Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02
blockiert.«
»Habe ich mir fast gedacht!« murmelte Dhark.
In eine der Sichtsphären wurde nun das Bild eines großen, quaderförmigen Gebäudes in einer der Metropolen des Planeten gezeigt. »Die Einheimischen nennen diese Stadt Konloy«, erläuterte Sepok. »Hier war der Ursprung des Funksignals. Das technische Gerät, von dem es abgestrahlt wurde, entspricht übrigens tatsächlich in einigen wesentlichen Details jener Technik, die auf dem vorhin gezeigten Raumschiff Verwendung findet.«
»Also wirklich ein alter Tel-Translator!« stellte Riker fest.
Das entscheidende Puzzleteil, der Lückenschluß in dieser logischen Kette von Mutmaßungen und Fakten fehlt uns noch! ging es Dhark siedendheiß durch den Kopf. In seinem Hirn arbeitete es fieberhaft. Immer wieder stoßen wir auf die Tel – gleichgültig, um welche Fragestellung es in Bezug auf Tortuga und das Schicksal der Gefangenen auch geht. Dhark atmete tief durch und ging ein paar Schritte auf und ab.
Er blieb einen Augenblick stehen und wechselte einen kurzen Blick mit Joan Gipsy.
Der kleine Ion war inzwischen im Arm seiner Mutter eingeschlafen. Zweifellos hatte er auch mehr als genug im Verlauf der Ereignisse mitgemacht – angefangen vom Überfall auf die SHADO über die Behandlung während der Geiselhaft bis hin zu Dharks dramatischer Rettungsaktion, bei der alles an einem seidenen Faden gehangen hatte. Aber davon hatte der kleine Ion wohl von allen Beteiligten am wenigsten mitbekommen.
Stimmen ertönten.
Sie sprachen in verschiedenen Idiomen, von denen Dhark keines verstand. Immerhin erkannte er sie wieder. Tel und die Sprache der Buccaneers! Das außerordentlich leistungsfähige Translatorsystem des unterirdischen Hyperkalkulators übersetzte alles, was gesprochen wurde, simultan in die Worgunsprache, die sowohl Dhark als auch Riker fließend beherrschten.
Dhark drehte sich um. In der Sichtsphäre war inzwischen das Innere des großen quaderförmigen Gebäudes zu sehen. »Es handelt sich um den Regierungssitz«, erklärte Sepok. »Wenn man das nach einer so kurzen Zeit der Rückkehr schon sagen kann! Aber vor dem Exodus der Planetarier waren hier jedenfalls der Regierungssitz und die oberste Kontrollinstanz der wichtigsten Behörden dieser Welt untergebracht.«
Mehrfach wechselten Perspektive und Blickwinkel. Verschiedene Büros waren zu sehen. Die dort Beschäftigten trugen teilweise reichlich mit Orden behängte Uniformen, teilweise waren sie auch mit dem unter den Buccaneers üblichen Zivil gekleidet.
»Ich suche nach relevanten Informationen«, sagte Sepok.
Riker schaute auf seinen Chronometer.
»Das Ultimatum der Buccaneers läuft. Wenn sie wirklich alle halbe Stunde eine Geisel töten …« Der ehemalige Flottenchef verstummte.
»Im Grunde paßt diese Vorgehensweise genau in das Verhaltensschema, das wir bis jetzt bei ihnen kennengelernt haben«, fand Dhark.
Es galt jetzt, trotz der äußerst angespannten Lage nicht die Nerven zu verlieren.
Joan Gipsy trat an Dhark heran.
Sie hatte die Jacke ihrer enganliegenden Kombination ausgezogen und den kleinen Ion darauf gebettet. Darunter trug sie ein T-Shirt.
»Ren, hast du irgendeine Ahnung, was die von uns – Ion und mir – wollen? Gibt es da vielleicht etwas, worüber du Bescheid weißt und was du mir bislang verschwiegen hast?«
»Nein, Joan«, gab Dhark zur Antwort.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
»Ich verlange, daß du deinen Sohn und mich sofort mit dem Flash in Sicherheit bringst!«
Deinen Sohn und mich! echote es in Dharks Gedanken. Die Reihenfolge ist sehr bewußt gewählt!
»Und was ist mit den anderen Gefangenen?« erwiderte der ehemalige Commander der Planeten. »Dir kann es doch nicht gleichgültig sein, wenn alle halbe Stunde eine Geisel getötet wird!«
»Dann hast du wirklich vor, den Forderungen dieser Barbaren nachzugeben und uns auszuliefern? Das kann nicht dein Ernst sein, Ren!«
»Das ist es auch nicht.«
»Vorhin, als du urplötzlich in meiner Zelle erschienst und uns befreit hast, da habe ich einen Augenblick lang gedacht, du wärst ein Mann mit Verantwortung. Aber ich scheine mich geirrt zu haben.«
»Joan!«
Sie war ziemlich außer sich. Die psychische Anspannung schien das Maß zu überschreiten, das sie verkraften konnte.
Dhark faßte sie bei den Schultern.
»Du bist hier in absoluter Sicherheit. Es gibt keinen Grund, dich an einen anderen Ort zu bringen, denn im Umkreis vieler Lichtjahre bist du nirgendwo so gut aufgehoben wie in
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