Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
landeten die
restlichen Schiffe.
»Ehre,
wem Ehre gebührt«, kommentierte Arc Doorn ironisch. »Dann wollen wir mal.«
*
Henner
Trawisheim und Marschall Ted Bulton führten das Empfangskomitee persönlich an.
Seit die Flotte über Funk ihre Rückkehr angekündigt hatte, hatten die beiden
Männer den offiziellen Empfang geplant, damit die Öffentlichkeit nicht den
Eindruck gewann, es gäbe Diskrepanzen zwischen dem alten und dem neuen
Regierungschef.
»Willkommen
daheim, Kommandant.« Sein Nachfolger drückte Dhark die Hand. »Es ist gut, daß
Sie endlich wieder hier sind. Die Erde hat Sie vermißt.«
»Das
haben wir gemerkt.« Riker, der sich seinem Freund gemeinsam mit Amy Stewart,
den Brückenoffizieren und Arc Doorn angeschlossen hatte, nahm kein Blatt vor
den Mund. »Das hat die Erde Ren ja auch deutlich zu verstehen gegeben.«
Der
neue Commander der Planeten überging die Anspielung. »Ich kann kaum erwarten,
von Ihnen zu erfahren, was Sie erlebt haben.«
»Eine
Menge«, antwortete Ren. »Mehr als sich zwischen Tür und Angel erzählen läßt.«
»Das
sieht man.« Mit leuchtenden Augen betrachtete Bulton die Budva II . »Es sieht aus, als ob Sie uns
eine weitere technische Meisterleistung mitbringen.«
Der
neue römische Ovoid-Ringraumer mit seinen 190 Metern Durchmesser, dessen
Ringkörper 35 Meter dick, jedoch 45 Meter hoch war, parkte gleich neben der Point of . Wie zwei riesige stählerne
Gebirge erhoben sich die beiden Schiffe in zweihundert Metern Entfernung. Das
Landefeld zwischen ihnen und dem Rest der gelandeten Flotte war übersät mit den
Besatzungsmitgliedern der zehn Ringschiffe. Im Hintergrund spielte dezent, für
Dharks Geschmack aber immer noch zu laut, die Kapelle.
»Der
Nachfolger der Budva , die in Orn
zerstört wurde«, erklärte Riker und hob abwehrend die Hände. »Keine Sorge,
Charlie Jana geht es gut, wenn wir auch den Verlust von vierzehn seiner Leute
zu beklagen haben. Er ist dort hinten bei seiner Mannschaft.«
Der
untersetzte, massige Bulton sah ihn fragend an. »Die Budva zerstört. Wie ist das geschehen?«
»Auch
das ist eine lange Geschichte«, vertröstete ihn Dhark. »Ich werde später einen
ausführlichen Bericht liefern.«
Trawisheim
nickte. Er machte den Eindruck, eine persönliche Unterredung mit seinem
Vorgänger gar nicht abwarten zu können. Ren fragte sich, was er dabei erfahren
würde. Zweifellos ging es auch um sein Schiff.
»Auf
der Erde ist alles in Ordnung?« fragte Stewart.
»Alles
geht seinen geregelten Gang.« Trawisheim betrachtete Dhark nachdenklich. »Auch
wenn es einige Veränderungen gegeben hat, wie Ihnen offenbar ja bereits bekannt
ist. Nun, ich möchte keine Vermutungen über Ihren Informanten äußern.«
»Sie
würden auch keine Antwort bekommen.«
Ren
hatte nicht vor, hinter Wallis’ Rücken etwas auszuplaudern, was nur den
Unternehmer anging und nicht den Interessen der Menschheit zuwiderhandelte.
Zwar war er von dessen Vorgehen nicht sonderlich begeistert, aber nach Wallis’
Erklärung konnte er es zumindest nachvollziehen.
»Wozu
auch?« Riker zuckte mit den Achseln. »Sie hätten uns ja auch vor vollendete
Tatsachen gestellt. Wir schulden Ihnen keine Auskünfte.«
Bulton
straffte seine Gestalt, enthielt sich aber eines Kommentars. Immerhin war Riker
als Chef der Terranischen Flotte nach wie vor sein Vorgesetzter.
»Lassen
Sie uns die Formalitäten hinter uns bringen, Henner«, schlug Dhark vor. Ihm
entging nicht, daß die Atmosphäre, die aufgrund der Fakten ohnehin nicht die
beste war, frostiger wurde. Zwar hatte er selbst sich mit den veränderten
Gegebenheiten abgefunden, auch dank Amys Hilfe, aber Dan hegte immer noch einen
Groll, weil er der Meinung war, sein Freund sei auf inakzeptable Weise
abserviert worden.
Trawisheim
aktivierte sein Multifunktionsarmband und rief nach einem bereitstehenden
Schnellschweber. Kurz darauf setzte der Jett ganz in der Nähe auf, um ihn,
Bulton, Dhark und Riker abzuholen.
*
Von
dem kleinen Konferenzraum aus, der im 36. Stockwerk des Regierungsgebäudes lag,
blickte man auf den am östlichen Stadtrand von Alamo Gordo gelegenen Raumhafen.
Undeutlich waren in der Ferne die unitallblauen Ringe zu erkennen, von denen
einer die Point of war.
Nachdem
ein Roboter Getränke gebracht hatte, riß sich Dhark von dem Anblick los und
setzte sich an den ovalen Tisch, der an seinen Längsenden mit zwei inaktiven
Monitoren bestückt war.
»Wir
waren lange nicht mehr hier, und nun, da wir
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