Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02
es tatsächlich in Ihren Händen haben. Andernfalls können Sie zusehen, wer Ihnen sonst noch Baupläne für eine Paralysatorkanone überläßt. Sobald sich in der Galaxis herumspricht, daß Sie nicht nur Wracks wieder flottmachen, sondern gerne auch als Raumpiraten auftreten, wird es kaum noch jemanden geben, der bereit ist, Ihnen auch noch die dafür passende Technologie zu überlassen.«
Barn Gnun schien genau den richtigen Nerv bei Kamris Du-Bagnan getroffen zu haben. Der Grund lag auf der Hand: Für die Buccaneers war eine Paralysatorkanone von eminenter Wichtigkeit, konnten sie doch mit ihrer Hilfe die Mannschaften ganzer Schiffe kampfunfähig machen, ohne dabei das Schiff selbst zu beschädigen, was bei jedem konventionellen Angriff beinahe unvermeidlich war.
Kamris Du-Bagnan schlug nun eine versöhnlichere Tonart an. Er schien einzusehen, daß es besser war, seinem Gesprächspartner reinen Wein einzuschenken. »Wir wollen nicht darüber diskutieren, ob Ihre bislang nicht gerade von Erfolg verwöhnte Rebellenorganisation oder die ruhmreiche Flotte der Söhne Rils stärker auf unseren beiderseitigen Handelskontakt angewiesen ist …«
»Was ist schiefgelaufen?« unterbrach Barn Gnun seinen Gesprächspartner und brachte die Sache damit auf den Punkt.
Kamris Du-Bagnan öffnete den Mund, entblößte die raubtierhaften Beißzähne und stieß dabei grollende Laute hervor. Diese Geste erinnerte an ein Gähnen, kombiniert mit einer Drohgebärde.
»Er ist verlegen«, stellte Sepok nüchtern fest. »Die Körpersprache ist typisch.«
Einen quälend langen Augenblick herrschte betretenes Schweigen auf der Seite des Flottenführers. Schließlich brachte Kamris stockend heraus: »Es gibt tatsächlich ein Problem …«
»Ich höre!« verlangte Barn Gnun erstaunlich gefaßt, aber eiskalt.
»Das Baby wurde befreit.« In knappen Worten berichtete der Flottenführer von Dharks tollkühner Aktion. »Ich habe mir die Aufzeichnungen der Überwachungskameras angesehen und die Berichte meiner Wachsoldaten angehört«, erklärte Kamris schließlich. »Der fremde Terraner tauchte wie ein Blitz auf. Er erschien aus dem Nichts in einem winzigen zylinderförmigen Raumschiff, das durch feste Materie zu fliegen vermochte.«
»Das ist ein Flash«, stellte der Tel sachlich fest. »Ihre Funktionsweise beruht auf der Technik der Mysterious, so wie die unserer Xe-Flash auch. Daher kenne ich mich da aus.«
»Wie gesagt, Sie müssen sich noch etwas gedulden, Kommandant Gnun. Wir haben dem Fremden ein Ultimatum gestellt. Wenn er sich nicht stellt und das Baby samt seiner Mutter ausliefert, wird jede halbe Stunde einer der anderen Gefangenen von der SHADO sterben.«
Der Tel verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Wenigstens zeigen Sie Initiative bei der Krisenbewältigung – wenn Sie schon nicht in der Lage waren, die Befreiung des Dhark-Sohns zu verhindern.«
Der Flottenführer wich dem Blick des Tel-Kommandanten aus. Gewiß empfand er eine kaum in Worte zu fassende Schmach.
Die Baupläne für die Paralysatorkanone müssen den Buccaneers verdammt wichtig sein! überlegte Dhark. Dafür ist ihr Anführer offenbar bereit, sich einiges bieten zu lassen!
»Sie werden sehen, das Kind wird bald wieder in unserer Gewalt sein«, versprach Kamris Du-Bagnan.
»Ich hoffe, Sie setzen die Drohung Ihres Ultimatums auch wirklich in die Tat um«, erwiderte Barn Gnun. »Jedenfalls kann ich Ihnen das nur empfehlen. Terraner sind Weichlinge! Daran sollten Sie denken! Durch Gewalt sind sie leicht zu beeindrucken!«
»Ich hoffe, daß unsere bloße Drohung ausreicht«, erklärte Kamris. »Es entspricht nämlich eigentlich nicht unserer Art, wehrlose Gefangene abzuschlachten. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich werde erwartet.«
Die Verbindung wurde unterbrochen.
Sepok meldete sich zu Wort. »Ich habe die Frequenz gefunden, auf der die Kommunikation zwischen Regierungssitz und dem Raumschiff ablief.«
Dhark wandte den Blick in Richtung des Hologramms. »Ich möchte, daß die entsprechenden Daten auf den Suprasensor meines Flash überspielt werden.«
»In Ordnung.«
»Die Buccaneers scheinen Frequenzbereiche nach Belieben entweder stören oder zum Funkverkehr nutzen zu können«, meinte Riker. Er wandte sich an Dhark. »Das Hauptproblem sind jetzt die restlichen Geiseln.«
Dhark nickte.
»Wir können froh sein, daß sie sich nicht in den Händen dieses Tel-Rebellen befinden«, fand Riker. »Wahrscheinlich würden dann einige von ihnen schon
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