Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)
Mund.
Ich wollte ihn hassen, vermochte es jedoch nicht. Stattdessen ertrank ich beinahe in meinen Empfindungen. Vielleicht lag es an dem Club, dass ich all meine Hemmungen über Bord warf. An diesem Ort schien ich nicht genug Willenskraft zu besitzen, um den Versuchungen zu widerstehen. Ich wollte mich Tallmadge nicht hingeben, aber ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle.
»Nein«, sagte ich, aber meiner Stimme fehlte es deutlich an Überzeugungskraft.
Ich lehnte den Kopf an die weiche Sessellehne. Seine Lippen pressten sich auf meine, seine Zunge glitt in meinen Mund, und es fühlte sich einfach wundervoll an. Ich erinnerte mich nicht mehr, warum ich mich ihm hatte widersetzen wollen. Wir küssten uns hart und hungrig, und wieder und wieder stieß seine Zunge in meinen Mund hinein. Es dauerte nicht lange, bis ich erregt nach Luft schnappte. Ich spürte Tallmadges Finger an meiner Hüfte und realisierte, dass er gerade geschickt meine Hose aufknöpfte. Dann schlüpfte er mit der Hand in meine Unterhose.
»Nein«, sagte ich erneut, konnte es aber nicht mehr aufhalten. Mein Körper betrog mich erneut, und ich wusste, dass ich auch diesen Betrug bereuen würde. Als Tallmadge mit dem Zeigefinger zwischen meine Beine glitt und meinen süßen Punkt berührte, bekam ich weiche Knie. Er legte die Stirn an meine, stieß stöhnend den Finger in mich hinein, erst einen, dann auch den Mittelfinger, und streichelte mich dabei mit dem Daumen genau an der richtigen Stelle. Ich öffnete die Augen und sah ihn an. Sein Blick stach in meine Seele, und ich erkannte nichts als Schwärze.
»Nein«, wiederholte ich.
»Entspann dich«, wies er mich an und küsste mich sanft. »Ich will dir Vergnügen bereiten.«
»Oh, oh, nein!« Ich verlor jegliche Kontrolle und ließ mich seufzend von den Fesseln der Lust gefangen nehmen. Ich roch die Wolle seiner Jacke und seinen männlichen Moschusgeruch, schloss die Augen wieder und spreizte die Beine. Ein dritter Finger drang in mich ein, und während sein Daumen genau dort kreiste, wo ich es wollte, presste er seine Hand tief in mich hinein. Mit jeder Bewegung stöhnte ich leise auf. Ich umklammerte Tallmadges Arm und grub meine Fingernägel durch den Stoff des Mantels in seine Haut. Plötzlich spannte ich mich an und zog die Muskeln um seine Finger zusammen, die immer wieder in meine feuchte Mitte stießen. Mein Körper versteifte sich, ich begann zu fliegen, die Ekstase trug mich hinauf in ungeahnte Höhen und genauso schnell wieder hinab. Ich schrie laut auf. Die Erlösung war elektrisierend und herrlich befriedigend zugleich. Dann erschlaffte ich.
Sekunden später riss ich die Augen auf. Was hatte ich getan? Wieder einmal hatte ich der Versuchung nachgegeben und die vielleicht schlimmste aller Sünden begangen.
»Ich muss gehen«, sagte ich und stieß Tallmadges Arm grob von mir. Er setzte sich auf und wischte sich die Finger an einer Damastserviette ab.
»Du klingst verärgert. Warum nur? Was ist so falsch daran, sich ein wenig miteinander zu vergnügen? Wir sind Vampire, Daphne, vergiss das nicht.«
»Keine Sorge, Tallmadge. Schließlich hast du mich auf beeindruckende Weise daran erinnert. Ich stehe für immer in deiner Schuld.« Ich hielt Bubbas Ring umklammert, der sich langsam in meine Haut bohrte. »Ich muss jetzt wirklich gehen.«
Während ich aufstand, strich ich meine Kleidung glatt. Meine Wangen glühten vor Scham. »Um wie viel Uhr kann ich morgen mit dir rechnen?«
»Mein Wagen holt dich gegen acht Uhr ab. Die Jagd beginnt gegen zehn, aber vorher gibt es noch eine Cocktailparty«, erklärte er.
»Schön.« Ich wollte mich gerade verabschieden, als mir noch etwas einfiel. Ich schaute geradewegs in seine funkelnden Augen. »Eins noch, Tallmadge.«
»Ja, Süße?« Ich zuckte bei dem Kosewort zusammen.
»Wie lautet eigentlich der vollständige Name der Gräfin?«
»Ich dachte, das wüsstest du. Gräfin Giulietta Ariadne Giuseppina de Ericé. Wir nennen sie die Gräfin der Dunkelheit, der Einfachheit halber.«
Auf meinem Gesicht zeichnete sich deutlich mein Entsetzen ab.
»Der letzte Teil war natürlich nicht ernst gemeint«, sagte er und lachte.
»Okay. Giulietta de Ericé, danke«, wiederholte ich den Namen in Kurzform, damit ich ihn nicht vergaß.
Ich ließ reglos über mich ergehen, dass Tallmadge mich links und rechts auf die Wange küsste, dann verließ ich den Raum und rannte in rasender Eile die Treppe hinunter. Beinahe hätte ich es bis zur Haustür
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