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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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sowohl Ginny, Chip als auch LaDonna –, fand jedoch als einzige Neuigkeit heraus, dass LaDonna Chavez sowohl für ihr Vordiplom als auch für ihren Jura-Abschluss die Pepperdine besucht hatte, eine stark christlich orientierte Universität. Die Hochschule besaß zwar einen ausgezeichneten Ruf, trotzdem fand ich ihre Wahl … nun ja, interessant. Nach ihrem Abschluss hatte LaDonna ein Praktikum bei einem konservativen republikanischen Kongressabgeordneten aus Kalifornien absolviert. Dann tränkte die Valdez von Exxon die Küste Alaskas in Öl und ruinierte das Ökosystem für die nächsten paar hundert Jahre, und sie schmiss den Job. Vielleicht hatte LaDonna genau wie Daniel ihre eigene Verwandlung auf der Straße nach Damaskus durchgemacht. Vielleicht aber auch nicht.
    Nachdem ich eine Weile lang darüber nachgegrübelt hatte, rief ich erneut bei Benny an. Sie ging immer noch nicht ans Telefon. Ich suchte die Visitenkarte mit Tallmadges Nummer und drückte die entsprechenden Tasten auf meinem Handy. Es klingelte, und schließlich nahm er ab.
    »Ist Benny da?«, fragte ich.
    »Daphne?«
    »Ja, ich bin’s. Hör mal, ich kann Benny nicht erreichen. Ist sie bei dir?«
    »Nein, ist sie nicht«, erwiderte er.
    »Wann hat sie letzte Nacht den Club verlassen? Hast du sie nach Hause gebracht?«
    »Ich befürchte, ich kann dir keine große Hilfe sein«, sagte er. »Ich bin noch vor ihr gegangen, etwa gegen drei. Sie war mit der Gräfin zusammen. Ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht. Vielleicht sind sie zusammen irgendwo hingefahren.«
    »Sie hat einen Auftrag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einfach abhaut.«
    »So habe ich das nicht gemeint. Ich dachte nur, dass Benny den Tag vielleicht mit der Gräfin verbracht hat, falls sie vom Morgengrauen überrascht worden ist. Vielleicht hat sie aber auch einfach im Club geschlafen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber ich mache mir Sorgen, weil sie ihre Mailbox nicht abhört. Würdest du im Club anrufen? Und falls sie nicht da ist, dann versuch doch bitte, die Gräfin zu erreichen. Ich sehe bei Bennys Wohnung nach und gehe dann zurück zu Joe Daniels Parteizentrale auf der Neunundzwanzigsten. Ich will die Sache nicht zu schwarz malen, aber eins garantiere ich dir: Wenn Benny irgendetwas zugestoßen ist, dann hast du ein Riesenproblem am Hals, Tallmadge«, sagte ich. Mein ungutes Gefühl wuchs rapide.
    »Beruhige dich, Daphne. Ich glaube, dass du die falschen Schlüsse ziehst. Vielleicht ist Benny nicht erreichbar, weil sie nicht erreichbar sein will.«
    »Weil sie unter Drogen gesetzt wurde? Das ist schließlich nicht allzu weit hergeholt, oder?« Meine Stimme war hart wie Stahl, und meine Finger umklammerten das Telefon.
    »Wir hatten gestern nur ein wenig harmlosen Spaß miteinander. Genau wie du, wie ich gehört habe. Warum verwehrst du deiner Freundin die gleichen Gelüste?«, fragte er selbstgefällig. In diesem Moment hasste ich ihn, und ich hasste, dass er wusste, was ich getan hatte.
    »Fahr zur Hölle, Tallmadge. Zusammen mit deinem ganzen verdammten Club. Finde Benny.« Zitternd vor Wut legte ich auf.

    Ich schnappte mir meinen Rucksack, warf eine Lederjacke über und nahm ein Taxi zu Bennys Wohnung, die etwa fünfzehn Blocks von meiner entfernt lag. Der Portier rief in ihrer Wohnung an, doch sie antwortete nicht. Als ich erwähnte, dass ich mir große Sorgen machte, teilte er mir mit, dass sie weder ihre Post noch eine Lieferung von der Wäscherei, die an diesem Nachmittag angekommen war, abgeholt hatte. Vernünftig betrachtet hatte Tallmadge vermutlich Recht: Benny befand sich entweder im Club oder bei der Gräfin. Warum hüpfte meine innere Stimme dann auf und ab und schwenkte wie wild eine rote Fahne? Ich spürte instinktiv, dass es Benny nicht gut ging, aber momentan konnte ich nur darauf warten, dass sie sich bei mir meldete.
    Mein nächster Halt hätte die Neunundzwanzigste Straße sein sollen, aber noch während ich mit dem Taxi Richtung Downtown fuhr, änderte ich meine Meinung. Plötzlich wünschte ich mir nichts sehnlicher, als Fitz wiederzusehen.
    Ich hatte meinen Besuch nicht angekündigt und hoffte daher, dass ich die Wachen irgendwie überreden konnte, mich zu ihm zu lassen. Doch ich musste meine Überredungskünste gar nicht anwenden, denn es stellte sich heraus, dass Fitz einen Ausweis für mich hinterlegt hatte, mit dem ich jederzeit zutrittsberechtigt war. Ich atmete erleichtert auf und eilte durch die Flure zu seinem Zimmer. Er saß in

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