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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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versuchte, sich loszuwinden, hatte jedoch nicht mit meiner Kraft gerechnet. Als ich den Arm noch weiter drehte, fiel er auf die Knie und schrie auf. Das musste höllisch weh tun mit gebrochenen Rippen.
    »Halt die Klappe!«, befahl ich. »Wenn du mir ein paar Fragen beantwortest, tue ich dir nichts.«
    »No hablo inglés«, sagte er streitlustig.
    »Natürlich sprichst du meine Sprache. Du hast mich gestern angefleht, dich gehen zu lassen!« Ich beugte mich vor und zischte in sein Ohr: »Hör mir gut zu, Arschloch. Wer ist hinter meinem Hund her?«
    Er antwortete nicht, sondern versuchte nur vergeblich, sich aus meinem Griff zu befreien. Mit der freien Hand packte ich seine Haare und zog seinen Kopf so weit zurück, dass sich sein Gesicht direkt unter meinem befand. Dann sah ich ihm in die Augen. »Ich zähle bis drei. Wenn du mir dahin keinen Namen genannt hast, breche ich dir das Genick.« Ich baute langsam Druck auf. »Eins … zwei …«
    »Gilberto!«, würgte er hervor. Ich ließ locker.
    »Und wie weiter? Ich will seinen vollständigen Namen«, knurrte ich wütend.
    »Gilberto Orejuela«, keuchte er. Orejuela war ein bekannter kolumbianischer Drogenbaron.
    »Du lügst. Orejuela sitzt im Gefängnis.«
    » Sí! Sí! Ich sage Ihnen die Wahrheit«, wimmerte er.
    »Welches Interesse hat er an meinem Hund?«, fragte ich.
    » Brujería . Magie. Er braucht brujería, um aus dem Gefängnis zu kommen.«
    »Mein Hund ist bloß ein Hund«, sagte ich mit leiser, drohender Stimme. »Sag Orejuela, dass mein Hund keine Magie besitzt – aber ich. Und wenn jemand noch mal versucht, ihn zu stehlen, dann jage ich ihm den Teufel auf den Hals. ¿Me entiendes? «
    Der Typ antwortete nicht.
    » ¿Me entiendes? Hast du mich verstanden?«, fragte ich erneut und verzog mein Gesicht zu einem furchtbaren Lächeln, bei dem ich ihm meine scharfen Vampirzähne zeigte.
    Sein Körper zitterte unter meinen Händen. »Sí!« , rief er aus. »Sí!«
    »Guevón«, verfluchte ich ihn und stieß ihn mit voller Wucht gegen die Wand. Die Luft entwich aus seinem Körper, und er glitt mit verdrehten Augen zu Boden. Ich machte mich aus dem Staub.

    In Manhattan musste ich mich um weitere guevóns kümmern. Ich hatte mich dazu durchgerungen, zum Club zu gehen und mich nach Tallmadge zu erkundigen. Offenbar lebte er dort oder hielt sich zumindest die meiste Zeit da auf. Die Suche nach Tallmadge war mein einziger Grund für den Besuch, oder zumindest redete ich mir dies ein. In Wahrheit hatte mich das Treffen mit Tino aufgeputscht. Auch wenn ich es mir selbst nicht eingestand, lechzte ich mit aller Macht nach frischem Blut.
    Kaum hatte ich auf die Klingel des Hauses am Irving Place gedrückt, als ich auch schon eingelassen wurde. Cathary begrüßte mich und fragte, was er für mich tun könne.
    »Ich möchte zu Tallmadge.«
    »Ich bedaure, aber er ist nicht im Hause«, erwiderte Cathary höflich.
    »War die Gräfin seit der Jagd schon wieder hier?«
    »Sie kam am frühen Abend her, hat unser Haus aber bereits wieder verlassen«, erklärte er. »Wenn irgendjemand nach ihr fragt, so soll ich ausrichten – und sie bat mich, es genau so zu formulieren –, dass man sie fangen solle, wenn man könne. Es handelt sich bestimmt um einen privaten Scherz, nicht war? Sie lachte, als sie mir dies auftrug.«
    Es handelte sich keineswegs um einen Scherz. »Hat sie noch irgendetwas anderes gesagt?«, fragte ich so unbekümmert, wie ich es vermochte. »Ich glaube nämlich, dass diese Nachricht für mich bestimmt war, verstehen Sie?«
    »Sie erwähnte, dass sie eine ›neue Versicherung‹ hat. Meinen Sie das?«
    Ich zog die Augenbrauen zusammen. Eine neue Versicherung? Hatte sich die Gräfin eine neue Geisel beschafft? Ich musste so schnell wie möglich Benny und Cormac anrufen, aber ich hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass sie einen von den beiden in ihrer Gewalt hatte.
    »Miss Urban?«, fragte Cathary, da ich schweigend und reglos dastand. »Beehren Sie uns heute Abend mit Ihrer Anwesenheit? Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?«
    Ich konzentrierte mich wieder auf ihn. »Äh, nein, vielen Dank. Ich bleibe nicht. Ich bin auf der Suche nach Tallmadge, das ist alles.« Als ich mich zum Gehen wenden wollte, erschien plötzlich eine Gestalt in der Tür zum Wohnzimmer. Es war der wunderschön anzuschauende und für mich doch so gefährliche Ducasse.
    »Herrin«, sagte er sanft. »Vielleicht kann ich Euch helfen, Tallmadge zu finden.«
    »Weißt du, wo er

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