Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
»Aber wegen der Kosten brauchen Sie sich nicht
den Kopf zu zerbrechen. Die neuen Ringraumer kommen selbst bei voller Betriebsbereitschaft
mit einem Kontingent von sechs Mann Besatzung aus. Und der Bau in den Werften
geschieht mehr oder weniger vollautomatisch. Mit den neuen Erkenntnissen kann
Terra seine Abwehrkraft beträchtlich erhöhen und trotzdem die Kosten für die
Verteidigung drastisch senken.«
Trawisheim
räusperte sich. »Hören Sie, Dhark, ich bin nicht glücklich über die Art und
Weise, wie die Wahlen abgelaufen sind. Mir wäre Ihre Anwesenheit auf der Erde
lieber gewesen, um die Sache anders über die Bühne zu bekommen.«
»Das
glauben Sie doch selbst nicht«, ereiferte sich Riker. »Wieso dann dieses neue
Gesetz mit der Sechsmonatsklausel? Das ist doch allein auf Ihrem Mist
gewachsen.«
»Da
Sie darüber auch schon Bescheid wissen, ja, das ist es. Dieses Gesetz hat aber
weder mit Dhark noch mit mir als Person zu tun. Ich hielt es aus sachdienlichen
Erwägungen heraus für nötig, und da war ich nicht der einzige. Gegen einen
abwesenden Kandidaten Dhark hätte die Fortschrittspartei haushoch gewonnen. Sie
brachte das Gesetz ein, um uns vorzuführen, weil sie niemals damit rechnete,
daß wir es annehmen würden. Indem wir es taten, nahmen wir Paley und seiner
Bande den Wind aus den Segeln… aber wir mußten einen neuen Kandidaten
aufstellen, der den Vorgaben des Gesetzes entsprach.«
»Ich
sehe keinen Sinn darin, weiter über dieses Thema zu reden.« Ren reichte seinem
Nachfolger die Hand. »Sie sind neuer Commander der Planeten, Henner, und dazu
gratuliere ich Ihnen. Ich hatte ein wenig Zeit, darüber nachzudenken, und
glauben Sie mir, ich bin gar nicht so unglücklich über die Entwicklung.«
Riker
machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das hast du schon einmal gesagt, Ren.
Ich finde, du nimmst das zu locker.«
An
den Mienen von Trawisheim und Bulton konnte Dhark sehen, daß sie ebenfalls
ziemlich überrascht darüber waren, wie gefaßt er seine Abwahl akzeptierte.
Offenbar
hatten sie mehr Widerstand von seiner Seite erwartet, auch wenn er dazu
natürlich keine rechtliche Handhabe hatte.
»Ich
bin kein Politiker«, bekräftigte der weißblonde Mann. »Das hier, dieses Büro
und all das, ist nicht meine Welt. Sie haben das schon immer besser im Griff
gehabt als ich, Henner. Warum also nicht endlich auch durch Volkslegitimation?«
Er
fing den skeptischen Blick seines Freundes auf. Ist Amy für deinen
Meinungsumschwung verantwortlich? Natürlich war Dan, wie einigen anderen an
Bord der Point of , nicht
entgangen, daß deren Kommandant und der weibliche Cyborg inzwischen ein Paar
waren.
»Es
gibt allerdings eine Sache, die ich geklärt haben möchte.«
»Die Point of «, vermutete Bulton.
Dhark
nickte.
»Darüber
habe ich auch schon nachgedacht.« Trawisheim verschränkte die Arme vor der
Brust. »Wie ich Mister Riker bereits versicherte, habe ich Ihre Verdienste um
die Menschheit keineswegs vergessen, Ren. Deshalb bin ich zu der Entscheidung
gelangt, Ihnen die Point of im
Namen der Regierung als Privatbesitz zu überlassen. Die Schenkung wurde bereits
auf dem kleinen Dienstweg durch das Kabinett ratifiziert.«
»Was?
Bei allem Respekt, Sir, aber die Flotte kann auf dieses Schiff nicht
verzichten.«
Der
neue Commander warf Bulton einen scharfen Blick zu. »Es reicht, Marschall.
Meine Entscheidung in diesem Punkt ist gefallen. Dhark hat sich die Point of in den vergangenen Jahren mehr
als einmal verdient. Außerdem vergessen Sie nicht die Baupläne für die neuen
Ovoidraumer.«
Bulton
schwieg, aber seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, was er von dieser
Entscheidung hielt, nämlich gar nichts.
»Wenn
das so ist, können Sie eine weitere Personalie klären, meine Herren.« Riker
erhob sich. »Ich nehme mit sofortiger Wirkung meinen Abschied von der Flotte.«
»Dan!«
Dhark wollte seinen Freund zurückhalten. »Überleg dir das gut.«
»Habe
ich doch längst. Wo soll ich denn hin, wenn nicht auf die Point of ? Besonders jetzt, da sie dir
gehört. Oder denkst du vielleicht, ich lasse dir den Spaß da draußen allein? Da
bist du aber schief gewickelt, mein Lieber.«
Trawisheim
verzog keine Miene. »Damit habe ich gerechnet, auch wenn ich diesen Schritt
bedaure. Und da ich sicher bin, Sie nicht umstimmen zu können, versuche ich es
erst gar nicht. Als Regierungschef nehme ich Ihre Demission an, Mister Riker,
und ernenne Marschall Bulton, der die Flotte de facto ohnehin bereits
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