine Verbindung zu Ihrem Kommandanten her«, verlangte Kamris.
»Sehr wohl.«
Das Gesicht des Tel verschwand. Für einige Augenblicke erschien wieder das Schriftzeichen, bevor das Gesicht des Kommandanten den Großteil des Bildschirms einnahm. Er trug einen Knebelbart.
»Hier spricht Barn Gnun, Kommandant des Kampfschiffes STERN DER ZUKUNFT. Was gibt es, ehrenwerter Flottenführer?«
»Es geht um das Kind.«
»Sie hatten mir versprochen, Ren Dharks Sohn auszuliefern. Wieso kommt es zu den Verzögerungen? Sie wissen, daß es uns sehr viel wert ist, den Sohn des Commanders der Planeten in die Hände zu bekommen! Aber Sie sollten Ihre Verhandlungsposition auch nicht überschätzen, Kamris!«
Im Gesicht des Buccaneer zuckte ein Muskel unterhalb des linken Auges. Kamris Du-Bagnan lehnte sich in seinem Sessel zurück und faltete die Finger seiner gewaltigen Pranken vor dem Bauch.
»Es steht Ihnen jederzeit frei, mit Ihrem Raumschiff einfach wieder davonzufliegen und sich in einem Ihrer erbärmlichen Rebellenstützpunkte zu verkriechen, wenn Sie den Preis nicht zahlen können, den wir uns vorstellen«, sagte der Flottenführer in einem Tonfall, der von Überheblichkeit nur so troff. Aber Dhark glaubte, darin auch noch eine andere Nuance erkennen zu
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