Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
RENAS VERSPRECHEN (German Edition)

RENAS VERSPRECHEN (German Edition)

Titel: RENAS VERSPRECHEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rena Kornreich Gelissen , Heather Dune Macadam
Vom Netzwerk:
Namen durch, wickle die Notiz fest um einen Stein und stecke diesen für morgen in meinen Saum.
    Zurück auf unserer Pritsche, gebe ich Danka das armselige Stück Kartoffel, und als wir daran herumknabbe rn , versuchen wir es grö ss er und sch mackhafter zu machen, als es jemals sein kann. „ Danke, Rena. “ Wie sehr wünsche ich mit; es könnte mehr sein. Ich möchte mich richtig um sie kümmern können, ihr Hühnchensuppe und viel Wasser einflö ss en, ihr Bettruhe gönnen, alles Dinge, die wir nicht haben dürfen. Ihre Augen glänzen im Dunkeln wie Glas. Ich habe Angst. Die Äu ss erung der Blockältesten ist keine optimistische Diagnose. Ich sage nichts zu Danka, aber ich habe davon im Lager flüstern hören. In diesem Frühjahr sind die Moskitos eine richtige Plage, und der Sumpf, in dem wir leben, macht unsere Körper zu einem Festbankett, wenn sie sie aussaugen. Es gibt keine Verteidigung: Wir sind vor Hunger zu geschwächt, um die über uns herfallenden Läus e und Moskitos bei ihrem Schlem mermahl zu bekämpfen. Ich schlafe ein, als eine Kältewel le ei nen lautlosen Muskelkrampf auslöst.
     
    Der Stein landet dicht neben Heniek. Er nimmt ihn schnell auf und wirft einen kühnen Blick auf die Nach richt. Er macht sei nen Freund darauf aufmerksam. Wir graben. Es ist keine SS in der Nähe, deshalb werden wir ein wenig langsamer bei m Ab laden des Lastwagens, um so viele Worte wie möglich wech seln zu können.
    Sie graben. Ich mache mir solche Sorgen um Danka, da ss ich mich einen Augenblick lang fr age, ob einer von ihnen uns hel fen kann.
    Als läse er meine Gedanken, fragt Heniek: „ Können wir euch ir gendwie helfen?“
    „ Ich glaub e, meine Schwester hat Malaria.“ Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiterre den soll, ic h werfe einen raschen Blick auf unser Arbeitsareal; keiner kann uns hören. Meine Schaufel steht n icht still. „ Wenn wir ein wenig Tomatensaft und eine Scheibe Zitrone hätten, könnten wir vielleicht die Kruste von ihren Lippen waschen. Da s bricht vielleicht das Fieber.“ Mir ist das Unmögliche gelungen; ich habe einen ganzen Satz gesprochen, ohne mich unterbrechen zu müssen. Rauh kratzt Metall gegen Stein. Ich kann diese Bewegung stundenlang ausführen, ohne Muskel schmerzen oder Müdig keit - graben, graben. Wir arbeiten pausenlos. Wir holen eine neue Ladung, ic h arbeite zweimal so schnell, weil ich hoffe, noch eine Ladung hochzubringen, ehe die Männer gehen, vor Einbruch der Dunkelheit. Vor lauter Aufregung zittere ich. Emma gibt uns ein Zeichen, den Waggon zu übernehmen.
    „ Macht schnell! “, ordnet sie an. Wir schieben den Waggon die Gleise hoch. Mit gesenkten Köpfen laden wir aus, ohne einen Blick auf die Männer zu werfen.
    „Du brauchst Chinin.“ Er hört sic h so hoffnungsvoll an.
    „Tja, schon ...“ Es ist schon lange her, da ss ich Hoffnung empfunden habe. Er gräbt. Wir graben. Die Sonne nähert sich dem Horizont. Der Waggon ist fast leer. Wir beenden un sere Auf gabe, bereiten uns dar auf vor, den Waggon zu Emma und zu denen, die Erde sieben, zurückzuschieben, weg von den Männern.
    „Mach dir keine Sorgen, Rena.“ Ich höre seine Stimme über den Zaun fallen und klammere mich daran fest, als wäre es ein kleines Floss auf dem wütenden Meer. Aus irgendeinem Grund glaube ich, dass Heniek uns helfen kann; ich weiss nicht wie, aber einen Augenblick atme ich leichter.
     
    Die Kruste auf Dankas Lippen ist schlimmer geworden, aber sie fühlt sich nicht mehr so hei ss an. Ich frage mich, ob die Sprunghaftigkeit des Fiebers womöglich eine seiner Gefahren ist. Wir graben und sieben d en ganzen Vormittag bis zum Mit tagessen und beladen die Waggons nicht. Ich möchte Emma zuschreien, sie soll uns an die Waggons lassen, aber wir sieben nur und sieben und sieben. Wen igstens werden wir dann mor gen genug zu transportieren haben, doch das bedeutet, da ss sie uns s tärker patrouillieren werden, wenn mehr Gruppen an den Waggons arbeiten. Mit tag kommt und geht. I n meinem Becher schwimmt ein Stück Flei sch. Ich b eisse d ie Hälfte davon ab un d gebe den Rest an Danka weiter.
    „Ist das Schweinefleisch?“
    „Iss es.“ Ich weigere mich, ihr eine Antwort zu geben. Es ist Fleisch, und das ist alles, was zä hlt. Der Krieg scheint gut zu la ufen.
    Wir graben und sieben den ganzen Nachmittag. Die Waggons rühren sich nicht vom Fleck.
     
    Vier Uhr morgens.
    „Raus! Raus!“
    Wir stell en uns mm Appell an, trinken unseren Tee aus und essen das Brot von

Weitere Kostenlose Bücher