Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
uns sitzen. Die haben nämlich genauso wenig Lust auf
Patrouillendienst oder das Vermessen und Kartographieren von
extraterrestrischen Nebeln und Sternenclustern wie ich. Es würde mich nicht
wundern, wenn die meisten meinem Beispiel folgen und einem abgehalfterten
Ex-Commander der Planeten die Treue halten.«
Die
beiden Männer lachten, als sie über eine Rampe ins Innere des Ringraumers
stiegen und kurz darauf über den Haupteingang auf Deck 4 die Kommandozentrale
betraten. Nur Amy Stewart und Arc Doorn hielten sich dort auf.
Der
Sibirier hockte vor dem Kommandopult und kommunizierte mürrisch mit dem
Checkmaster. Als er Dhark und Riker erblickte, hellte sich seine Miene auf.
»Wenn Sie so vergnügt sind, kann die Lage so schlecht nicht sein.«
»Sie
ist noch viel schlechter«, gab Riker grinsend zurück. »Sie sehen zwei Ehemalige
vor sich, Arc.«
»Zwei
ehemalige… was?«
Dhark,
der stürmisch von Amy Stewart begrüßt wurde, ignorierte den Techniker. »Heute
abend gehen wir aus«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Nur wir beide. Und Anja und
Dan, obwohl der von seinem Glück noch nichts weiß.«
»Laß
mich raten. Ins Los Morenos.«
»Weibliche
Intuition oder Cyborglogik?«
Seine
neue Gefährtin knuffte ihm in die Rippen, dann wurde sie schlagartig ernst.
»Was hat Trawisheim gesagt?«
Dhark
schob sie sanft, aber bestimmt von sich. »Er hatte eine kleine Überraschung für
mich. Du erfährst es gleich, aber ich möchte, daß die gesamte Besatzung
mithört. Niemand soll länger als nötig im Ungewissen bleiben.«
Er
betätigte die bordinterne Sprechverbindung und schaltete sie auf Rundruf, so
daß seine Worte im ganzen Schiff zu vernehmen waren.
»Hier
spricht Ren Dhark«, begann er. »Bisheriger und zukünftiger Kommandant der Point of .« In groben Zügen wiederholte
er, was sich bei der Konferenz ergeben hatte, so daß er nicht sah, wie Doorn
die Kinnlade runterklappte. Er vergaß auch nicht Rikers Rücktritt zu erwähnen.
»Das
hätte ich dem Cyborg nicht zugetraut«, lamentierte der Sibirier, nachdem Ren
seine Ausführungen beendet hatte. »Aber eines wundert mich nicht, nämlich daß
Ihr Busenfreund Riker die Konsequenzen gezogen hat. Doch glauben Sie bloß
nicht, daß ich dahinter zurückstehe. Ich gehöre ebenso auf die Point of , und Sie müssen mich schon mit
einer Schubkarre von Bord schaffen, wenn Sie mich loswerden wollen.«
»Verrückt
müßte ich sein. Wer soll dann demnächst sämtliche technischen Einrichtungen der
Galaxis für mich knacken?«
»Weise
Worte, Dhark. Weise Worte.«
»Du
wirkst so befreit, Ren.« Amy nahm ihn in den Arm, als auch schon Falluta und
Bebir in die Zentrale stürmten, kurz darauf gefolgt von Anja Riker, Tino Grappa
und einigen anderen.
»Das
ist kein Raumschiff mehr, sondern das reinste Tollhaus«, befand Doorn.
»Jedenfalls habe ich nicht den Eindruck, daß sich hier an Bord demnächst viel
ändern wird, was das Personal angeht.«
Er
täuschte sich nicht. Zu Rens Überraschung war keiner seiner Offiziere bereit,
den Ringraumer zu verlassen und auf einem anderen Schiff Dienst zu tun. »Dann
wird eben abgemustert«, war der allgemeine Tenor, in den auch der größte Teil
der Mannschaftsdienstgrade einfiel.
Riker
verzog das Gesicht zu einer hämischen Grimasse. »Bulton wird platzen, wenn ihm
die besten Offiziere der Flotte von der Stange gehen, und Trawisheim nicht
minder. Ich glaube, unsere Nachfolger haben sich leicht verrechnet.«
Mitten
in der ausgelassenen Stimmung fiel Dhark etwas ein. »Gibt es schon eine
Nachricht von der Sonde, die wir den Kartak hinterhergeschickt haben?«
»Sie
hat sich über To-Richtfunk gemeldet.« Doorn griff nach einer Schriftfolie, die
vor ihm auf dem Kontrollpult lag. »Die Buccaneers haben ein uns bisher
unbekanntes Sonnensystem angeflogen. Hier sind die Koordinaten. Es liegt am
äußeren Rand der Milchstraße, fast auf direktem Weg von der Erde nach Eden.«
Dhark
horchte auf. »Hoffentlich laufen sie nicht durch einen dummen Zufall Wallis ein
zweites Mal über den Weg.«
»Der
müßte inzwischen sein Ziel erreicht haben und in Sicherheit sein. Erinnere
dich, daß er davon sprach, eine eigene Flotte zu besitzen. Allerdings frage ich
mich, wieso die sein fliegendes Werk nicht eskortiert hat.«
Ren
zwang sich dazu, die in seinem Inneren plötzlich aufkeimende Unruhe
niederzuhalten. Am liebsten wäre er auf der Stelle wieder ins All aufgebrochen
und hätte Kurs auf die von der Sonde übermittelten Daten gesetzt. Doch
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