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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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wahrscheinlich vollkommen egal ist«, erwiderte er und drehte mein Gesicht zu sich. »Sieh mich an. Ich verstehe deine Sorge um mich und um dich selbst. Aber ich bin nicht wie diese anderen Typen. Und ich bin bereit, es darauf ankommen zu lassen.«
    »Du gehst ein ziemlich hohes Risiko ein, Fitz«, sagte ich und sah in seine freundlichen, grauen Augen.
    Er zog mich auf seinen Schoß und legte die Arme um mich. »Ich möchte dir eine Geschichte erzählen, Daphne. In der keltischen Mythologie sind die Selkies ein Volk magischer Gestaltwandler, die als Robben im Meer leben. Eine weibliche Selkie kann jedoch ihr Fell ablegen und als wunderschöne Frau an Land kommen, um im Licht des Mondes am Strand zu tanzen und dabei die Liebe eines Menschen zu gewinnen. Ich habe das Gefühl, als hätte ich meine eigene Selkie gefunden, und empfinde dies keineswegs als Fluch, sondern als Segen. Die anderen Männer, die du geliebt hast, waren keine Iren, oder?«
    »Nein«, sagte ich und schmiegte meine Wange an seine.
    »Dann haben sie dich nicht verstanden. In ihrer Kultur gibt es keine Magie. Wir Iren wissen, dass viele wundervolle Dinge und magische Geschöpfe auf der Welt existieren – die nicht alle nur gut sind. Feen zum Beispiel spielen den Menschen üble Streiche, und Leprechauns stehlen kleine Kinder. Wusstest du das, meine Kleine?«, sagte er und vergrub das Gesicht in meinen Haaren.
    »Hör auf, mich aufzuziehen. Menschen hassen Vampire. Vielleicht wirst du mich eines Tages ebenfalls hassen«, sagte ich, und eine ungebetene Träne rann über meine Wange.
    »Menschen hassen, was sie nicht verstehen. Ich werde dich nicht hassen, das verspreche ich dir«, sagte er. Und tief in meinem Herzen wollte ich diesem Versprechen glauben.

Kapitel 12
    Alle denken darüber nach,
    wie man die Menschheit ändern könnte,
    doch niemand denkt daran,
    sich selbst zu ändern.
    Leo Tolstoi

    W ir sprachen von Liebe, und dabei blieb es auch. Zum einen befand sich Fitz nicht in der Verfassung für Anderweitiges, auch wenn er mir auf die gleiche Weise Vergnügen bereiten wollte wie beim letzten Mal. Zum anderen war ich emotional zu erschöpft für Sex. Ich fühlte mich geborgen, nicht sexuell erregt.
    Wir unterhielten uns eine ganze Weile lang. Ich erzählte Fitz, dass ich noch zu Joe Daniels Parteizentrale gehen wollte, und fasste kurz die Informationen über das bevorstehende Attentat zusammen. Außerdem versicherte ich ihm zurückzukommen, sobald ich konnte. Er gab mir seine Adresse und versprach anzurufen, wenn er entlassen werden sollte. Ich küsste ihn zum Abschied und fühlte mich, als sei ein schweres Gewicht von meinen Schultern genommen. Doch kaum stand ich wieder auf der Straße, dachte ich an Benny, und eine Welle kalter Angst überrollte mich.
    Ich sah nach, ob irgendwelche Nachrichten auf meinem Handy eingegangen waren. Selbst Tallmadge hatte nicht angerufen, was mich ernsthaft verärgerte. Ich wählte seine Nummer, aber er nahm nicht ab. Wahrscheinlich steckte Absicht dahinter. Was sollte ich nun tun? Eigentlich hatte ich vermeiden wollen, noch einmal in den Club zurückzukehren, aber man bekommt eben nicht immer das, was man will. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, würde ich hingehen, nachdem ich bei Daniel vorbeigeschaut hatte.

    Daniels Parteizentrale platzte fast aus allen Nähten. Am Eingang zeigte ich meinen Ausweis, um eingelassen zu werden, und schlängelte mich dann durch das Gedränge ins Hinterzimmer. Ich entdeckte Ginny, die gerade telefonierte, und bahnte mir einen Weg zu ihr.
    »Hey! Ginny!«, rief ich.
    Sie hob den Kopf und bedeckte die Sprechmuschel des Telefons mit der Hand. »Ich bin in einer Sekunde fertig. Hast du schon gesehen?«, fragte sie mit breitem Lächeln, reichte mir ein Fax mit dem Bericht einer Nachrichtenagentur und hob den Daumen, bevor sie sich wieder dem Telefongespräch zuwandte.
    Ich überflog die Pressemitteilung und verstand, warum Ginny so glücklich darüber war. Die Umfragen bescheinigten Daniel steigende Beliebtheitswerte. Er war in den Bereichen Krieg und Wirtschaft beinahe mit dem Präsidenten gleichgezogen. Doch dann folgte die eigentliche Sensation. Die liberalen Demokraten hatten verkündet, dass sie Daniel in den Vorwahlen als ihren Präsidentschaftskandidaten nominieren würden. Daniel konnte die Präsidentschaftswahl also nicht als Anhänger der stimmenmäßig eher schlecht aufgestellten Grünen Partei, sondern als Wunschkandidat der Demokraten bestreiten.
    Soweit es das geplante

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