Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
führte,
offiziell zum neuen Flottenoberbefehlshaber.«
Riker
legte seinem Freund einen Arm auf die Schulter. »So enden wir jetzt also. Als
Zivilisten.«
Ren
lächelte, denn er sah das etwas anders. Dies war keineswegs das Ende.
Sondern
vielmehr ein neuer Anfang.
*
Nachdem
die beiden Männer gegangen waren, erhob sich auch Bulton von seinem Platz. Er
deutete einen militärischen Gruß an und machte Anstalten, ebenfalls den Raum zu
verlassen.
»Warten
Sie, Ted«, hielt ihn Trawisheim zurück. »Ich merke doch, daß Ihnen etwas gegen
den Strich geht. Da Sie jetzt mein neuer Flottenchef sind, erwarte ich mehr denn
je Ihr Vertrauen und Ihre Offenheit. Unter vier Augen brauchen wir auch keine
übertriebene Rücksicht auf die Hierarchie zu nehmen. Nehmen Sie kein Blatt vor
den Mund. Wenn Ihnen etwas nicht paßt, dann immer heraus damit.«
»Hm«,
machte der Marschall. »Es kann aber sein, daß Ihnen nicht gefällt, was ich zu
sagen habe.«
»Das
lassen Sie mal meine Sorge sein.«
»Also
gut, Commander. Dann komme ich noch einmal auf die Point of zu sprechen, die bekanntlich das beste Schiff ist,
über das wir jemals verfügt haben. Nichts gegen Dharks Verdienste, da stimme
ich Ihnen zu, aber ein derartiges Geschenk halte ich für eine Nummer zu groß.
Irgendwann werden wir das Schiff wieder brauchen, und dann bereuen wir diese
Entscheidung.«
»Bewahren
Sie die Ruhe, Ted«, winkte Trawisheim ab. »Wenn wir die Point of brauchen, können wir darüber verfügen.«
»Ich
fürchte, ich verstehe nicht ganz.«
»Dhark
hat doch gar nicht das Geld, um ihren ständigen Betrieb zu gewährleisten. Er
ist ein Idealist, und das habe ich immer an ihm geschätzt. Aber wie er selbst
richtig betonte, ist er kein Politiker, und ein Geschäftsmann schon gar nicht.
Er wird sich noch über die Betriebskosten wundern, wenn er die Logistik der
Flotte nicht mehr im Rücken hat.«
»Das
klingt ein wenig nach Erpressung.«
»Falsch.«
Trawisheim schüttelte entschieden den Kopf. »Das ist eben Politik. Ich
schachere hier nicht um Belohnungen oder Abfindungen, sondern handle
ausschließlich im Interesse der Menschheit. Wenn der Staat für den Betrieb der Point of sorgt, kann er auch gewisse
Ansprüche anmelden, und genau das gedenke ich zu tun.«
»Damit
werden Sie sich bei Ihrem Vorgänger aber nicht beliebt machen.«
»Es
ist nicht meine Aufgabe, mich beliebt zu machen. Es geht einzig darum, die
Menschheit möglichst effektiv zu führen und das Bestmögliche für sie
herauszuholen. Ren Dhark würde mir da zustimmen, denn im Grunde hat er nie
anders gehandelt.«
Bulton
nickte und verabschiedete sich.
Noch
lange, nachdem er den Raum verlassen hatte, starrte Trawisheim die
verschlossene Tür an. Natürlich hatte sein neuer Flottenchef nicht ganz
unrecht, und er hatte ja auch nicht vor, Dhark an der kurzen Leine zu halten,
aber in der Politik wie in der Wirtschaft gab es eine eherne Regel, auch wenn
sie selten offen ausgesprochen wurde.
Eine
Hand wäscht die andere.
Er
würde sie seinem Vorgänger schon schmackhaft machen. Und letztlich blieb Dhark
gar nichts anderes übrig, als auf seine Vorschläge einzugehen.
Denn
was nützte ihm das beste Raumschiff der Galaxis, wenn es nicht mehr von der
Stelle kam?
*
Nach
der offiziellen Begrüßung war die Besatzung wieder an Bord der Point of gegangen. Solange nicht
feststand, wie es weiterging, kam auch nach der langen Mission niemand auf die
Idee, Landurlaub einzureichen.
»Was
denkst du, wie sie es aufnehmen werden?« fragte Dhark, während er und Riker
über das Landefeld schritten. »Der Großteil der Besatzung versteht sich mit
Leib und Seele der TF zugehörig. Niemand wird begeistert sein, die Point of verlassen zu müssen.«
»Willst
du die Leute denn loswerden?«
»Wie
kommst du auf diesen Unsinn? Allein kann ich das Schiff nicht fliegen. Aber
darum geht es doch nicht. Da die PO nicht mehr der Flotte angehört, werden
unsere Leute ummustern müssen. Wahrscheinlich hat Bulton bereits
Verteilungspläne in der Schublade liegen.«
Die
Vorstellung schmerzte Ren. Der Großteil der Mannschaft versah seinen Dienst an
Bord schon seit Jahren. Im Grunde waren seine Weggefährten mehr ein
verschworener Haufen denn eine bloße Zweckgemeinschaft. Zuviel hatten sie
gemeinsam erlebt, als daß sich das Miteinander noch als reines Dienstverhältnis
beschreiben ließ.
»Anscheinend
kennst du deine Leute schlecht«, warf ihm Riker vor. »Die hauen doch nicht alle
ab und lassen
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